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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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das Essen, das Nadia uns mitgegeben hat, einpacken. Die Reisetasche, die wir uns geliehen haben, kannst du für deine Kleider benutzen.«
    »In einem der Schränke steht ein Korb. Ich -« Als sein Blick auf die Wand fiel, verspürte er einen Stich in der Brust, der so wehtat, dass er nach Luft schnappen musste.
    Seine gerahmten Zeichnungen. Es wäre schmerzlich, das Cottage aufzugeben und nie mehr hierher zurückzukehren. Er würde das Haus vermissen und die Heimat, die er hier gefunden hatte, aber die Skizzen waren Teil seines Selbst.
    »Du musst sie mitnehmen«, sagte Lynnea.
    Ihre Worte wirkten wie Balsam, rissen aber dennoch blutige Wunden in sein Herz. »Das geht nicht. Mehr können wir nicht tragen.«
    »Du kannst sie nicht hier lassen, wenn du nicht weißt, was mit ihnen geschehen wird.«
    »Wir können sie nicht tragen!«
    Ihr Gesichtsausdruck erinnerte ihn an den eines besonders störrischen Bullendämons.
    »Wir nehmen sie mit.«
    Ihm blutete ohnehin schon das Herz, und ihr verbissener Gesichtsausdruck in Verbindung mit ihrem entschlossenen Ton weckte in ihm den Wunsch, laut zu schreien.
    Sie schnaubte. »Hast du keinen Handkarren?«
    »Nein, ich habe keinen Handkarre«, erwiderte er und ahmte ihren Tonfall nach.
    »Und wie holst du dann Feuerholz oder erledigst andere schwere Arbeiten?«
    »Ich habe -« Er hielt inne. Dachte nach. »Hinten im Schuppen steht eine Schubkarre.« Sie könnten sie beladen, und er könnte sie hinter sich herziehen.
    »Gut«, sagte Lynnea. »Du holst die Schubkarre, und ich suche etwas, worin wir die Skizzen einwickeln können.«
    Sie ging in die Küche, kam dann mit der Lampe wieder zurück und lief ins Schlafzimmer.
    »Nimm nicht die Bettwäsche«, sagte Sebastian.
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, war stechend genug, um mehr als eine Schicht Haut zu durchdringen.
    »Tageslicht«, murmelte er, als er nach draußen zum Schuppen lief. Frauen ließen sich wesentlich einfacher handhaben, wenn das Geben und Nehmen nur Sex beinhaltete.
    Als er die Schubkarre aus dem Schuppen gezogen hatte und zum Cottage zurückgekehrt war, hatte sie die Skizzen bereits von der Wand genommen und in ein  Tuch gewickelt. Das Paket erschien ihm ein wenig unförmig, aber er hatte nicht vor, etwas zu sagen, das ihre Laune noch weiter verschlechtern würde, also nahm er einfach das Essen aus der Reisetasche, die Nadia ihm gegeben hatte, und ging ins Schlafzimmer, um so viel Kleidung einzupacken, wie er in die Tasche hinein bekam.
    Als er mit dem Gepäck in die Küche zurückkehrte, stellte er fest, dass sie das Essen zusammen mit dem Kaffeetopf, der Mühle, zwei Tassen und der Tüte Kaffeebohnen in den Korb gelegt hatte.
    »So groß ist die Schubkarre nun auch wieder nicht«, murrte er.
    Sie schnaubte nur.
    Das Gewicht des Korbes ließ ihn überrascht aufkeuchen, als er ihn vom Tisch hob, und er war dankbar, dass er ihn nicht den ganzen Weg in den Pfuhl tragen musste.
    Nicht, dass er ihr das sagen würde.
    Es bedurfte einigen Hin- und Herschiebens, aber er schaffte es, die Reisetasche, den Korb und Lynneas Bündel in die Schubkarre zu packen. Somit blieben die Skizzen, die unsicher auf dem Haufen balanciert werden mussten.
    Lynnea kam zur Küchentür und hielt das unförmige Paket fest umschlungen.
    »Komm«, sagte er und griff danach. »Ich -«
    »Nein!«, sie wandte sich ab, um seinen Versuch, die Skizzen zu nehmen, abzublocken. »In der Schubkarre könnten sie beschädigt werden. Ich trage sie.«
    »Sei nicht albern«, fuhr er sie an und griff noch einmal nach dem Paket.
    »Nein! Ich werde sie tragen.«
    »Bitte, wie du willst. Aber fang nicht an zu jammern, wenn dir die Arme wehtun.«
    Ihre Unterlippe bebte, und er dachte schon, sie würde  aufgeben. Dann straffte sie sich wieder und warf ihm noch einen durchbohrenden Blick zu.
    Warum konnte sie nicht für eine Weile wieder ein Häschen sein? »Könntest du mir wenigstens aus dem Weg gehen, damit ich die Lampen ausmachen kann?«
    Er wartete, bis sie neben der Schubkarre stand, bevor er in die Küche ging. Er löschte die Lampen und stand dann im Dunkeln.
    »Ich komme zurück«, flüsterte er. »Wenn wir beide noch stehen, wenn der Kampf vorüber ist, komme ich zurück.«
    Dann verließ er das Cottage, verschloss die Tür, hob die Griffe der Schubkarre an und ging mit schweren Schritten und Lynnea an seiner Seite die Schotterstraße zum Pfuhl entlang.
     Als sie die Lichter des Pfuhls erblickten, schmerzten Lynneas Arme bereits. Die gerahmten Skizzen

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