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Search inside yourself

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Titel: Search inside yourself Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chade-Meng Tan
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Atmen Sie das verwandelte Leiden in Form von Lichtstrahlen wieder aus. Wiederholen Sie diesen Atemzyklus einige Male.

    (Pause)
    Spüren Sie in sich hinein, ob Sie nun mehr Zärtlichkeit, Verständnis und Wärme für sich empfinden.
    (Pause)
    Ãœben Sie nun mit anderen:
    Stellen Sie sich vor, einen Menschen aus Ihrem Leben vor sich zu haben, der leidet.
    Nehmen Sie beim Einatmen wahr, inwieweit Sie für seine oder ihre Erfahrung offen sein können. Vielleicht spüren Sie die starke Absicht, diesen Menschen von seinen Schwierigkeiten zu befreien.
    Stellen Sie sich seine Probleme wie eine dunkle Wolke vor, und atmen Sie sie ein. Spüren Sie, wie sie in Ihr Herz strömt, wo sie den letzten Rest von Egoismus auflöst und das Gute in Ihnen zum Vorschein bringt.
    Atmen Sie das verwandelte Leiden in Form von Lichtstrahlen wieder aus und fassen Sie den Vorsatz, Leiden zu lindern. Atmen Sie eine Weile auf diese Weise ein und aus.
    (Pause)
    Â 
    ABSCHLUSS
    Wenn Sie möchten, können Sie in den letzten Augenblicken die Hand auf Ihre Brust legen und einfach atmen.
    Tonglen ist eine sehr kraftvolle Übung. Es heißt, sie sei eine der Hauptübungen des Dalai-Lama. Das erste Mal, als ich sie (unter der Leitung von Zen-Meister Norman Fischer; die Übungsanleitung stammt von ihm) machte, erlebte ich eine tiefgreifende Veränderung. Diese wenigen Minuten haben mein Selbstvertrauen dauerhaft gestärkt. Während des Übens erkannte ich, dass vieles von dem, was mich zurückhielt, seinen
Ursprung in meiner Angst vor Schmerz und Leiden hatte. Als ich erkannte, dass ich sowohl meinen eigenen Schmerz als auch das Leiden anderer in mich aufnehmen konnte und mich wohl dabei fühlte, Güte, Liebe und Mitgefühl auszustrahlen, fiel ein großer Teil der Fesseln, die mich zurückhielten, von mir ab.
    Â»Es gab Beschwerden bezüglich der Wahl Ihres Helfers beim Einatmen von Schmerz und Leiden …«
    Die ersten Male haben wir in unserem Seminar auch Tonglen unterrichtet, aber wir merkten bald, dass diese Übung für viele Teilnehmer zu schwierig ist. Unsere Dozenten waren beinahe einstimmig dafür, sie vom Lehrplan zu streichen. Ich dagegen widersprach heftig. Tonglen ist eine so kraftvolle und nützliche Übung, dass ich darauf bestand, sie auch weiterhin zu unterrichten. Am Ende fanden wir eine wunderbare Lösung, die den Wünschen aller Beteiligten Rechnung trägt: Wir dachten uns die Übung »Das Gute mehren« aus. Sie ist hilfreich, auch für Anfänger leicht erlernbar und gibt gleichzeitig
einen kleinen Vorgeschmack auf Tonglen. Aus diesem Grund wird es wohl noch gute hundert Jahre dauern, bis unsere Übung Eingang in die traditionelle Praxis gefunden haben wird, und bis dahin werde ich ziemlich alt sein.
    Zum Einstieg empfehle ich Ihnen die Übung »Das Gute mehren«. Sobald Sie sich (vielleicht nach einigen Wochen) in Ihrer Praxis sicherer fühlen, können Sie sich an Tonglen heranwagen. Diese Übung kann Sie tiefgreifend verändern.
    Einen guten Einfluss ausüben
    Was den Einfluss betrifft, lautet die erste Regel, dass wir ihn bereits besitzen. Alles, was wir tun oder lassen, was wir sagen oder verschweigen, wirkt sich auf andere aus. Es geht also nicht darum, Einfluss zu gewinnen, sondern den bereits vorhandenen Einfluss auszuweiten und zum Wohle aller einzusetzen.
    Das soziale Gehirn
    Wenn wir unseren Einfluss vergrößern möchten, sieht der wichtigste Schritt meiner Erfahrung nach folgendermaßen aus: Wir müssen ein so gutes Verständnis für das soziale Gehirn entwickeln, dass wir es geschickt steuern können.
    Dem Neurowissenschaftler Evian Gordon zufolge lautet eines der übergreifenden Ordnungsprinzipien des Gehirns: »Bedrohungen minimieren, Belohnungen maximieren.« Wie die folgende Abbildung zeigt, ist das Gehirn eine Maschine, die in erster Linie nach Belohnungen strebt und Bedrohungen meidet.

    Bitte beachten Sie, dass der Pfeil, der zur Abbildung »Belohnungen (anstreben)« hinführt, erheblich schmaler ist als der Pfeil, der von der Abbildung »Bedrohungen (meiden)« wegführt. Dieser Größenunterschied illustriert die wichtige Erkenntnis, dass unser Gehirn auf negative Erlebnisse weitaus stärker reagiert als auf vergleichbare positive Erfahrungen. Wir erleben dies Tag für Tag. Wenn ich zum Beispiel Jim im Flur begegne, ihm freundlich zunicke und er freundlich

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