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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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die Wahrheit ans Licht kommt ...«
    »Aber?«, hakte Sean misstrauisch nach.
    »Aber es wird das Land in seinen Grundfesten erschüttern, Mann.«
    »Manchmal muss das sein, Marty. Manchmal muss das eben sein.«

88.
    W illa saß Sean, Michelle und Gabriel gegenüber. Sie hatte die Hände in den Schoß gelegt und den Kopf gesenkt. Sie befanden sich in dem Haus, das Tuck gut eine Meile von ihrem alten Zuhause entfernt angemietet hatte. Das alte Haus stand inzwischen zum Verkauf. Keiner von ihnen wollte dorthin zurück. Tuck saß neben seiner Tochter und hatte schützend den Arm um sie gelegt.
    »Es tut mir leid, dass deine Ma gestorben ist«, sagte Gabriel, ohne Willa direkt anzusehen. Er trug ein neues weißes Poloshirt und Jeans, und in der Hand hielt er eine Baseballkappe der Atlanta Falcons, die Sean ihm als Ersatz für die Kappe gekauft hatte, die im Feuer verbrannt war. Die andere Hand hatte er in die Tasche gesteckt und die Finger um den einzigen Gegenstand geschlossen, der das Inferno überlebt hatte: die Lady-Liberty-Münze, die Sam Quarry ihm auf den Nachttisch gelegt hatte, bevor er Atlee für immer verlassen hatte.
    »Mir tut das mit deiner Mom auch leid«, sagte Willa. »Du warst sehr tapfer in der Mine. Ich glaube, ohne dich wäre ich jetzt nicht mehr am Leben.«
    Gabriel schaute zu Sean. »Er hat mich rausgezogen. Ohne Mr. Sean hätte ich es nicht geschafft.«
    Willa schaute sich in ihrem vorläufigen Heim um, ehe sie sich wieder Gabriel zuwandte. »Er hatte eine Tochter. Sie hieß Tippi.«
    »Ja. Sie war sehr krank. Mr. Sam hat mich ihr immer vorlesen lassen.«
    »Jane Austen. Er hat es mir erzählt.«
    »Hat er dir viel von ihr erzählt, Willa?«, fragte Sean.
    »Nicht viel, aber ich wusste, dass er viel an sie denkt. So etwas weiß man einfach.« Sie schaute zu ihrem Vater. »Ich habe einmal versucht zu fliehen. Fast wäre ich dabei vom Berg gefallen. Er hat mich gerettet. Mr. Sam hat mich im letzten Moment festgehalten.«
    Tuck war sichtlich nervös. »Das ist jetzt alles Vergangenheit, Willa. Du musst nicht mehr daran denken. Es ist vorbei.«
    Willa knetete ihre Hände. »Ich weiß, Dad, aber ein Teil von mir ...« Sie beugte sich vor. »Er hat seine Tochter verloren, nicht wahr? Er hat Tippi verloren.«
    Michelle und Sean warfen sich einen raschen Blick zu. »Ja«, sagte Sean. »Aber ich glaube, dein Dad hat recht. Du solltest nicht mehr so viel darüber nachdenken.«
    Tuck musterte Gabriel. Es war offensichtlich, dass es dem Mann nicht gefiel, mit jemandem aus Quarrys Umfeld im gleichen Zimmer zu sein, auch wenn es sich bei diesem Jemand nur um einen kleinen Jungen handelte. »Der Junge wohnt also bei euch, ja? Und? Klappt es?« Sein Tonfall ließ erkennen, dass er nicht daran glaubte.
    »Es funktioniert großartig«, antwortete Michelle im Brustton der Überzeugung. »Wir haben ihn für nächstes Jahr hier in der Schule angemeldet. Er kommt in den Algebra-Leistungskurs, obwohl er erst in der siebten Klasse ist, und seine Fremdsprachenkenntnisse sind phänomenal«, sagte sie stolz.
    »Spanisch und Indianisch«, fügte Sean hinzu.
    »Das ist toll«, sagte Tuck, obwohl er es nicht so meinte.
    »Ja, das ist wirklich toll«, sagte Willa und schaute wieder zur Gabriel. »Du musst sehr klug sein.«
    Gabriel zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht. Ich muss aber noch viel lernen, und hier oben ist alles ...«
    »Anders?«, sagte Willa. »Da kann ich dir helfen.«
    Tuck stieß ein hohles Lachen aus. »Warte mal, Liebes. Du wirst selbst genug zu tun haben. Außerdem bin ich sicher, dass Mr. King sich gut um den Jungen kümmern wird.«
    Michelle blickte zu Willa. »Danke für das Angebot, Willa. Das war wirklich nett von dir.« Dann schaute sie ihrem Dad in die Augen. »Und wer weiß, vielleicht werdet ihr zwei eines Tages ja richtig gute Freunde.«
    Später nahm Tuck Sean und Michelle beiseite, während Willa Gabriel ihr Zimmer zeigte. »Ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich euch bin für das, was ihr getan habt. Willa hat mir alles erzählt. Meine Güte! Es ist ein Wunder, dass sie überlebt hat ... dass überhaupt einer von euch überlebt hat.«
    »Du willst das vermutlich nicht hören, aber es war Sam Quarry, der in die Mine zurückgegangen ist und Willa gerettet hat. Wäre er nicht gewesen, wäre sie jetzt nicht hier.«
    Tuck lief rot an. »Ja ... nun ... Hätte dieses Arschloch erst gar nichts getan, wäre Willa überhaupt nicht in der Mine gewesen, und Pam würde noch leben.«
    »Da hast

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