Search inside yourself
auch ausstrahlen, werden Sie sogar bei Ihren Mitmenschen beliebter. Sie fühlen sich groÃartig. Auch hier gilt: An diesem Punkt spricht so viel für die Achtsamkeitspraxis, dass Sie nicht einfach wieder damit aufhören. Natürlich müssen sich auch meditationsgeübte Menschen von Zeit zu Zeit gut zureden, damit sie auf dem Meditationskissen Platz nehmen. Aber irgendwann fällt ihnen die Praxis ziemlich leicht und wird zur Gewohnheit.
Wie also können Sie es schaffen, so lange konsequent zu üben, bis die positiven Auswirkungen Ihrer Praxis so überzeugend sind, dass sie zum Selbstläufer wird? Wir hätten da drei Vorschläge:
Suchen Sie sich einen Partner: Dieser Tipp stammt von Norman Fischer, den wir scherzhaft den Zen-Abt von Google nennen. Wir bedienen uns auch hier wieder der Sportanalogie: Allein ins Fitnessstudio zu gehen ist schwer. Wenn Sie sich dagegen verabreden, zusammen mit einem Partner zu trainieren, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit für einen regelmäÃigen Besuch dort enorm. Zum Teil, weil Sie nicht allein sind, und zum Teil, weil diese Vereinbarung es Ihnen ermöglicht, sich gegenseitig anzuspornen und zur Rechenschaft zu ziehen (was ich scherzhaft als gegenseitige Schikane bezeichne).
Wir schlagen vor, Sie suchen sich einen Achtsamkeitspartner und verpflichten sich dazu, sich einmal die Woche 15 Minuten über Ihre Praxis zu unterhalten und dabei wenigstens die folgenden beiden Themen zu erörtern:
Wie steht es um mein Engagement bezüglich meiner Praxis?
Ist in meinem Leben etwas geschehen, das in irgendeinem Zusammenhang mit meiner Praxis steht?
Wir raten Ihnen ferner, das Gespräch mit der Frage zu beenden: Wie ist diese Unterhaltung gelaufen?
Wir haben diese Regelung bei Search Inside Yourself eingeführt, und sie hat sich als äuÃerst effektiv erwiesen.
Machen Sie weniger, als Sie könnten: Diese Lektion habe ich von Mingyur Rinpoche gelernt. Dahinter steht der Gedanke, weniger zu üben als einem vielleicht möglich wäre. Wenn Sie zum Beispiel fünf Minuten sitzen können, bis Sie die formale Achtsamkeitsmeditation als lästige Pflicht empfinden, dann meditieren Sie keine fünf Minuten, sondern üben lieber mehrmals täglich nur drei oder vier Minuten. Dies soll verhindern, dass Ihnen das Ãben zur Last wird. Wenn sich die Achtsamkeitspraxis wie eine lästige Pflicht anfühlt, werden Sie nicht dabeibleiben. Yvonne Ginsberg sagt gern: »Meditation ist Luxus.« Ich denke, diese Erkenntnis bringt die Quintessenz von Mingyurs Idee sehr schön auf den Punkt.
Meditieren Sie niemals so lange, dass es beschwerlich für Sie wird. Ãben Sie lieber mehrmals kurz, dann wird Ihnen die Achtsamkeitspraxis schnell wie Luxus vorkommen.
Machen Sie einen achtsamen Atemzug am Tag: Ich bin der wohl faulste Achtsamkeitslehrer der Welt, weil ich von meinen Schülerinnen und Schülern nicht mehr verlange, als einen achtsamen Atemzug am Tag zu tun. Einen einzigen. Atmen Sie achtsam ein und aus, und Sie haben Ihre Pflicht für diesen Tag getan. Alles Weitere ist ein Bonus.
Dieser eine Atemzug ist aus zwei Gründen wichtig: Erstens, weil Sie dann im Schwung bleiben. Wenn Sie sich zu einem achtsamen Atemzug am Tag verpflichten, können Sie diesen Vorsatz leicht erfüllen und bleiben mit Ihrer Praxis am Ball. Wenn Sie später dann bereit sind, mehr zu tun, können Sie mühelos anknüpfen. Der zweite Grund ist, dass es bereits eine Form von Meditation ist, wenn man auch nur den Vorsatz zu meditieren fasst. Diese Praxis ermuntert Sie, sich vorzunehmen, jeden Tag etwas Gutes und Wertvolles für sich zu tun. Mit der Zeit wird dieser freundliche Umgang mit der eigenen Person zu einer wertvollen geistigen Gewohnheit. Wenn Sie sich selbst mit groÃer Freundlichkeit begegnen, fällt Ihnen die Achtsamkeit leichter.
Denken Sie daran, machen Sie für den Rest Ihrer Tage einen achtsamen Atemzug am Tag. Mehr verlange ich nicht.
Leichtigkeit und Freude in der Meditation
Als Meditationsanfänger kämpfte ich mit dem einfachsten und albernsten Problem überhaupt: Ich konnte nicht atmen. Das heiÃt, ich konnte zwar im normalen Tagesverlauf Luft holen und so weiter, aber wenn ich versuchte, die Aufmerksamkeit
bewusst auf meinen Atem zu richten, konnte ich nicht mehr richtig atmen. Ich gab mir zu groÃe Mühe.
Eines Tages beschloss ich, mich weniger anzustrengen. Ich würde einfach dasitzen,
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