Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug
ist rothaarig. Willa hat dunkles Haar. Tuck ist blond, so wie beiden anderen Kids.«
»Dann ist das mit dem roten Haar also vielleicht doch relevant, auch wenn es sich um ein rezessives Gen handelt.«
Sean und Michelle gingen zum Empfang.
»Mein Name ist Sean King«, stellte Sean sich vor, »und das ist meine Partnerin, Michelle Maxwell. Wir repräsentieren Tuck Dutton in der schrecklichen Angelegenheit, die seiner Familie zugestoßen ist.«
Die Empfangsdame, ein junges Ding mit kurzem braunem Haar und großen, traurigen Augen sagte: »O Gott, ja. Wir haben alle davon gehört. Es ist furchtbar. Wie geht es ihm?«
»Nicht so gut. Er hat uns gebeten, ein paar Sachen für ihn aus seinem Büro zu holen.«
»Ich hoffe, er sorgt sich nicht um seine Arbeit.«
Sean beugte sich näher zu der Frau heran. »Ich glaube, im Augenblick ist Arbeit das Einzige, was ihn aufrecht hält. Wir kommen gerade aus dem Krankenhaus.«
»Und Sie repräsentieren ihn?«, hakte die Frau nach. »Sind Sie Anwälte?«
Sean zeigte ihr seinen Ausweis. »Privatdetektive. Wir wollen herausfinden, wer das getan hat, und natürlich suchen wir auch nach Willa.«
»Dann wünsche ich Ihnen viel Glück. Willa ist ein paar Mal hier gewesen. Was für ein tolles kleines Mädchen.«
»Ja«, sagte Michelle. »Und bei Entführungsfällen spielt der Zeitfaktor eine besonders wichtige Rolle. Deshalb will Tuck auch, dass wir überprüfen, ob seine Arbeit irgendwie mit dem Fall zu tun hat.«
Die Frau schaute verlegen drein. »Ich verstehe ... Nun, vieles von dem, woran Mr. Dutton gearbeitet hat, ist vertraulich. Sie wissen schon. Firmengeheimnisse.«
Sean lächelte. »Natürlich, das verstehen wir. Er hatte es uns schon gesagt. Aber vielleicht gibt es hier jemanden, der uns helfen kann?«
Die Frau lächelte. Offensichtlich war sie froh, die Verantwortung an jemand anderen übertragen zu können. »Selbstverständlich. Ich werde Mr. Hilal anrufen.«
Sie griff nach dem Telefon, und ein paar Minuten später betrat ein großer, dünner, kahler Mann Mitte vierzig die Lobby. »Ich bin David Hilal. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
Sean erklärte ihm, warum sie hier waren.
»Ich verstehe.« Hilal rieb sich das Kinn. »Kommen Sie bitte mit nach hinten, dann besprechen wir alles.«
Sie folgten dem Mann in sein Büro. Er schloss die Tür und setzte sich ihnen gegenüber.
»Wie geht es Tuck?«
»Körperlich wird er sich erholen«, antwortete Sean. »Emotional sieht es allerdings anders aus.«
»Ja, schrecklich. Ich konnte es nicht glauben, als ich davon gehört habe.«
»Ich weiß, dass Ihr Unternehmen in einem ausgesprochen sensiblen Bereich arbeitet. Tuck hat gesagt, Sie stünden kurz davor, einen wichtigen Regierungsauftrag an Land zu ziehen, nicht wahr?«
»Ja. Wir sind Subunternehmer. Wenn wir den Auftrag bekämen, wäre das ein Riesending für uns. Damit wäre das Geschäft über mehrere Jahre hinweg gesichert. Tuck hat der Sache viel Zeit gewidmet. Wir alle hier.«
»War er deshalb am Tag der Tat in Jacksonville?«
»Das ... stimmt«, antwortete Hilal zögernd.
»Und? War der Trip erfolgreich?«, hakte Michelle nach.
Hilal wirkte verlegen. »Das hier ist Tucks Firma. Ich bin nur sein Partner.«
»Wir arbeiten mit Tuck zusammen«, sagte Sean. »Wir wollen nur, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Und wir wollen herausfinden, wer Pam Dutton ermordet und Willa entführt hat. Ich nehme an, das will auch Tuck.«
»Das ist jetzt wirklich ein bisschen peinlich«, sagte Hilal. »Ich meine, es ist nicht an mir ...«
Michelle beugte sich vor und trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch des Mannes. »Wir reden hier vom Leben eines kleinen Mädchens.«
Hilal ließ sich auf seinem Stuhl zurücksinken. »Okay. Ich glaube, Tuck war mit jemandem in Jacksonville.«
»Mit jemandem? Er hat gesagt, er sei im dortigen Firmenbüro gewesen, um an dem Projekt zu arbeiten. Stimmt das?«
»Nein, wir haben dort selbst ein Büro, allerdings nur einen einzigen Mitarbeiter. Eine Frau.«
Sean und Michelle schauten einander an. »Und hat diese Frau einen Namen?«, fragte Sean.
»Cassandra. Cassandra Mallory. Sie hat ebenfalls an dem Gebot gearbeitet. Wir haben sie vor sechs Monaten eingestellt. Sie hat hervorragende Verbindungen zum Heimatschutzministerium. Eine Menge Leute haben sie gewollt.«
»Weil sie ihnen helfen kann, mit der Regierung ins Geschäft zu kommen?«
»Bundesbehörden sind wie alle anderen. Verträge mit ihnen bauen auf Beziehungen und
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