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ich noch einmal wiederholen, was du meiner Ansicht nach gesagt hast. Und du sagst mir, ob ich richtig liege. Ist das in Ordnung?« Wenn der Sprecher einwilligt, wiederholen Sie, was Sie gehört haben, und bitten Sie ihn noch einmal, Ihnen zu sagen, ob Sie etwas richtig oder falsch verstanden haben. Wiederholen Sie anschlieÃend auch die Korrekturen, die Sie von ihm bekommen,
 noch einmal mit eigenen Worten, um sicher sein zu können, dass Sie alles richtig verstanden haben. Machen Sie so lange weiter, bis sich der Sprecher voll und ganz verstanden fühlt.
Nachdem Sie demonstrieren konnten, dass Sie den Sprecher verstanden haben, sind Sie mit dem Sprechen an der Reihe. Wenn Sie möchten, können Sie dem anderen die Technik der Zusammenfassung erklären und ihn respektvoll bitten, sich zu beteiligen, wenn er will. Dazu können Sie diese oder ähnliche Worte verwenden: »Ich möchte sicher sein, dass ich mich klar ausdrücke. Deshalb wäre es schön, du würdest mir, wenn ich fertig bin, sagen, was bei dir angekommen ist. Ist das für dich in Ordnung? Wollen wir das machen?« Falls die andere Person die Einladung annimmt, können Sie die Technik der Zusammenfassung anwenden.
Am Ball bleiben
Wir haben Achtsamkeitsübungen zur Entwicklung geistiger Ruhe und Klarheit sowie Ãbungen vorgestellt, um jene Achtsamkeit auf Situationen des Alltags zu übertragen. Das Wörtchen, auf das es in diesem Zusammenhang ankommt, ist Ãbung . Achtsamkeit ist wie körperliches Training: Es reicht nicht aus, sie zu verstehen. Man wird nur dann davon profitieren, wenn man sich auch darin übt.
Als Dozent ist mir aufgefallen, dass sich die Leute recht leicht dazu bewegen lassen, mit der Ãbung der Achtsamkeit zu beginnen. Normalerweise genügt es, sie auf die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse hinzuweisen, die Vorteile darzulegen und eine kurze 2-Minuten-Meditation vorzustellen, und schon sind sie dabei. Das ist die gute Nachricht.
Die schlechte Nachricht ist, dass es vielen Teilnehmern nach ein paar Tagen schwerfällt, am Ball zu bleiben. Viele von uns beginnen mit groÃer Begeisterung und nehmen sich fest vor, sich dieser wunderbaren Praxis täglich zehn oder zwanzig Minuten zu widmen. Aber nach der anfänglichen Euphorie empfinden wir sie schon bald als lästige Pflicht. Wir sitzen gelangweilt und unruhig da und fragen uns, warum die Zeit so langsam vergeht. Nach einer Weile gelangen wir dann zu dem Schluss, dass wir wichtigere und/oder interessantere Dinge zu tun haben, zum Beispiel etwas erledigen oder uns auf YouTube ansehen müssen, wie Katzen die Toilettenspülung betätigen. Ehe wir uns versehen, ist es mit dem täglichen Ãben vorbei. Der tibetische Meditationsmeister Seine Eminenz der ehrwürdige Yongey Mingyur Rinpoche (aber sagen Sie ruhig Mingyur zu ihm, er besteht darauf) schildert diese Situation mit humorvollen Worten. Er schreibt: »⦠obschon mir der Gedanke der Meditation und das damit einhergehende Versprechen gefiel, mochte ich die Praxis eigentlich gar nicht.« 5
Wie können wir bei der Achtsamkeitspraxis am Ball bleiben?
Glücklicherweise legen sich die geschilderten Probleme mit der Aufrechterhaltung einer konsequenten Achtsamkeitspraxis meist nach einigen Monaten. Es ist wie wenn Sie mit dem sportlichen Training beginnen. Die ersten Monate sind meist sehr schwierig. Sie werden sich vermutlich diszipliniert dazu anhalten müssen, regelmäÃig ins Fitnessstudio zu gehen. Aber nach einigen Monaten merken Sie, dass sich Ihre Lebensqualität erheblich verbessert hat. Sie haben mehr Energie, sind seltener krank, bringen mehr zustande und sehen auch im Spiegel besser aus. Sie fühlen sich groÃartig. An diesem Punkt können Sie nicht einfach wieder aufhören. Der Zuwachs an Lebensqualität ist einfach zu überzeugend. Von da an wird das Training zum Selbstläufer. Natürlich werden Sie sich trotzdem
von Zeit zu Zeit gut zureden müssen, damit Sie ins Fitnessstudio gehen, aber das fällt Ihnen verhältnismäÃig leicht.
Nicht anders verhält es sich mit der regelmäÃigen Achtsamkeitspraxis. Wahrscheinlich werden Sie anfangs zwar etwas Disziplin brauchen, aber nach ein paar Monaten werden Sie auch hier einen dramatischen Zuwachs an Lebensqualität verzeichnen. Sie werden glücklicher, ruhiger, emotional widerstandsfähiger und energiegeladener. Da Sie diese Positivität
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