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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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schauten sich aufgeregt um.
    Michelle rief: »Willa? Gabriel?«
    Doch Quarry blickte schon wieder zum Eingang der Mine. »Sie sind noch da drin.« Er rannte durch die Tür, als eine weitere Explosion die Mine erschütterte.
    Sean sprang auf, um ihm zu folgen.
    »Sean, nicht!«, schrie Michelle und packte ihn am Arm. »Geh da nicht wieder rein! Der ganze Berg kommt runter!«
    Sean riss sich los. »Ich habe den Jungen überredet, da reinzugehen, und ich habe seiner Mutter versprochen, dass ich ihn heil zurückbringe.«
    Michelle liefen die Tränen über das verdreckte Gesicht. Sie versuchte etwas zu sagen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sean drehte sich um und rannte zur Mine.
    Michelle rappelte sich auf und versuchte, ihm zu folgen, knickte aber sofort wieder ein und hielt sich stöhnend den gebrochenen Knöchel.
    Quarry war Sean voraus, und er rannte mit der Schnelligkeit, wie nur die Panik sie verlieh. Doch auch Sean lief so schnell wie noch nie im Leben, und rasch hatte er den alten Mann eingeholt.
    Beide riefen: »Gabriel! Willa!«
    Dann hörten sie auf der linken Seite ein Geräusch. Sie bogen im selben Augenblick in den Schacht ab, als eine weitere Ladung in einem anderen Teil der Mine zündete. Alles knarrte und stöhnte, und überall drohte der Fels nachzugeben. Nicht mehr lange, und alles würde endgültig zusammenstürzen.
    Sie fanden die Kinder zusammengekauert neben einem Haufen Trümmer, die von der Decke gestürzt waren. Sean hob Willa hoch, während Quarry Gabriel bei der Hand nahm. Gemeinsam rannten sie zum Ausgang zurück.
    Eine weitere Ladung, keine zehn Meter entfernt, schleuderte sie erneut zu Boden. Spuckend und hustend kämpften sie sich hoch. Ihre Ohren dröhnten, und ihre Körper drohten den Dienst zu versagen. Mühsam standen sie auf und stolperten mit letzter Kraft weiter. Der Ausgang war bereits zu sehen. Sie sahen Tageslicht. Willa auf dem gesunden Arm, rannte Sean immer schneller, bis sein Herz vor Anstrengung zu bersten drohte.
    Dann waren sie draußen, und Sean setzte Willa ab. »Lauf, Süße! Lauf zu Michelle!«
    Das kleine Mädchen rannte zu Michelle, der es gelungen war, sich an einem Felsen aufzurichten.
    In der Mine stolperte der sonst so trittsichere, aber nun völlig erschöpfte Quarry und fiel auf einen Felsbrocken. Gabriel blieb stehen und drehte sich um.
    »Geh, Gabriel!«, rief der alte Mann. »Geh!«
    Aber Gabriel ging nicht. Er kehrte um und half Quarry auf die Beine.
    Sie rannten direkt auf die Tür zu, zum Sonnenlicht. Der Himmel über Alabama war wunderschön, und die Sonne schien warm.
    Sean war auf dem Weg zurück. Er sah sie. »Kommt schon!«, rief er. »Kommt!« Er packte Gabriel an der Hand und zog ihn hinter sich her.
    Michelle und Willa schauten aus der Ferne zu. In der Dunkelheit des Minenschachts konnten sie die Umrisse der beiden Männer und des Jungen sehen, die mit letzter Kraft zum Ausgang rannten.
    »Kommt schon! Los, los, los!«, feuerte Willa sie an.
    »Sean, lauf!«, schrie Michelle.
    Noch zehn Meter.
    Noch drei.
    Sean war durch die Tür.
    Die letzte Ladung explodierte.
    Eine Wand aus Staub und Rauch schoss aus dem Berg hervor, und der Schacht brach endgültig ein.
    Als der Staub sich verzogen hatte, lag Sean King auf dem Rücken.
    Und auf ihm lag Gabriel ... und atmete.
    Doch von Sam Quarry war keine Spur zu sehen. Er war noch immer in der Mine, begraben unter Hunderten Tonnen Fels.

84.
    D an Cox war in einigen der besten Schulen des Landes unterrichtet worden. Er konnte hart zupacken und war erfolgsverwöhnt. Als Präsident kannte er sich ebenso gut mit Außen- wie mit Innenpolitik aus. Es gab nicht viele Schwachstellen in seiner intellektuellen Rüstung. Doch trotz alledem waren die Menschen, die das Präsidentenpaar besser kannten, sich darin einig, dass Jane Cox vermutlich die klügere von beiden war - zumindest die listigere.
    Als sie nun in einem Helikopter über das ländliche Alabama flog, demonstrierte Jane wieder einmal, wie zutreffend diese Einschätzung war. Sie war zu der Erkenntnis gelangt, dass Dan Cox' Plan nicht aufgehen würde. Diese Sache konnte man nicht einfach irgendwelchen Terroristen in die Schuhe schieben; so leicht kam man nicht aus dieser Nummer raus. Außerdem wussten sie noch zu wenig über das, was geschehen war, als dass sie eine fundierte Entscheidung hätten treffen können.
    Jane starrte aus dem Fenster und sah das große Haus tief unten. Tatsächlich hatte sie schon die ganze Zeit aus dem Fenster geschaut. Jetzt

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