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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Fragen über ihr Leben in Babbage Town. Dann wollte er sich vorsichtig dem Thema Monk Turing nähern, doch Viggies nächste Worte machten diese Strategie zunichte.
    »Monk ist tot. Hast du das gewusst?«, fragte das Mädchen und sprach weiter, ehe er etwas erwidern konnte. »Er war mein Vater.«
    »Ich weiß. Das habe ich gehört. Es tut mir leid. Du hast ihn sicher sehr geliebt.«
    Viggie nickte, nahm sich einen Apfel aus der Schüssel auf dem Tisch neben ihr und biss hinein.
    »Und was ist mit deiner Mutter?«
    Viggie hörte auf zu kauen. »Ich habe keine Mutter.«
    »Jeder hat eine Mutter. Meinst du, sie ist tot?«
    Viggie zuckte mit den Schultern. »Ich hab keine Mutter. Monk hätte es mir gesagt.«
    Horatio schaute zu Alicia, die hilflos den Kopf schüttelte.
    »Dann erinnerst du dich also nicht an sie?«
    »An wen?«
    »An deine Mutter.«
    »Du hörst mir nicht zu. Ich habe keine Mutter.«
    »Okay, was hast du gerne mit deinem Vater gemacht? Er war auch ein guter Mathematiker, stimmt’s? Hast du Zahlenspiele mit ihm gespielt?«
    Viggie schluckte ein Stück Apfel und nickte. »Die ganz Zeit. Er hat gesagt, ich sei klüger als er. Und er wusste auch über Quantenphysik Bescheid. Verstehst du auch was davon?«
    »Mein Intelligenzquotient ist nicht so hoch, als dass ich diese Dinge verstehen könnte.«
    »Nun, ich hab’s verstanden. Ich verstehe viele Dinge, von denen die Leute glauben, ich würde sie nicht begreifen.«
    Horatio schaute wieder zu Alicia, die ihm ermutigend zunickte.
    »Wie kommt das?«
    »Ich bin ein Kind. Ein Kind, ein Kind, ein Kind«, sagte sie im Singsang. »Zumindest glauben die Leute das.«
    »Ich wette, Monk hat nicht so über dich gedacht, oder?«
    »Monk hat mich wie etwas Besonderes behandelt.«
    »Inwiefern?«
    »Er hat mir vertraut.«
    »Das ist sehr beeindruckend: ein Erwachsener, der jemandem in deinen jungen Jahren vertraut. Ich wette, das hat dir sehr gutgetan.« Viggie zuckte unverbindlich mit den Schultern. »Erinnerst du dich noch an das letzte Mal, als du Monk gesehen hast?« Erneut zuckte sie mit den Schultern. »Das fällt dir doch sicher leicht, so klug wie du bist.«
    »Ich mag es mehr, mich an Zahlen zu erinnern. Zahlen verändern sich nie. Eine Eins ist immer eine Eins, und eine Zehn ist immer eine Zehn.«
    »Aber Zahlen verändern sich doch auch, oder? Wenn man sie multipliziert, zum Beispiel. Dann kann eine Zehn eine Zehn oder Zehntausend sein. Eine Eins kann eine Eins oder Eintausend sein. Stimmt’s?«
    Viggie schaute ihn stirnrunzelnd an.
    »Oder ist das falsch?«, hakte Horatio nach.
    »Es ist falsch«, sagte Viggie. »Falsch, falsch, falsch!«
    Wie ein Papagei, dachte Horatio und lehnte sich zurück. »Du magst Zahlenrätsel? Es gibt da eins, das ich auf dem College gelernt habe. Möchtest du es gerne spielen? Es ist allerdings sehr schwer.«
    Viggie legte den Apfel weg und sagte eifrig: »Nicht für mich.«
    Horatio begann: »Nehmen wir mal an, ich bin ein Großvater und ich habe einen Enkel, der ungefähr so viele Tage alt ist wie mein Sohn Wochen. Mein Sohn, mein Enkel und ich, wir sind zusammen hundertvierzig Jahre alt. Wie alt bin ich?«
    Horatio schaute zu Alicia, die das Problem auf einem Stück Papier zu lösen versuchte, das sie aus der Tasche gezogen hatte. Er drehte sich wieder zu Viggie um und fragte: »Möchtest du Papier und Bleistift?«
    »Wozu?«
    »Um das Rätsel zu lösen.«
    »Das habe ich schon. Du bist vierundachtzig Jahre alt, aber du siehst jünger aus.«
    Eine Minute später hob Alicia den Blick. Auf ihrem Papier war eine längere Gleichung zu sehen, an deren Ende »84« stand. Sie lächelte Horatio an und schüttelte müde den Kopf. »Ich spiele definitiv nicht in der gleichen Liga wie sie.«
    Horatio wandte sich wieder Viggie zu. Das Mädchen schaute ihn erwartungsvoll an.
    »Hast du all die Zahlen in deinem Kopf gesehen?«, fragte er. Viggie nickte, ehe sie wieder ihren Apfel nahm.
    Horatio nannte ihr zwei vielstellige Zahlen und bat Viggie, sie zu multiplizieren. Sie löste die Aufgabe binnen Sekunden. Er ließ sie große Zahlen dividieren – es dauerte nur Augenblicke. Dann fragte er sie nach einer Quadratwurzel. Viggie beantwortete alles binnen weniger Sekunden und schaute dann gelangweilt drein, während Horatio sich ein paar Notizen machte.
    »Ich habe noch ein Problem, über das du nachdenken kannst«, sagte er.
    Viggie setzte sich auf, wirkte aber noch immer gelangweilt.
    Also doch kein Beo, aber ein gut dressierter Hund –

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