"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
keine Kinder. Sieh dir doch an, wie sich unsere Welt entwickelt und es wird immer schlimmer. Das möchte ich keinem Kind antun.«
Sie schluckte. Die Vorstellung, dass er vielleicht nicht der Vater ihrer Kinder sein würde, schmerzte irgendwie. Ob er seine Meinung doch noch ändern würde? Und was tat sie, wenn dem nicht so war?
Sie schüttelte unmerklich den Kopf, um die Gedanken daran zu vertreiben. Sie hatten beide noch lange Zeit, um diesbezüglich eine Entscheidung zu treffen.
Als die drei Frauen ein Gespräch begannen und sich gegenseitig erzählten, welche Erfahrungen sie bisher gemacht hatten, verkroch Eyleen sich rasch wieder hinter einer der Zeitschriften.
Sie kam sich vor, als gehörte sie nicht dazu und schnaubte innerlich. Schwangere Frauen waren seltsam. Es gab kein anderes Thema als ihr Baby und sie mussten jedes Detail auch dem Rest der Welt mitteilen.
»Eyleen Callahan?« Eine junge Sprechstundenhilfe tauchte in der Tür auf und ließ den Blick suchend über die wartenden Frauen wandern.
»Das bin ich«, antwortete Eyleen, legte die Zeitschrift zurück auf den Tisch und erhob sich.
Die Sprechstundenhilfe schenkte ihr ein freundliches Lächeln.
»Bitte folgen Sie mir«, forderte sie Eyleen auf und führte sie durch einen langen Flur in ein Sprechzimmer. »Die Frau Doktor ist gleich bei Ihnen«, fügte sie hinzu, bevor sie den Raum verließ und die Tür schloss.
Eyleen ließ den Blick durch den Raum wandern. Er war sehr geschmackvoll eingerichtet und erweckte nicht den Anschein einer Arztpraxis. Hinter dem wuchtigen Schreibtisch, vor dem Eyleen Platz genommen hatte, sah man auf eine große Fensterfront.
Zu ihrer rechten befand sich ein riesiges Bücherregal, das mit unzähligen Fachbüchern vollgestopft war. In der Wand zu ihrer linken Seite stand ein Kamin, in dem ein kleines Feuer flackerte.
Direkt darüber hing ein prachtvoller, goldener Bilderrahmen mit dem Diplom der Ärztin.
Gemütlich, dachte sie und ihre Anspannung wich ein wenig.
Eyleen wusste auch nicht, was das war, aber jedes Mal wenn sie einen Arzt aufsuchte, wurde sie unruhig. Vielleicht lag es daran, dass sie als Kind so oft krank gewesen war und den Doktor im Jugendheim regelmäßig hatte konsultieren müssen.
Sie seufzte, als die Erinnerungen sie übermannten. Ihre Kindheit war nichts, an das sie gerne zurückdachte.
Plötzlich öffnete sich die Tür und eine Frau mittleren Alters trat ein. Sie hatte kurze, braune Haare und auffallend blaue Augen, die Eyleen freundlich musterten.
Das musste Dr. Helen Carpenter sein. Eyleen war das erste Mal hier.
Brenda hatte ihre Frauenärztin in den höchsten Tönen gelobt und Eyleen ans Herz gelegt, auch zu Dr. Carpenter zu gehen. Und da es ihr sowieso lieber war, von einer Frau untersucht zu werden, hatte sie sofort einen Termin vereinbart.
Als sie Cole erzählt hatte, dass sie zu einer Ärztin gehen würde, war es ihr so vorgekommen, als hätte er erleichtert aufgeatmet. Männer waren in dieser Beziehung schon komisch.
Die Ärztin streckte Eyleen die Hand entgegen und lächelte.
»Ich bin Dr. Carpenter«, stellte sie sich vor.
»Eyleen Callahan«, antwortete Eyleen und reichte der Ärztin die Hand.
»Fein, dann wollen wir mal sehen, was ich für Sie tun kann«, sagte Dr. Carpenter und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz.
Sie zog die Tastatur des Computers näher zu sich und begann etwas zu tippen, anschließend sah sie zu Eyleen.
»Sie sind das erste Mal bei uns?«, erkundigte sie sich.
Eyleen nickte.
»Ja, meine Freundin Brenda Holmes hat mir ihre Praxis empfohlen.«
Dr. Carpenter lächelte wissend.
»Wie Sie bei der telefonischen Terminvereinbarung angegeben haben, möchten Sie sich die Antibabypille verschreiben lassen?«
»Das ist richtig«, sagte Eyleen.
»Wann war Ihre letzte Periode?«, wollte die Ärztin wissen.
Oh Backe. Eyleen überlegte fieberhaft.
»Ich glaube, vor vier Monaten«, antwortete sie schließlich. Als Dr. Carpenter erstaunt eine Augenbraue hob, fügte sie rasch hinzu. »Meine Blutungen kommen sehr unregelmäßig, da ich an einer Hormonstörung leide.«
Die Ärztin tippe etwas in ihren Computer.
»Dann werden wir heute einen kompletten Check machen, damit ich mir selbst einen genauen Überblick verschaffen kann. Ich würde Sie bitten, noch einmal im Wartezimmer Platz zu nehmen. Wenn Sie eine Urinprobe abgegeben haben und Mary Ihnen Blut abgenommen hat, sehen wir uns dann zur Untersuchung«, teilte sie Eyleen mit
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