"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
nach oben. »Nur noch ein paar Stufen, dann kann ich ganz in Ruhe in meinem Zimmer kollabieren«, redete sie sich selbst gut zu.
Sie hatte die Strecke zur Hälfte geschafft, als einer der Henkel unter der Last kapitulierte und riss.
Bevor Eyleen reagieren konnte, polterten Äpfel, Orangen und eine Ananas die Treppe hinunter, gefolgt von einem Netz Zwiebeln.
»Verdammte Kacke«, fluchte sie laut, stellte den noch heil gebliebenen Einkauf an die Wand und machte sich daran, die Ausreißer wieder aufzusammeln.
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, wie sich die Wohnungstür im zweiten Stock öffnete.
Erst als ihr eine Hand einen einzelnen Apfel reichte, sah sie erschrocken auf.
»Bitte schön«, sagte ein junger Mann, mit kurzen, stacheligen, blonden Haaren. Er lächelte und seine blauen Augen musterten sie interessiert.
»Danke«, entgegnete Eyleen verdattert und nahm den sehr verbeult aussehenden Apfel entgegen. Der Mann half ihr, auch die restlichen Lebensmittel einzusammeln.
»Ich bin Mason«, stellte er sich ganz nebenbei vor.
»Eyleen«, erwiderte sie, als sie versuchte das Obst gleichmäßig in den nicht gerissenen Tüten zu verteilen. Dabei beäugte sie ihn interessiert.
Er trug eine ausgewaschene Jeans und einen weißen Rollkragenpullover mit Zopfmuster. Im Großen und Ganzen sah dieser Mason gut aus.
»Bist du zu Besuch hier?«, wollte er neugierig wissen.
»Nein, ich wohne seit gestern hier.« Erstaunt sah er auf.
»Aber es ist doch niemand ausgezogen.«
»Zur Untermiete«, fügte sie rasch hinzu. »Ich habe ein Zimmer bei Cole ...« Sie hielt inne und sah nachdenklich auf die Wand vor sich. Wie hieß er gleich noch mal mit Nachnamen?
»Cole Paddock?«, erkundigte sich Mason verblüfft.
»Ja genau, den meine ich«, sagte sie, dankbar für die Hilfestellung.
»Seid ihr beide ...«, begann er zögerlich zu fragen.
»Nein, auf keinen Fall«, antwortete sie schnell und verzog das Gesicht, als sei diese Vorstellung völlig absurd.
»Fein«, entgegnete er und lächelte.
Täuschte sie sich, oder klang er erleichtert?
»Ich hatte Ärger mit einem Vermieter und Cole war so nett und hat mir aus der Patsche geholfen.«
Als Eyleen die Einkäufe anheben wollte, um sie nun endgültig in den dritten Stock zu hieven, kam ihr Mason zuvor. Er schnappte sich die vier heilen Tüten und grinste.
»Lass mich das machen, sonst purzelt noch mehr die Treppe hinunter.« Sie erwiderte sein Lächeln.
»Danke.«
Kapitel 8
Eyleen und Mason saßen am Küchentisch und tranken Tee, während sie sich angeregt unterhielten.
Sie hatte die verderblichen Lebensmittel in den Kühlschrank geräumt, der Rest lag über die komplette Arbeitsplatte verteilt, da Eyleen noch nicht so genau wusste, wo sie was einräumen musste. Das würde sie erledigen, wenn Mason gegangen war.
Wie sich herausstellte, war Mason witzig und äußerst charmant. Er brachte Eyleen mehrmals herzhaft zum Lachen, was ihr ungemein gut tat.
Sie hatte mittlerweile erfahren, dass er achtundzwanzig war und als Abteilungsleiter in einem Sportfachgeschäft arbeitete. Welches, ganz nebenbei, Bestandteil einer Kette war, die seinem Vater gehörte.
Er nippte von seinem Tee und sah sie an.
»Hast du vielleicht Lust, mal mit mir auszugehen?«, erkundigte er sich. Dabei lächelte er sie erwartungsvoll an.
»Nein, hat sie nicht«, ertönte eine tiefe Stimme von der Tür.
Eyleen zuckte erschrocken zusammen und Mason sah sich verwirrt um. Cole trat in die Küche und funkelte die beiden finster an.
»Ich ... also ...«, stammelte Mason sichtlich eingeschüchtert.
»Du wolltest gerade gehen?«, mutmaßte Cole drohend, dessen Augen sich zu Schlitzen verengt hatten.
Mason warf Eyleen einen fragenden Blick zu, doch die war zu verwirrt, um schnell zu reagieren.
»Okay, man sieht sich«, murmelte er leise, stand auf und huschte an Cole vorbei.
Eyleen saß wie vom Donner gerührt da und starrte Cole fassungslos an. »Das ist jetzt gerade nicht wirklich passiert?«, fragte sie ungläubig.
Als die Wohnungstür ins Schloss fiel, schoss Eyleen von ihrem Stuhl hoch und baute sich vor ihm auf.
»Sag mal, bist du noch ganz dicht?«, schrie sie Cole an, der locker gegen den Kühlschrank lehnte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. »Was fällt dir ein, dich in unser Gespräch einzumischen und Mason hinauszuwerfen?«
»Er ist nicht der Richtige für dich. Irgendwann wirst du mir dafür danken«, erklärte er
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