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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Bucht vertäut war.
    Als sie den Weg zu ihrem Haus entlangstolperte, fragte sie sich immer wieder, ob sie wirklich das Richtige getan hatte, indem sie die Landschaft gehen ließ - oder ob dies ihr erster Fehler im Kampf um das Licht gewesen war.
     

Kapitel Dreizehn
    Im dem Augenblick, in dem Sebastian die Hintertür öffnete und in seine Küche trat, ergriff ihn ein ungutes Gefühl. Er streckte eine Hand nach hinten aus, um Lynnea aufzuhalten und blieb still stehen, um zu lauschen. Ein rhythmisches Pling … Pling kam aus dem Innern des Cottages, aber das war kein ungewöhnliches Geräusch. Was ihn nervös machte, war der moschusartige Geruch. Es roch nicht schlecht. Auf seine ganz eigene Art und Weise verlockend. Verführerisch sogar. Aber nicht vertraut. Kein Geruch, der in sein Haus gehörte.
    Vorsichtig ging er hinüber zu dem kleinen Tisch, fand die Streichholzschachtel und zündete die Öllampe an.
    In der Küche war nichts durcheinander, aber er wurde das Gefühl nicht los, dass jemand die Dinge angehoben und dann nur ungefähr an ihren angestammten Platz gestellt hatte.
    Er legte einen Finger an die Lippen, dann krümmte er ihn, um Lynnea zu bedeuten, sie solle nachkommen. Als sie ihn erreichte, legte er eine Hand um ihren Hinterkopf und beugte sich vor, bis er mit dem Mund ihr Ohr berührte.
    »Ich glaube, jemand ist im Cottage gewesen. Ich muss mich umsehen. Wenn ich dir sage, dass du rennen sollst, machst du, dass du hier herauskommst und läufst den Weg wieder zurück. Konzentriere dich darauf, Nadia zu erreichen. Denk an nichts, außer an Nadia. Hast du mich verstanden?« Er wartete, bis sie nickte, bevor er zurücktrat. Als er sich von ihr löste, strich er sanft mit den Lippen über ihre Wange.
    Nachdem er das größte Küchenmesser aus dem Holzblock genommen hatte, schlich er in den Wohnraum.
    Pling … Pling.
    Die Lampe in der Küche bot nicht viel Licht, aber es reichte aus, um die Konturen der Möbel zu erkennen. Am Tisch vor der Couch hielt er an und entzündete eine weitere Lampe.
    Da war nichts, was nicht hierher gehörte.
    Er war sich nicht sicher, ob er etwas hören könnte, so laut, wie sein Herz schlug, aber mit der Lampe in der einen und dem Messer in der anderen Hand näherte er sich dem Schlafzimmer.
    Auch hier sah nichts ungewöhnlich aus, bis auf …
    Das Bett war ordentlich gemacht - genau so, wie Lynnea es hinterlassen hatte, bevor sie sich auf den Weg zur Schule der Landschafferinnen gemacht hatten. Aber das Schlafzimmer war erfüllt von diesem moschusartigen Geruch, und die Matratze war in der Mitte eingedrückt, als hätte jemand darauf gelegen.
    Als er das Bett anstarrte, ergriff ihn ein seltsames Gefühl, so als ob etwas in seinem Innern den Eindringling erkannte. Etwas, das in seinem Instinkt verwurzelt war, in Fleisch und Blut anstatt in seinem Intellekt.
    Eines wusste er mit absoluter Sicherheit: Er wollte nicht, dass Lynnea sich diesem Bett auch nur näherte.
    Pling … Pling.
    Er folgte dem Geräusch ins Badezimmer und sah den Wassertropfen zu, wie sie ins Waschbecken fielen. Nach einem langen Augenblick stellte er die Lampe ab und drehte den Hahn zu, damit das Tropfen aufhörte.
    Der kleine Ofen, der den Wassertank erhitzte, war kalt, so wie es sein sollte. Nichts war in Unordnung. Und trotzdem...
    Wir können hier nicht bleiben. Das Cottage lag nicht  ganz eine Meile von den Straßen entfernt, die den Pfuhl ausmachten. Weit genug, um den Abstand zu gewährleisten, den er brauchte, aber trotzdem nur ein kurzer Spaziergang. Jetzt belastete ihn der Gedanke an die Abgeschiedenheit. Sie waren allein hier draußen, zu weit entfernt von jeglicher Hilfe.
    Nur für sich wäre er das Risiko vielleicht eingegangen, aber Lynneas Sicherheit würde er nicht aufs Spiel setzen.
    Als er aus dem Schlafzimmer trat, sah er Lynnea im Türrahmen zwischen Küche und Wohnzimmer stehen. Sie zitterte, hielt aber ein Messer in der Hand.
    »Was ist los?«, flüsterte sie.
    Er schüttelte den Kopf, überprüfte die anderen Räume im Erdgeschoss und stieg dann die Treppe hoch, um sich in den leer stehenden Räumen des ersten Stocks umzusehen. Hier gab es weitere Schlafzimmer, aber er hatte den Platz nicht gebraucht und so hatte er nichts mit den Räumen getan, außer den Boden zu fegen und zweimal im Jahr die Fenster zu putzen.
    Er eilte die Treppe hinunter und sagte: »Was immer es war, es ist nicht mehr hier.« Er hielt inne. »Aber wir können nicht hierbleiben.«
    »Hast du einen Korb? Ich kann

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