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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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diesen Ort zu erreichen, um den Teich zu verändern, was bedeutete, dass Er in der Nähe einen Ankerpunkt hatte, der klein genug war, um nicht entdeckt zu werden - oder es gab eine Brücke, von der Lee nichts wusste, die Ihm Zugang gewährte.
    Und wenn Er Zugang zu dieser Landschaft hatte, könnte er auch den Pfuhl erreichen oder die Brücke nach …
    Oh, Wahrer des Lichts, war das der Grund, warum mit Nadia etwas nicht stimmte? Hatte der Weltenfresser die Brücke nach Aurora überquert? Veränderte Er bereits das Dorf, verwandelte die Straßen in rostfarbenen Sand, so dass jeder, der darauf ging, in die Landschaft der Knochenschäler gezogen wurde? Würde der Teich, in dem zur Sommerzeit Kinder schwammen, zu einem Jagdgrund der Todesdreher werden? Oder was, wenn Er das Dorf nicht erreicht hatte? Von der Grenze dieser Landschaft war es nicht weit zu Sebastians Cottage - und die Brücke, die am Pfad endete, der zu Nadias Haus führte, lag gleich dahinter. Was, wenn sie angegriffen wurde? Was, wenn Lee unvorbereitet in Schwierigkeiten geriet und ernsthaft verletzt wurde, bevor er Zeit hatte, seine Insel über das zu legen, was auch immer zu Hause geschah, und sich selbst, Nadia und Jeb in Sicherheit bringen konnte? Und was war mit Nadias Gärten? Jede dieser Landschaften verfügte über eine Brücke, die in die  Heiligen Stätten führte. Und das war letztendlich das Ziel des Weltenfressers: Die Orte zu zerstören, deren Licht wie Leuchtfeuer strahlte, die Orte, die den Menschen dabei halfen, an Gefühlen wie Liebe und Güte und Hoffnung festzuhalten, allein weil sie wussten, dass es sie gab.
    Also warum machte sie sich Sorgen darüber, dass Dämonen in Pferdegestalt den Todesdrehern, Knochenschälern und dem, was der Weltenfresser sonst noch in die Welt zurückbrachte, als Futter dienten? Sie konnte die Landschaft verändern. Sie hatte die Macht, diesen Teil der Welt auszureißen, ihn so vollständig aus der Welt zu nehmen, dass er auf immer verloren wäre. Er würde sich nicht bewegen, nicht physikalisch betrachtet, aber das Auge würde ihn nicht erblicken, der Verstand ihn nicht wahrnehmen und das Herz ihn nicht erkennen. Kein Zugang. Keine Brücke, um hinüberzutreten. Und wenn das Herz diesen dunklen Ort nicht erkannte … dann führte auch kein Weg zurück, wenn jemand aus Versehen in jene Landschaft geriet.
    Wirst du ein weiteres Stück aufgeben, Glorianna? Wirst du werden wie die anderen Landschafferinnen, die dachten, Dämonen seien nicht von Bedeutung, verdienten keinen eigenen Platz auf der Welt, bräuchten diese atemberaubenden Momente nicht, in denen etwas Wunderschönes den Blick auf sich zieht und das Herz blendet? Wirst du sie aufgeben, weil sie nicht menschlich sind? Das bist du auch nicht. Nicht vollkommen. Diese beruhigende Lüge gibt es für dich nicht mehr. Was auch immer deine Vorfahren waren, sie haben sich vielleicht mit Menschen gepaart, so dass du jetzt, all diese Generationen später, in einem menschlichen Körper lebst, aber deine Macht ist nicht menschlich. War niemals menschlich. Landschafferinnen konzentrieren sich auf Menschen, weil das menschliche Herz so viel erschaffen - und zerstören - kann.
    Aber die anderen Wesen sollten nicht vergessen werden. Als du zur Schule gingst, wusstest du das, hast die Bedürfnisse derer, über die niemand außer dir nachdenken wollte, wahrgenommen. Selbst Dämonen brauchen ein Zuhause. Selbst eine dunkle Landschaft sollte die Wärme des Lichts spüren. Warum hast du das vergessen?
    Glorianna hielt inne. Wandte sich um. Die Nacht war hereingebrochen, und sie konnte nicht sagen, wie lange oder in welche Richtung sie gelaufen war. Ihre Gefühle waren zu sehr aufgewühlt, sie hatte keine Ahnung, wo von hier aus gesehen der Teich lag.
    »Heimtückischer Bastard«, flüsterte sie. »Ich weiß nicht, wie du mir diese Angst gleich einem Messer in den Bauch stoßen konntest, aber ich werde nicht vergessen, dass du mein eigenes Herz als Waffe gegen mich einsetzen kannst. Ich werde die Landschaften in meiner Obhut nicht aufgeben. Nicht einmal diese. Und ich werde dir keine von ihnen überlassen. Ich werde einen Weg finden, dich zu besiegen. Ich werde einen Weg finden, alleine zu tun, wozu es das letzte Mal hunderte meiner Art brauchte. Und wenn ich fertig bin, werde ich dich in einer Landschaft einschließen, die sogar du unerträglich findest.«
    Sie schloss die Augen und begann, langsam und gleichmäßig zu atmen, bis sie die Resonanz, die durch das Land

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