Search inside yourself
wenn Sie so sitzen, dass Sie sich majestätisch, würdevoll und Ehrfurcht gebietend fühlen, ist, dass diese Haltung Sie vielleicht auch dabei unterstützen wird, wach und entspannt zu sein. AuÃerdem ist es irgendwie amüsant. Probieren Sieâs aus und sehen Sie, ob es Ihnen hilft.
Ein weiterer einfacher Vorschlag stammt von »Search Inside Yourself«-Dozentin Yvonne Ginsberg:
Atmen Sie tief ein, und heben Sie das Brustbein. Atmen Sie aus, und lassen Sie die Schultern sinken. Die Wirbelsäule bleibt gerade. Auf diese Weise verkörpern Sie sowohl das FlieÃen eines Flusses als auch die Stabilität eines Berges.
»Aber so ist die Ãhnlichkeit mit einem Berg am gröÃten.«
Ich werde oft gefragt, ob man mit offenen oder mit geschlossenen Augen meditieren soll. Die launige Antwort lautet: entweder-oder  â Sie können beides oder keins von beidem tun. Die echte Antwort lautet: Alles hat seine Vor- und Nachteile. Deshalb ist es gut, die Möglichkeiten zu kennen und mit ihnen zu spielen.
Es ist gut, mit geschlossenen Augen zu meditieren. Es hilft Ihnen, ruhig zu bleiben, und verhindert optische Ablenkungen. Problematisch ist, dass man dabei leicht einschläft. Wenn Sie mit offenen Augen meditieren, haben Sie das umgekehrte Problem. Sie schlafen nicht mehr so leicht ein, werden dafür aber von optischen Eindrücken abgelenkt. Was also ist zu tun? Es gibt zwei Kompromisse: einen zeitlichen und einen räumlichen. Der zeitliche Kompromiss lautet, dass Sie mit geschlossenen
Augen zu meditieren beginnen und sie gelegentlich öffnen, wenn Sie merken, dass Sie einnicken. Der räumliche Kompromiss besteht darin, nach Möglichkeit mit halboffenen Augen zu meditieren. Ich scherze gern, dass mir diese Variante leichtfällt, weil ich Chinese bin. Genau genommen geht es darum, die Augen etwas zu öffnen und mit leerem Blick leicht schräg nach unten zu schauen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Variante optimal für mich ist. Ich schlage vor, Sie probieren alle Möglichkeiten aus, um herauszufinden, welche die richtige für Sie ist.
Beim Meditieren werden wir oft von Geräuschen, Gedanken oder körperlichen Empfindungen abgelenkt. Ich empfehle einen Vier-Stufen-Plan für die Arbeit mit derartigen Ablenkungen:
Nehmen Sie die Ablenkung zur Kenntnis.
Erleben Sie sie ohne zu urteilen und ohne zu reagieren.
Wenn Sie reagieren müssen, bleiben Sie achtsam.
Lassen Sie los.
Nehmen Sie die Ablenkung zur Kenntnis
Nehmen Sie einfach zur Kenntnis, dass gerade etwas geschieht.
Erleben Sie sie, ohne zu urteilen und ohne zu reagieren
Ganz gleich, was Sie gerade erleben, erleben Sie es einfach. Beurteilen Sie es weder als gut noch als schlecht. Lassen Sie es sein, lassen Sie es einfach sein, wie es in dem berühmten Song von den Beatles heiÃt. Versuchen Sie nach Möglichkeit, nicht darauf zu reagieren. Wenn Sie wirklich nicht anders können
(und sich zum Beispiel dringend kratzen müssen), sollten Sie versuchen, davor fünf Mal tief durchzuatmen. Auf diese Weise üben Sie sich darin, einen Abstand zwischen Reiz und Reaktion zu schaffen. Je besser Ihnen dies gelingt, desto gröÃer ist auch Ihre Kontrolle über Ihr Gefühlsleben. Wenn Sie diese Fertigkeit in der Meditation erwerben, können Sie sie auch auf den Alltag übertragen.
Wenn Sie reagieren müssen, bleiben Sie achtsam
Wenn Sie reagieren und zum Beispiel aufstehen oder sich kratzen müssen, bewahren Sie sich Ihre Achtsamkeit im Hinblick auf drei Dinge: Absicht, Bewegung und Empfindung. Denken Sie daran, das Ziel dieser Praxis ist nicht, reglos zu verharren. Das Ziel ist Achtsamkeit. Solange Sie achtsam bleiben, ist alles erlaubt. Wenn Sie zum Beispiel auf ein Jucken im Gesicht reagieren müssen, heiÃt das für Sie, dass Sie Ihre Achtsamkeit zuerst auf den Juckreiz, dann auf Ihre Absicht zu kratzen und schlieÃlich auf die Bewegung Ihres Arms und Ihres Fingers sowie die Empfindung des Kratzens im Gesicht richten. Nicht mehr und nicht weniger.
Lassen Sie los
Wenn es gehen will, lassen Sie es los. Wenn nicht, lassen Sie es einfach sein. Denken Sie daran, etwas gehen zu lassen ist nicht dasselbe, wie es zum Gehen zu zwingen. Es ist eher ein Angebot. Wir lassen unserem Gegenüber groÃzügig die Wahl, ob er das Angebot annehmen will oder nicht, und sind mit beidem einverstanden. Wenn wir eine Sache loslassen möchten, die uns beim Meditieren
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