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dass er ein guter
Mensch ist!« Meine Vorbehalte gegen ihn lösten sich restlos auf.
Im Laufe einer einstündigen Unterhaltung schufen Eric und ich eine starke Basis gegenseitigen Vertrauens. Wir hatten während der ganzen Zeit, in der wir miteinander arbeiteten, ein sehr gutes und fruchtbares Verhältnis zueinander, und ich bin froh darüber, ihn meinen Freund nennen zu können.
(Wahre Geschichte, lediglich die Namen wurden zu meinem Schutz geändert.)
Die Moral von der Geschichte ist, bei Besprechungen grundsätzlich Donuts zu servieren. Das war natürlich ein Witz. Die echte Moral von der Geschichte ist, dass Vertrauen mit Aufrichtigkeit, Freundlichkeit und Offenheit beginnen muss. Daher ist es optimal, alle beruflichen und privaten Beziehungen auf diese Weise zu beginnen. Gehen Sie nach Möglichkeit davon aus, dass der andere ein guter Mensch ist und es verdient, auch so behandelt zu werden, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Die zweite Lektion lautet, dass es nützlich ist, der anderen Person stets auf menschlicher Ebene zu begegnen. Wie ich festgestellt habe, komme ich bei der Vertrauensbildung mit meinem kognitiven Gehirn im Allgemeinen problemlos zurecht. Der schwierige Teil der Aufgabe besteht darin, mein emotionales Gehirn zu besänftigen. Um den emotionalen Teil des Gehirns zu beruhigen, muss ich mir klarmachen, dass der andere ein menschliches Wesen ist, genau wie ich. Er ist nicht nur ein Verhandlungsgegner, ein Kunde oder ein Kollege. Er ist auch ein Mensch, genau wie ich. Wenn Ihr Geist in allen Situationen, vor allem den schwierigen, auf dieser Ebene arbeiten kann, schaffen Sie gute Voraussetzungen für gegenseitiges Vertrauen.
Dr. Karen May, Vice President of Leadership & Talent bei Google und der einfühlsamste Mensch, mit dem ich je zu tun hatte, hat zwei weitere Tipps für die Vertrauensbildung:
Ãben Sie sich darin, im Zweifel für den anderen zu entscheiden: Die meisten Menschen tun das, was sie tun, weil sie es zum gegebenen Zeitpunkt im Hinblick auf ihre Ziele und die ihnen zur Verfügung stehenden Informationen für das Richtige halten. Sie haben ihre Gründe für ihr Handeln, auch wenn wir sie nicht immer nachvollziehen können. Gehen Sie davon aus, dass sie die richtige Entscheidung fällen, selbst wenn Sie sie nicht verstehen oder eine andere Wahl treffen würden.
Denken Sie daran, Vertrauen gebiert Vertrauen: Wenn ich ein Vertrauensverhältnis zu Ihnen aufbauen möchte, ist ein Weg dahin anzunehmen, dass Sie vertrauenswürdig sind, und Sie entsprechend zu behandeln. Wenn Sie spüren, dass ein Mensch Ihnen vertraut, fällt es Ihnen leichter, ihm ebenfalls zu vertrauen und umgekehrt.
Drei Annahmen
Wann immer ich eine Besprechung leite, beginne ich gern mit einer Ãbung, die ich »Die Drei Annahmen« nenne: Ich bitte die Anwesenden, von folgenden Vorgaben auszugehen:
Wir nehmen an, dass alle Anwesenden hier sind, um dem übergeordneten Wohl zu dienen â bis das Gegenteil bewiesen ist.
Aufgrund dieser Annahme gehen wir davon aus, dass keiner der Anwesenden insgeheim eigene Ziele verfolgt  â bis das Gegenteil bewiesen ist.
Aufgrund dieser Annahme gehen wir ferner davon aus, dass alle Anwesenden vernünftige Menschen sind, auch wenn unsere Ansichten auseinandergehen â bis das Gegenteil bewiesen ist.
»Funktioniert das auch mit Schwiegermüttern?«
Ich habe festgestellt, dass im Raum mehr Vertrauen herrscht, wenn man eine Besprechung unter diesen Voraussetzungen beginnt. Ich empfehle diese einfache Ãbung als Möglichkeit, Vertrauen in Ihrem Team aufzubauen. Wenn Sie sie bei jeder Besprechung machen, werden Sie vielleicht merken, dass die Mitglieder Ihres Teams allmählich gegenseitiges Vertrauen entwickeln.
Einfühlsam zuhören
Wenn Sie sich in Achtsamer Konversation (also dem in Kapitel 3 beschriebenen Prozess aus Zusammenfassen und in sich Hineinspüren) üben, sind Sie inzwischen möglicherweise sehr gut im achtsamen Zuhören und werden von Ihrem sozialen Umfeld für Ihre Zuhörkünste bewundert. Es wird Zeit für den
nächsten Schritt, Grünschnabel. Wir werden uns nun vom achtsamen zum einfühlsamen Zuhören weiterentwickeln und lernen, Gefühle herauszuhören.
Das einfühlsame Zuhören besitzt groÃe Macht. Ich habe im Rahmen unseres Programms einmal bei einer Ãbung im einfühlsamen Zuhören die Rolle eines Teilnehmers
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