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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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verlasst.«
    Michelle trat neben Sean.
    »Also gut«, sagte er. »Aber vergiss eines nicht, Jane: Es ist nicht dein Haus. Es gehört dem amerikanischen Volk. Du und dein Loverboy, ihr seid hier nur Mieter.«

87.
    D as Zeitungsgeschäft ist beschissen. Stimmt's, Marty?«, sagte Sean. »Niemand will mehr Zeitungen. Heutzutage gibt es alles online, auch wenn vieles nur erfunden ist.«
    Es war Mitternacht. Sean und Michelle standen an einem Pfeiler in einer Tiefgarage in Downtown Washington. Der Mann, der auf sie zukam, blieb stehen und lachte leise, als Sean und Michelle ins Licht hinaustraten.
    Sean schüttelte Martin Determann die Hand und stellte ihm Michelle vor.
    »Welches Geschäft ist heutzutage nicht beschissen?«, erwiderte Determann, ein kleiner Kerl mit dickem, ergrauendem Haar und lauter Stimme. Scharfe Augen verbargen sich hinter einer schmalen Brille. »Und wenn man dann noch von den Leuten verlangt, sie sollen lesen und ihr Gehirn anstrengen ... du lieber Himmel, nein!«
    Sean grinste. »Niemand mag Leute, die jammern, Marty.«
    »Nun denn ... Warum die Heimlichtuerei?« Determann schaute sich in der leeren Garage um. »Ich komme mir ja fast schon vor wie bei den ›Unbestechlichen‹.«
    »Glaubst du, dein eigener Deep Throat könnte dir helfen, ein, zwei Zeitungen mehr zu verkaufen?«
    Determann lachte. »Ich würde einen Pulitzerpreis zwar vorziehen, aber ich bin für alles offen. He, vielleicht kann ich ja als Ghostwriter an deiner Autobiografie mitarbeiten. Solange dein Gesicht auf allen Kanälen zu sehen ist, bekommen wir locker eine siebenstellige Summe dafür.«
    »Das mit Deep Throat war kein Scherz.«
    Determann wurde ernst. »Das habe ich gehofft. Was hast du?«
    »Komm. Es wird ein Weilchen dauern.«
    Sean hatte ein Motelzimmer nicht weit von der Altstadt von Alexandria gemietet. Dorthin fuhren sie.
    »Wie habt ihr euch kennengelernt?«, fragte Michelle, als sie am Potomac entlang über den George Washington Parkway fuhren.
    Determann schlug Sean auf den Rücken. »Dieser Kerl hier hat mir bei meiner Scheidung geholfen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass meine Ex meine Ersparnisse für Koks verbraten, mich mit einem UPS-Fahrer betrogen und sogar den Nerv gehabt hat, meinen Goldfisch zu vergiften. Trotzdem wollte sie noch die Hälfte von meinem Geld. Aber dank Seans Hilfe hat sie nur einen Arschtritt bekommen. Der Richter hat mir sogar ihren Hund zugesprochen - was gut war, denn er mochte mich ohnehin lieber als sie.«
    »Marty übertreibt ein wenig. Aber er ist ein verdammt guter Reporter, auch wenn er die Wahrheit bisweilen leicht überdehnt.«
    »Und ich warte immer noch auf meinen ersten Pulitzer-Preis.« Determann schaute zu der dicken Akte neben sich auf dem Sitz. »Ist es da drin?«
    »Das wirst du schnell genug herausfinden.«
    Sie betraten den Raum. Sean schloss die Tür ab, zog seinen Mantel aus und sagte: »Dann wollen wir mal.«
    Methodisch gingen sie die Fotos durch, die Michelle in Atlee gemacht hatte, und sie berichteten Determann alles, was sie herausgefunden und erlebt hatten - von den Army-Akten bis hin zu den Deserteuren, über Quarrys Geschichte an den Kellerwänden bis hin zu den Ereignissen in der Mine.
    Als sie zu dem Teil kamen, wo die First Lady das Haus anzündete und Ruth Ann dadurch umbrachte, sagte Determann: »Ihr wollt mich auf den Arm nehmen!«
    »Ich wünschte, es wäre so.«
    Sean zeigte ihm die Akten, die er aus Atlee mitgenommen hatte und die zumindest einen Teil der Motive von Quarrys Jagd nach Gerechtigkeit offenbarten.
    Determann machte sich Notizen und stellte eine ganze Reihe Fragen. Irgendwann holten sie Kaffee, um durchzuhalten, und als schließlich die Sonne aufging, gingen sie zum Frühstück in ein Restaurant in der Altstadt. Während des Essens machten sie weiter. Der Potomac strömte träge an ihnen vorbei, und über ihnen zog ein Flugzeug Kondensstreifen über den Himmel.
    Zurück im Motelzimmer verpestete Determann, der Kettenraucher, wieder die Luft, und sie diskutierten weiter darüber, was sie erfahren hatten und was sie vermuteten. Als sie fertig waren, war Mittag vorbei.
    Determann lehnte sich zurück und streckte sich. »Das ist der erstaunlichste Mist, den ich je gehört habe.«
    »Ja, klar doch«, sagte Sean in spöttischem Tonfall.
    »Nein, wirklich. Dagegen war Watergate ein Ladendiebstahl.«
    »Dann glaubst du uns also?«, fragte Michelle.
    »Euch glauben? Wer könnte sich so etwas ausdenken?« Determann deutete auf die Fotos und

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