"Seasons of Love" - Der Duft von Schnee - Band 1 (Liebesroman) (German Edition)
sich vorsichtig aus ihrem Bett. In der Tür blieb er noch einmal stehen und betrachtete sie lange. Sie lag da, wie ein unschuldiger Engel.
Er atmete tief durch und schloss die Tür hinter sich.
Kapitel 20
Müde blinzelnd öffnete Eyleen die Augen und bemerkte sofort den schalen Geschmack in ihrem Mund.
Nach einigen Sekunden erinnerte sie sich wieder an alles, was gestern Abend geschehen war.
An den vielen Alkohol, die Party und den Zwischenfall mit Mason. Doch all diese Erinnerungen traten in den Hintergrund, wenn sie an die darauf folgenden Stunden mit Cole dachte.
Lächelnd sah sie nach rechts und runzelte verwirrt die Stirn, als sie neben sich lediglich auf eine leere Matratze blickte.
Sie setzte sich auf, legte den Kopf zur Seite und lauschte. War Cole vielleicht schon aufgestanden? Womöglich stand er bereits in der Küche, weil er sie mit einem Frühstück überraschen wollte?
Bei dem Gedanken an ihn und an das, was letzte Nacht geschehen war, erwachte auch der Schwarm Schmetterlinge in ihrem Bauch.
Sie hatten tatsächlich miteinander geschlafen. Und es war fantastisch gewesen. Allein bei der Erinnerung verspürte sie ein erneutes Kribbeln im Unterleib.
Dann versteifte sie sich. Sie hatten nicht verhütet.
Eyleen erinnerte sich, dass Cole sie gefragt hatte, ob sie ein Kondom habe und sie hatte verneinend den Kopf geschüttelt.
Sie war davon ausgegangen, dass er in sein Zimmer gehen und eines holen würde, doch stattdessen hatte er ohne Schutz mit ihr geschlafen.
In dem Augenblick, als er in sie eingedrungen war, hatte Eyleens Gehirn komplett abgeschaltet.
Sie hatte oft gehört, dass sonst verantwortungsvolle Menschen vor lauter Ekstase auf ein Kondom verzichteten, und jetzt konnte sie verstehen, wie jemandem so etwas passieren konnte.
Befand man sich erst einmal in diesem Strudel von Lust und Erregung, gab es so gut wie kein zurück mehr. Alles, was man dann noch wollte, war Erlösung. Es blieb kein Platz für rationales Denken.
Sie rieb sich mit der Hand über die Stirn, als ihr klar wurde, wie leichtsinnig sie gehandelt hatte.
Angst vor einer Schwangerschaft hatte sie nicht. Eyleen litt, seit sie denken konnte an einer Hormonstörung. Ihre Periode bekam sie manchmal monatelang nicht.
Ihre letzte Gynäkologin hatte ihr mitgeteilt, dass sich diese Störung entweder irgendwann selbst regulieren würde, oder sie bei einem Kinderwunsch Hormone nehmen müsste, um nachzuhelfen.
Da sie in näherer Zukunft nicht an eine Familiengründung dachte, hatte sie nichts weiter dagegen unternommen.
Außerdem war es recht angenehm, sich nicht jeden Monat mit Krämpfen herumzuplagen.
Trotzdem nahm sie sich fest vor, von nun an immer Kondome in Reichweite zu haben.
Und bis dahin besaß Cole ja einen ausreichenden Vorrat in seinem Nachttisch. Falls er nicht einen Rückzieher machte und ihr womöglich erklärte, dass mit ihr zu schlafen ein überstürzter Fehler war.
Doch das glaubte Eyleen nicht, besser gesagt, sie wollte es nicht glauben. Dazu war der Sex zwischen ihnen zu überwältigend gewesen.
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Sie schwang die Beine aus dem Bett, ging zum Schrank und zog ein T-Shirt heraus, das sie sich rasch überstreifte.
Anschließend öffnete sie vorsichtig die Tür, hielt inne und horchte. Nichts. Es war absolut still.
Auf Zehenspitzen lief sie zum Badezimmer, doch das war auch leer. Wo war Cole nur?
Ein schrecklicher Verdacht breitete sich in Eyleen aus, den sie jedoch nicht wahrhaben wollte. Trotzdem schnürte sich ihr Magen zusammen, als sie langsam auf Coles Zimmertür zuging.
Unschlüssig blieb sie davor stehen. Ihre Hand zitterte, als sie den Türknauf umfasste und leise nach rechts drehte.
Eyleen öffnete die Tür nur einen kleinen Spalt. Gerade so viel, dass sie einen Blick auf das luxuriöse Bett werfen konnte, das im halbdunkel des Zimmers nur schwer zu erkennen war.
Als sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, keuchte sie leise auf.
Mitten darauf lag Cole und schlief. Ein Schmerz durchfuhr ihre Brust bei seinem Anblick. Rasch schloss sie die Tür und eilte zurück in ihr Zimmer.
Sie setzte sich auf ihr Bett und starrte lethargisch an die gegenüberliegende Wand. Wieso hatte er nicht bei ihr übernachtet und war in sein eigenes Zimmer zurückgeschlichen? Bereute er, dass er mit ihr geschlafen hatte?
Die Vorstellung, dass sie mit ihrer Vermutung richtig liegen könnte, tat unheimlich weh.
Machte er einen Rückzieher? Jetzt, wo
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