"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
und Eyleen sich wieder angekleidet hatte, bat die Ärztin sie noch einmal in ihr Sprechzimmer.
»Gehen Sie nach Hause und sprechen Sie mit ihrem Partner. Sollten Sie sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, so möchte ich Sie bitten, mich auf jeden Fall noch einmal aufzusuchen, damit wir in Ruhe darüber reden können. Sie sind in der achten Woche, also würde genügend Zeit bleiben, aber das sollte wirklich der letzte Ausweg sein.«
»Nein, eine Abtreibung kommt nicht infrage«, antwortete Eyleen wie aus der Pistole geschossen. So etwas könnte sie niemals tun, egal, wie ungünstig der Zeitpunkt auch sein mochte.
Dr. Carpenter nickte zufrieden.
»Sehr schön. Gehen sie jetzt nach Hause und lassen sie diese Neuigkeit erst einmal sacken. Sie können jederzeit zu mir kommen, wenn etwas unklar ist oder Sie Beschwerden haben. Mary wird Ihnen den Mutterschaftspass aushändigen und wir sehen uns in vier Wochen zur nächsten Untersuchung wieder.« Dr. Carpenter reichte Eyleen eine kleine Broschüre. »Hier finden Sie alle Informationen, worauf Sie ab jetzt achten müssen. Lesen Sie es durch und wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich.« Sie schüttelte Eyleen die Hand.
»Vielen Dank«, sagte Eyleen noch immer überwältigt von den Neuigkeiten und verließ das Sprechzimmer. Sie nahm ihren Mutterpass entgegen und eilte aus der Praxis. Draußen blieb sie stehen und atmete einige Male tief durch, ehe sie ohne genaues Ziel einfach loslief.
Kapitel 18
Eyleen stand vor der Sandwichbar und starrte auf die Leuchtreklame. Sie war stundenlang umhergeirrt und schließlich hier gelandet, ohne es eigentlich beabsichtigt zu haben.
Ganz automatisch hatte es sie zu ihrer besten Freundin gezogen. Doch nun stand sie auf dem Gehweg und rührte sich nicht von der Stelle.
Einige Zeit später öffnete sich die Ladentür und Adam trat heraus. Er kam auf sie zugeeilt, während er sie besorgt musterte.
»Eyleen? Ist alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte er sich.
Eyleen blickte Adam mit feuchten Augen an und schüttelte den Kopf. Seit ihrem Termin bei Dr. Carpenter hatte sie die Tränen erfolgreich zurückgehalten, doch jetzt, wo sie seine einfühlsame Stimme hörte, brachen alle Dämme.
»Ist Brenda da?«, schluchzte sie. Sofort legte er den Arm und sie und schob sie behutsam in Richtung Sandwichbar.
»Ja, sie ist im Lager und sortiert eine neue Lieferung ein. Was ist denn los mit dir?«
Eyleen war nicht fähig ihm zu antworten, da in diesem Moment alles über sie hereinzubrechen schien und sie hemmungslos zu weinen begann.
Brenda saß neben Eyleen auf dem Sofa und reichte ihr in regelmäßigen Abständen frische Taschentücher.
Nachdem Eyleen in Adams Armen einen halben Nervenzusammenbruch erlitten hatte, war ihre beste Freundin mit ihr nach oben in die Wohnung gegangen, wo Eyleen ihr alles erzählt hatte. Brenda hatte mit großen Augen zugehört und Eyleen kein einziges Mal unterbrochen.
»Nun hör auf zu weinen, das ist doch nicht das Ende der Welt«, sagte Brenda und zog ein weiteres Taschentuch aus der Box.
»Irgendwie ist es das schon«, schniefe Eyleen. »Ich habe keine Ahnung, wie ich es Cole beibringen soll und wie er reagieren wird.«
Brenda machte eine wegwerfende Geste.
»Der wird schon damit klarkommen, das kannst du mir glauben. Der Typ liebt dich über alles.«
»Aber er hat mir gesagt, dass er keine Kinder will und nun bin ich schwanger«, schluchzte Eyleen.
»Bitte hör auf zu weinen«, bat Brenda. »Meine Güte, ihr bekommt ein Baby. Das ist doch etwas Wunderbares.«
»Wenn man sich ein Kind wünscht, ist es das sicher, aber das ist bei uns ja nicht der Fall«, widersprach Eyleen und putzte sich laut trötend die Nase.
»Gut, vielleicht ist der Zeitpunkt nicht gerade der Günstigste, aber es ist nun eben einmal passiert. Andere Paare erleben das auch und kommen damit klar.«
»Du hast leicht reden, du bist ja nicht schwanger«, seufzte Eyleen.
»Dafür werde ich die nette Tante sein, die deinem Spross alles erlaubt und ihn von vorne bis hinten verwöhnt«, entgegnete Brenda lächelnd. »Ich kann es kaum erwarten.«
Eyleen schnaubte, konnte ein Lächeln jedoch nicht unterdrücken. Dann wurde sie wieder schlagartig ernst.
Eigentlich sollte doch ich, die werdende Mutter, diejenige sein, die vor Freude platzt , dachte sie betrübt, aber leider war dem nicht so. Noch nicht jedenfalls. Im Augenblick hatte Eyleen einfach nur Angst vor Coles Reaktion.
»Wann willst du es Cole denn
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