"Seasons of Love" - Der Klang von Regen - Band 2 (Liebesroman) (German Edition)
erstaunt an und nickte.
»Ich starre zehn Minuten in den Schrank ohne etwas zu finden und du greifst einmal hinein und hast ein passendes Outfit in der Hand«, sagte sie ungläubig.
»Das liegt wahrscheinlich daran, dass du den Wald vor lauter Bäumen nicht siehst. Und jetzt ab ins Bad, damit wir rechtzeitig losfahren. Ich möchte ungern zu spät kommen«, antwortete er grinsend.
Eyleen saß neben Cole in dessen Audi und sah nachdenklich aus dem Seitenfenster. Die Landschaft wirkte um diese Jahreszeit kahl und trostlos, ein Spiegelbild zu Eyleens augenblicklicher Stimmung.
Sie grübelte wieder über ihr bevorstehendes Gespräch mit Cole nach und bei dem Gedanken daran, zog sich der Knoten in ihrem Magen noch fester zusammen.
Wieso konnte sie diesen einen Tag nicht einfach genießen, ohne an ihre Probleme zu denken?
Als er ganz selbstverständlich seine Hand auf ihren Oberschenkel legte und sie liebevoll anlächelte, war sie kurz davor »Ich bin schwanger«, zu schreien.
Stattdessen atmete sie tief durch, schluckte die Worte rasch wieder hinunter und erwiderte sein Lächeln.
»Es gibt keinen Grund aufgeregt zu sein«, versuchte Cole sie zu beruhigen, der annahm, dass dies der Grund für ihre Anspannung war.
Eyleen nickte.
»Ich weiß, aber ich bin es trotzdem«, sagte sie.
Eyleen wurde das Gefühl nicht los, dass Coles Großvater vielleicht der Meinung sein könnte, sie sei nicht gut genug für seinen Enkel. Schließlich war sie nur eine einfache Bedienung in einer ziemlich schäbigen Bar.
Sie wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger und blickte zu Cole.
»Ich bin bestimmt nicht die erste Frau, die du deinem Großvater vorstellst, oder?« Die Frage war ihr einfach so herausgerutscht und sie verfluchte sich sofort dafür.
Wollte sie wirklich wissen, wen er sonst noch mitgenommen hatte?
Cole schwieg eine ganze Weile, dann warf er ihr einen prüfenden Blick zu.
»Die letzten beiden Male bin ich mit Theresa gefahren«, gab er zu und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Verkehr vor sich.
Eyleen verzog das Gesicht. Obwohl Eyleen wusste, dass Cole sie liebte, regte sich in ihr doch so etwas wie Eifersucht.
Selbst schuld du dumme Nuss, warum hast du ihn auch gefragt?
»Sie wird ganz schön enttäuscht sein, dass du sie diesmal nicht mitnimmst«, sprudelte es aus ihr heraus.
Wieso kann ich denn nicht einfach die Klappe halten? Ich sollte mir den Mund zukleben.
»Es ist mir egal, wie sie sich fühlt«, antwortete er knapp.
Eyleen richtete ihren Blick wieder auf die Landschaft um sie herum und lächelte in sich hinein. Es gab keinen Zweifel, dass Cole mit dieser Frau fertig war.
Als sie an Dover vorbeifuhren und St. Margarets Bay nicht mehr weit entfernt war, beschleunigte sich Eyleens Puls. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto aufgeregter wurde sie.
Kurz darauf erreichten sie den Ort, der um einiges kleiner war, als Eyleen erwartet hatte. Je näher sie den Klippen kamen und somit den Wohnsitzen der Reichen, desto prunkvoller wurden die Villen, die dort auf weitläufigen Grundstücken standen.
Cole bog in eine Einfahrt und blieb vor einem wuchtigen, gusseisernen Tor stehen. Direkt davor, auf der rechten Seite, befand sich ein kleines Wachhäuschen, indem ein Mann in Uniform saß. Als er den Wagen erblickte, erhob er sich und trat ins Freie.
Cole betätigte den elektrischen Fensteröffner und ließ die Scheibe herunter. Der Mann schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
»Mr Paddock, wie schön, Sie wieder einmal hier begrüßen zu dürfen.«
»Matthew«, antwortete Cole nickend. »Wie geht es Frau und Kindern?«
»Alles bestens Mr Paddock«, gab der Wachmann, dessen graue Schläfen unter seiner Kappe hervorlugten, lächelnd Auskunft. »Ihr Großvater erwartet Sie schon«, fügte er hinzu, zog eine Fernbedienung aus seiner Tasche und drückte einen Knopf.
Das Tor öffnete sich laut quietschend.
»Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag«, sagte Matthew und tippte sich mit dem Finger an seine Mütze.
»Wünsche ich Ihnen auch«, entgegnete Cole und fuhr los, als das Tor vollständig geöffnet war.
Ein Schotterweg schlängelte sich durch einen kleinen Wald, der sich jedoch bald darauf lichtete und den Ausblick auf ein atemberaubend schönes Herrenhaus freigab.
Mit weit aufstehendem Mund und kugelrunden Augen starrte Eyleen auf das prachtvolle Gebäude aus Sandstein, mit seinen zahlreichen Türmchen und Zinnen.
Große verstrebte Fenster zierten die Front und unheilvoll wirkende
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