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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Polizei. Und Gabriel hat gesagt, er wolle mitgehen, um Mr. Sam zu helfen. Wenn Mr. Sam etwas Falsches getan hat, weiß ich nichts davon. Ich weiß gar nichts. Und Gabriel auch nicht.« Eine Träne tropfte auf ihre Schürze.
    »Da bin sicher, Ruth Ann. Davon bin ich überzeugt. Diese Leute sind also hergekommen? Haben sie Ihnen ihre Namen gesagt?«
    »Der Mann hat seinen Namen gesagt ... King ... ja, King.«
    »Ein großer, gutaussehender Mann? Und die Frau war ebenfalls groß und brünett?«
    »Sie kennen sie?«
    »Die beiden sind Freunde von mir. Was wollten sie hier?«
    »Sie haben nach Ihrer Nichte gesucht. Ich habe ihnen gesagt, wir wüssten nichts darüber. Und ich schwöre bei Gott, dass wir wirklich nichts darüber wissen, Ma'am!«
    »Schon gut, ich glaube Ihnen«, sagte Jane in beruhigendem Tonfall. »Natürlich wissen Sie nichts darüber.«
    »Und dann wollte Gabriel ihnen unbedingt diesen Raum zeigen.«
    »Was denn für einen Raum?«
    »Den unten im Keller. Mr. Sam hat jede Menge Zeug in diesem Raum gelagert. Und dann sind da diese Sachen an den Wänden. Bilder, Zettel. Auch ein Bild von Ihrer Nichte. Gabriel hat es mir gezeigt. Sie ist ein hübsches Mädchen.«
    »Und King und seine Freundin haben diesen Raum gesehen?«
    »Oh ja, sie waren lange da drin, und sie waren ziemlich aufgeregt.«
    »Können Sie mir den Raum zeigen?«
    »Ma'am?«
    Jane stand auf. »Ich würde ihn wirklich gerne sehen.«
    Sie gingen nach unten. Jane ignorierte die Proteste ihres Sicherheitsteams. Sie erreichten den Raum. Die Tür war nicht verschlossen. Der Chefagent bestand darauf, sich zumindest davon zu überzeugen, dass niemand in dem Raum lauerte.
    »Das wird aber alles sein, was Sie tun«, sagte Jane streng. »Schalten Sie nicht mal das Licht ein, verstanden? Und kommen Sie sofort wieder heraus.«
    Es dauerte nur wenige Sekunden, um festzustellen, dass der Raum leer war.
    Jane drehte sich zu Ruth Ann um. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich allein hineingehe?«
    »Gehen Sie nur, Ma'am«, antwortete Ruth Ann. »Mich bekommen Sie sowieso nicht mehr da rein.«
    Jane schloss die Tür hinter sich, knipste das Licht ein und schaute sich um.
    Sie begann an einem Ende des Raums und drehte sich immer weiter, bis sie das andere Ende erreicht hatte. Mit jedem Foto, jeder Karteikarte, jedem Namen, jedem Datum und jeder Beschreibung eines Ereignisses kehrten furchtbare Erinnerungen zurück.
    »Er hat mich vergewaltigt, Daddy«, las sie an der Wand, als sie wieder zum Anfang zurückgekehrt war. Jane nahm sich einen Stuhl, stellte ihn mitten in den Raum, setzte sich und las die Geschichte ... ihre Geschichte.
    Sie schaute in den Aktenschränken nach, aber die waren fast leer.
    Nur einmal wäre sie beinahe in Tränen ausgebrochen, als sie ein Bild von Willa sah. Sie war nicht ganz ehrlich zu ihrem Mann gewesen. Sie hatte Willa in der Familie haben wollen, weil sie auf diese Weise immer ein Druckmittel gegen ihn in der Hand haben würde. Dan war die meiste Zeit ein guter Mann, aber er war unberechenbar. Jane war sicher, dass irgendwann die Zeit kommen würde - später, wenn sie aus dem Weißen Haus ausgezogen waren -, dass sie solch ein Druckmittel gebrauchen konnte. Außerdem hatte sie stets die Vorstellung fasziniert, dass der Präsident der Vereinigten Staaten nicht so mächtig war wie seine Frau.
    Doch im Lauf der Jahre hatte sie Willa lieben gelernt. Sie wollte sie wieder zurück.
    Jane konnte nicht anders, als Sam Quarry für sein Können und seine Hartnäckigkeit zu bewundern. Das war wirklich eine bemerkenswerte Leistung. Nach allem, was heute geschehen war, würde es selbstverständlich eine Untersuchung geben. Das war das eigentliche Problem, aber es war nicht unüberwindbar.
    Dan würde weiter der charmante politische Führer der freien Welt bleiben. Jane wusste genau, was sie tun musste. Und effizient, wie sie war, machte sie sich ans Werk. Sie musste einfach nur hinter ihrem Mann aufräumen. Wieder einmal.
    So würde man sich nicht an ihrem Mann erinnern. Jane starrte auf die Wand. Er hatte sich verändert. Das hatte er nicht verdient.
    Und ich auch nicht.
    Wenn man sich so nach oben gekämpft hatte wie Jane und Dan, dann verlor man jegliche Individualität. Es gab kein »Er« und »Sie« mehr. Man verschmolz zu einer Einheit.
    Fünf Minuten später kam Jane wieder heraus und schloss die Tür hinter sich.
    Sie schaute den jungen Agenten an. »Ich will sofort nach D. C. zurück.« Sie wandte sich Ruth Ann zu. »Danke für Ihre

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