"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
Sandwichbar?«, las Eyleen laut. Sie sah zu ihrer Freundin, die sie erwartungsvoll anblickte. »Was soll das denn bedeuten?«
»Das erklärt sich doch von selbst. Brendas und Adams Sandwichbar. Abgekürzt Bredams«, sagte Brenda stirnrunzelnd, als hätte Eyleen auch alleine darauf kommen können.
Die Buchstaben "BRE" leuchteten Pink, das "DAMS" Babyblau und das Wort "Sandwichbar" in einem grellen Grün.
»Wie seid ihr denn auf diesen Namen gekommen?«
»Der Werbefuzzi von der Agentur hatte die Idee«, erklärte Brenda und betrachtete stolz die Leuchtreklame.
»Ist sein Name zufällig Mr Bean?«, scherzte Eyleen, doch als sie Brendas empörten Gesichtsausdruck sah, verschwand ihr Grinsen. »Sorry, war nicht so gemeint. Auf jeden Fall ist es sehr auffällig und wird bestimmt viele neue Kunden anziehen«, versicherte sie ihrer Freundin.
Wenn die nicht vorher daran vorbeilaufen, weil sie erblindet sind , führte sie den Satz in Gedanken zu Ende.
»Ja, das denke ich auch«, stimmte Brenda ihr zu. »Und jetzt komm mit rein, ich habe noch eine Überraschung«, flötete sie aufgeregt.
Schlimmer kann es ja nicht werden , dachte Eyleen und folgte ihrer Freundin in den Laden. Sie begrüßte Adam, der hinter der Theke stand und ein Sandwich nach dem anderen belegte.
»Bringst du mir dann bitte noch Truthahn und Thunfischsalat aus dem Kühlraum?«, rief er Brenda zu.
»Bin in fünf Minuten bei dir mein Schatz«, antwortete sie, warf ihm eine Kusshand zu und verschwand im Aufenthaltsraum.
Als Eyleen eintrat, beugte sich Brenda gerade kopfüber in einen riesigen Karton und wühlte darin herum.
»Welche T-Shirt-Größe brauchst du?«
»Größe M«, antwortete sie unsicher und fragte sich, was Brenda gleich zutage fördern würde. Im nächsten Moment flog ihr ein Stück weißer Stoff an den Kopf.
»Los zieh es an«, befahl Brenda.
Als Eyleen sich den Aufdruck ansehen wollte, hielt ihre Freundin sie kopfschüttelnd davon ab.
»Erst lesen, wenn du es angezogen hast«, erklärte sie ernst. Eyleen seufzte, zog ihr Arbeits-Shirt aus und streifte sich das neue über.
Brenda schob sie vor den schmalen Spiegel an der Wand und hielt ihr dabei die Augen zu.
»Na, was sagst du?«, erkundigte sie sich und nahm die Hände herunter. Eyleen sah in den Spiegel und benötigte eine Weile, bis sie den Aufdruck auf der Vorderseite des Shirts entziffern konnte. Als sie begriff, was da stand, schnaubte sie.
»Das ist nicht euer Ernst, oder?«
»Wieso?«, fragte Brenda verwirrt.
Eyleen deutete erst auf die Wölbung ihrer linken Brust, anschließend auf die rechte und las dabei laut die Worte, die dort in Leuchtfarbe prangten.
»Prall & saftig?« Direkt darunter stand "Bredams Sandwichbar", gefolgt von der Adresse und Telefonnummer.
»Ist das nicht geil?« Brenda sah sie erwartungsvoll an.
»Eure Idee?«, wollte Eyleen wissen. Ihre Freundin schüttelte den Kopf.
»Nein, ein Vorschlag der Werbeagentur«, verriet sie.
»Wen berät denn diese Agentur sonst noch? Die Pornoindustrie?«, murmelte sie kopfschüttelnd, während sie einen erneuten Blick in den Spiegel warf.
»Himmel, du bist doch normalerweise nicht so prüde«, schimpfte Brenda und funkelte ihre Freundin böse an. »Es heißt nicht umsonst "Sex sells", oder?«
»Ich weiß nicht so recht«, entgegnete Eyleen und zupfte an ihrem Shirt herum. »Du erwartest aber nicht, dass ich das Teil in der Öffentlichkeit trage?«
»Natürlich wirst du das anziehen. Du willst doch auch, dass unsere Bar ein Erfolg wird«, erwiderte Brenda bestimmt.
»Mal sehen«, knurrte sie und zog wieder das Arbeitsshirt an. Das Porno-Sandwich-Shirt stopfte sie in ihre Tasche.
Das werde ich ganz sicher niemals anziehen.
»Das will ich doch hoffen«, sagte Brenda ernst und warf einen kurzen Blick in die Bar. »Ich hole rasch den Nachschub für Adam aus dem Kühlraum, sonst flippt er aus. Sag ihm schon mal, was du essen möchtest, ich bin gleich wieder da«, rief Brenda, während sie auf dem kleinen Gang verschwand.
Eyleen saß bereits mit einem Truthahn-Sandwich im Aufenthaltsraum und zupfte nachdenklich an dem Weißbrot herum, als Brenda zurückkam.
Ihr Magen knurrte, aber sie hatte keinen rechten Appetit, weil sie permanent an Cole denken musste.
Ihr Sandwich sah mittlerweile aus, als hätte sich ein Schwarm Tauben darüber hergemacht.
»Was ist denn mit dir los?«, wollte ihre Freundin wissen und setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber.
Was sollte Eyleen jetzt antworten? Dass sie
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