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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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diesen Türen passiert ist ...«
    »Hat man eine Tür gesehen, kennt man sie alle«, gab Michelle leise zurück.
    Die First Lady empfing sie in ihrem Büro im East Wing. Sie trug eine schwarze Hose und einen blassblauen Sweater; unter dem Schreibtisch lagen ihre schwarzen Pumps. Sie sah müder aus als bei ihrem letzten Zusammentreffen.
    Sean war überrascht, dass Aaron Betack im Hintergrund stand. Nein, kauern war wohl das treffendere Wort, überlegte Sean. Der Mann sah nicht so aus, als wollte er hier sein. Doch was die First Lady wollte, bekam sie zumeist auch.
    »In Zeiten wie diesen bereue ich's, das Rauchen aufgegeben zu haben«, sagte Jane und winkte die beiden Privatdetektive zu Stühlen ihr gegenüber.
    »Waren Sie nicht gerade erst bei einer Wahlkampfveranstaltung in Connecticut?«, fragte Sean.
    Jane nickte gedankenverloren. »Nachdem man mir von dem Päckchen erzählt hatte, bin ich früher zurückgekommen. Ich habe Agent Betack hergebeten, damit er Ihnen im Namen des Secret Service sämtliche Fragen beantworten kann, falls Sie welche haben.«
    Sean und Michelle schauten zu Betack, der nicht im Mindesten interessiert zu sein schien, ihnen auch nur die Uhrzeit zu sagen. Doch er nickte und versuchte sich an einem Lächeln. Dabei sah er jedoch eher so aus, als leide er an Verstopfung.
    Jane sagte: »Ich habe gehört, das FBI war nicht sonderlich kooperativ. Ich gehe davon aus, dass das inzwischen geregelt ist, und dass es seitens anderer Behörden keinerlei Schwierigkeiten gibt.«
    Neben dem FBI war noch eine weitere Behörde in den Fall involviert, und deren Repräsentant stand direkt hinter ihr. Bei jedem Wort wurde er roter.
    Sean beeilte sich zu versichern: »Doch, doch, alle waren sehr kooperativ. Besonders der Secret Service. Die letzte Zeit war stressig für uns alle, aber sie waren immer für uns da.«
    »Hervorragend«, sagte Jane.
    Betack starrte Sean einen langen Augenblick an und nickte dann knapp - ein stummer Dank für die kleine Lüge.
    Jane Cox setzte sich an ihren Schreibtisch und nahm sich ein paar Minuten Zeit zu erklären, was passiert war. Betack wiederum berichtete technische Details zu Lieferung und Inhalt des Päckchens.
    Schließlich sagte Michelle: »Also wird sie tatsächlich von irgendjemandem festgehalten. Sie sagen, sie sei in Sicherheit, und sie würden uns später kontaktieren.«
    »Wir wissen nicht, ob sie wirklich sicher ist«, erwiderte Jane gereizt. »Sie könnte genauso gut tot sein.«
    »Es ist sehr beunruhigend, dass sie genau wussten, wohin sie das Päckchen schicken mussten«, bemerkte Sean.
    Betack nickte. »Wir nehmen an, dass die Täter eingehende Nachforschungen über die Familie angestellt haben. Deshalb wussten sie wohl auch, dass die Tante in der Nähe wohnt. Aber selbst wenn die Kinder dort nicht untergebracht wären, hätte das Päckchen uns erreicht.«
    »Oder die Kidnapper verfügen über Insiderwissen«, sagte Sean und schaute Betack scharf an. »Damit will ich nicht sagen, dass diese Informationen vom Secret Service kommen. Lecks könnte es auch anderswo geben.«
    »Da haben Sie recht«, bestätigte Betack. »Wir ermitteln bereits in diese Richtung.«
    »Und was machen wir jetzt?«, wollte Jane wissen.
    »Konnten Sie feststellen, wo das Päckchen aufgegeben worden ist?«, fragte Sean.
    »In Dalton, Georgia«, antwortete Jane. »Jedenfalls hat der FBI-Direktor mir das gesagt.«
    Betack bestätigte es mit einem Nicken.
    »Okay«, sagte Sean, »das ist ja schon mal was. In jedem Postzentrum werden nur die Sendungen in einem bestimmten Umkreis bearbeitet. Das engt die Suche ein. Man braucht zwar jede Menge Leute dafür, aber so ein Gebiet kann man abdecken.«
    »Das FBI ist bereits dabei«, sagte Betack.
    »Aber wenn ich der Entführer wäre«, warf Michelle ein, »wüsste ich das und würde ein solches Päckchen entsprechend weit von Tennessee oder Alabama entfernt aufgeben.«
    »Das macht die Suche zwar schwer, aber nicht unmöglich«, bemerkte Betack. »Außerdem ist es eine der wenigen Spuren, die wir überhaupt haben.«
    Sean schaute zu Jane. Sie starrte auf das Foto in ihren Händen. Dann drehte sie es um, sodass alle es sehen konnten. Es zeigte Willa auf einem Pferd.
    »Das war kurz nach ihrem sechsten Geburtstag. Sie hatte sich ein Pony gewünscht, wie vermutlich alle kleinen Mädchen. Dan war damals noch im Senat. Wir haben sie auf eine kleine Farm nicht weit von Purceville in Virginia mitgenommen. Sie ist sofort auf das Tier geklettert, und wir

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