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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Dämon auf die Schulter. »Bring uns ein bisschen näher ran, aber flieg langsam. Sei vorsichtig.«
    Der Dämon schob sich bis auf Armeslänge an den Ort heran.
    »Wir haben den falschen Weg genommen«, sagte Koltak. »Ich kann mich nicht daran erinnern, einen Ort wie diesen auf dem Hinweg gesehen zu haben.«
    »Nein«, sagte Sebastian mit seltsam klingender Stimme und hob eine Hand, um auf etwas zu zeigen, das halb vergraben im Sand lag. »Ich glaube, es ist der richtige Weg. Sieh doch.«
    Koltak keuchte auf, als er erkannte, dass er auf den abgetrennten Pferdekopf blickte, den er zurück gelassen hatte. »Aber … so hat es vorher nicht ausgesehen.«
    »Die Landschaft ist verändert worden. Ich glaube, wenn man über die Steine, die den Sand einfassen, hinweggeht, landet man in einer Landschaft, die weit von hier entfernt liegt.« Sebastian sah Koltak an, Vorsicht sprach aus jeder Faser seines Körpers. »Was hat das Pferd getötet?«
    »Was spielt das für eine Rolle?«, erwiderte Koltak und versuchte, seine Angst mit gerechtem Zorn zurückzudrängen. Sie hatte dies getan. Musste es getan haben. Hatte sie eine ungeschützte Landschaft in diese Ödnis verwandelt? Gab es dort draußen Städte, plötzlich von Sand überflutet?
    »Was hat das Pferd getötet?«, fragte Sebastian.
    »Todesdreher. Da waren Todesdreher in dem Teich.«
    Sebastian atmete tief ein und langsam wieder aus. »Sieht nicht so aus, als würden sie dort, wo sie jetzt sind, noch Wasser finden. Komm. Wenn dies derselbe Teich war, sind wir nicht sehr weit von der Brücke entfernt. Ich kann nicht länger als ein paar Stunden gelaufen sein, bevor ich auf das Wasserpferd gestoßen bin.« Er hielt inne und fuhr dann leise fort: »Ich frage mich, was wohl mit ihm geschehen ist.«
    Zum Wohl Ephemeras, wiederholte Koltak stumm. Um Ephemera zu retten.
    Sie gingen nach Norden. Soweit es Koltak betraf, sah ein Hügel aus wie der andere, genauso wie eine Baumgruppe ungefähr so aussah wie alle anderen, aber Sebastian blieb an jeder Baumgruppe stehen und umkreiste sie, um sie aus allen Richtungen zu betrachten.
    »Es ist diese hier«, sagte Sebastian. »Nachdem ich die Brücke überquert hatte und eine Weile gelaufen war, habe ich mich an einer Baumgruppe nach Süden gewandt. Ich glaube, es ist diese hier.«
    Koltak biss sich auf die Zunge, um nichts Unbedachtes zu sagen. Er konnte nicht riskieren, etwas auszusprechen, das Sebastians Konzentration darauf, die Brücke zu erreichen, erschüttern würde.
    Sie wandten sich nach Westen und erreichten in kürzerer Zeit, als Koltak für möglich gehalten hätte, einen schmalen Bach.
    Aber keine Brücke. Kein Zeichen der Holzplanken.
    Die Dämonenräder drehten nach Norden ab und folgten dem Wasserlauf.
    »Ich sehe die Planken!«, sagte Koltak mit vor Aufregung klopfendem Herzen. Er hatte es beinahe geschafft. Wenn Dalton ihn nicht im Stich ließ …
    Plötzlich schwenkten die Dämonenräder vom Bach ab und gaben ein bösartiges Knurren von sich. Sie fuhren im Kreis zurück und blieben nördlich der Planken stehen, mit Blick in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Etwas war hier«, sagte Sebastian leise. »Etwas Bösartiges.« Er sah die zwei Dämonen an, die endlich aufhörten, zu knurren. »Aber ich glaube nicht, dass es noch hier ist.« Er blickte nach Osten - in die Richtung, in der der Pfuhl lag.
    Nein, dachte Koltak. Nein. Nicht jetzt. Um Ephemera zu retten. Zum Wohl Ephemeras.
    Sebastian beugte sich vor und flüsterte dem Dämon etwas ins Ohr - und fuhr fort, zu flüstern, bis der Dämon zustimmend mit dem Kopf nickte. Dann schwang er sich von dem Rad und rückte sein Bündel zurecht.
    Koltak beeilte sich, es ihm gleichzutun. Nervosität ergriff ihn, als die Dämonenräder nicht davonfuhren, sondern sich nur ein paar Körperlängen von der Brücke entfernten.
    »Sie werden eine Weile warten, falls wir sie brauchen«, sagte Sebastian. »Sollte auf der anderen Seite etwas Schlimmes auf uns lauern, brauchen wir eine Möglichkeit, schnell wegzukommen.«
    Es verletzte seinen Stolz, aber er verlieh seiner Stimme einen ängstlichen, schwachen Klang. »Würde es dir etwas ausmachen, zuerst hinüberzugehen, Sebastian? Wenn es Schwierigkeiten gibt, du bist jünger und … besser in Form … um über die Brücke zurückzulaufen.«
    Sebastian zögerte.
    Zum Wohl Ephemeras. Um Ephemera zu retten.
    Dann bewegte sich der Inkubus auf die Brücke zu, prüfte mit jedem Schritt den Boden und hielt die Augen auf die Stelle

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