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Search inside yourself

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Titel: Search inside yourself Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chade-Meng Tan
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Fragen:
 Bin ich kompetent?
 Bin ich ein guter Mensch?
 Bin ich liebenswert?
Versetzen Sie sich nun in die andere Person hinein und schildern Sie die drei Gespräche aus seiner oder ihrer Perspektive, soweit Ihnen dies möglich ist.
    Falls Sie diese Übung mündlich mit einem Freund/einer Freundin gemacht haben, erörtern Sie Ihre Empfindungen anschließend in einem freien Gespräch.
    Â»Und wie wäre es jetzt? Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um schwierige Gespräche zu üben?«
    Achtsame E-Mail-Kommunikation
    Die gute Nachricht bezüglich der modernen Kommunikation ist, dass wir uns nicht mehr von Angesicht zu Angesicht unterhalten müssen – sondern E-Mails schreiben können. Die schlechte Nachricht ist, dass wir uns nicht mehr von Angesicht zu Angesicht unterhalten – sondern E-Mails schreiben. Ja, die gute Nachricht ist, dass wir diese Möglichkeit haben; die schlechte ist, dass wir sie auch nutzen.
    Das größte Problem beim Verfassen von E-Mails ist, dass die emotionale Ebene oft falsch interpretiert wird, mit zuweilen katastrophalen Folgen. Im persönlichen Gespräch mit anderen erfolgt der Emotionsaustausch weitgehend nonverbal und für gewöhnlich über Gesichtsausdruck, Tonfall, Körperhaltung und Gestik. Man könnte auch sagen, dass unsere Gehirne genügend nonverbale Informationen senden und empfangen,
um jenen »emotionalen Tango« zu tanzen (siehe Kapitel 7), über den wir austauschen, was wir empfinden. Diese Form der Verständigung geschieht weitgehend unbewusst. In der E-Mail-Kommunikation geht dieser gesamte Mechanismus zur Übermittlung von Emotionen verloren. Ohne Tango im Gehirn, sich die Gefühle schnell verirr’n.
    Aber es kommt noch schlimmer. Wenn das Gehirn nur unzureichend mit Daten über die Gefühle anderer versorgt wird, wird es erfinderisch. Es stellt Mutmaßungen über den emotionalen Zusammenhang einer Nachricht an und ergänzt fehlende Informationen. Und es erfindet allerdings nicht nur irgendwelche Geschichten, sondern hält sie auch automatisch für wahr. Besonders schlimm ist, dass diese für gewöhnlich stark negativ gefärbt sind. Wir unterstellen den Menschen meist deutlich negativere Absichten, als sie tatsächlich haben. Als ich zum Beispiel Eric Schmidt, dem Verwaltungsratsvorsitzenden von Google, auf dem Flur begegnete, drohte er mir verschmitzt mit dem Zeigefinger und sagte mit breitem Lächeln: »Sie Unruhestifter.« Da mein Gehirn auch die nonverbalen Hinweise empfangen konnte, wusste ich, dass er mich nur aufzog, und machte mir keine Sorgen, dass er mich feuern würde. Hätte ich dieselbe Formulierung dagegen in einer seiner E-Mails gelesen, säße ich vielleicht schon in meinem Büro, würde meine Sachen packen und darauf warten, dass die Dame aus dem Personalbüro vorbeikommt, um … eine wichtige Angelegenheit mit mir zu besprechen. Dies wäre sogar dann der Fall, wenn Eric seine E-Mail mit einem Smiley versehen hätte.
    Aus diesem Grund kommt es in der E-Mail-Kommunikation so häufig zu Missverständnissen. Wir werden oft von E-Mails gekränkt oder erschreckt, die keineswegs in dieser Absicht geschrieben wurden. Wenn wir wenig emotionales Geschick besitzen, reagieren wir beleidigt oder verängstigt, und dann ist die Hölle los. Ich weiß nicht, ob der Teufel die E-Mail erfunden
hat, aber ich bin mir sicher, dass sie ihm den Job erleichtert.
    Die entscheidende Erkenntnis für eine effektive E-Mail-Kommunikation lautet: E-Mails enthalten nur selten ausreichend Informationen, um es dem Gehirn zu gestatten, den emotionalen Zustand des Senders abzuleiten. Deshalb ergänzt es die fehlenden Angaben – oft tendenziell negativ – und hält die eigene Geschichte anschließend unbewusst für die Wahrheit.
    Zum Glück lässt sich die Qualität der E-Mail-Kommunikation mit Achtsamkeit erheblich steigern. Das ursprüngliche Wort in Pali, das mit »Achtsamkeit« übersetzt wird, lautet sati . Es existiert aber noch eine andere Übersetzung für sati , nämlich »Erinnerung« (oder »Besinnung«). Achtsamkeit meint also nicht nur einen ruhigen Geist, sondern enthält auch ein starkes Element der Erinnerung und der Besinnung auf bestimmte Einsichten.
    In der achtsamen E-Mail-Kommunikation setzen wir vor allem auf diesen Erinnerungsaspekt. Zuerst rufen

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