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Sebastian

Sebastian

Titel: Sebastian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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den Rücken lief.
    Die Tür hatte auf dieser Seite keinen Türgriff. Für jemanden, der sich in diesem Raum befand, gab es keine Möglichkeit, die Tür zu öffnen.
    Er ließ sein Bündel von der Schulter rutschen, lehnte es gegen den Türrahmen und ging zu den Fenstern, immer auf ein Geräusch aus dem Innenhof lauschend.
    Die Fenster bestanden aus dickem Glas, das bis in den  Stein hinein reichte. Ein Drahtgeflecht war in das Glas eingelassen. Selbst wenn es jemandem gelang, das Glas zu zerbrechen, würde ihm die Flucht durch ein Fenster nicht gelingen.
    Sebastian drehte sich um und betrachtete den Raum. Ein Tisch, zwei Stühle und der Kerzenhalter mit dem gläsernen Lampenschirm. Keine andere sichtbare Möglichkeit, den Raum zu verlassen, obwohl es wahrscheinlich eine versteckte Tür oder etwas Ähnliches gab.
    All dies bedeutete nur eins: Sobald sich die Tür schloss, war man ein Gefangener.
    Seine Hände zitterten, als er zurück zur Tür ging und sein Bündel aufhob. Nachdem er es sich über die Schulter gelegt hatte, drehte er sich so, dass sein Rücken dem Innenhof nicht gänzlich zugewandt war. So wäre er zumindest gewarnt, wenn jemand auf ihn zustürzen sollte, um zu versuchen, ihn in den Raum zu stoßen.
    Er hörte das Kratzen von Absätzen auf Stein. Sebastian ließ den Blick durch den Hof schweifen. Der Platz  wirkte so offen, aber das Licht der Laternen spielte auf eine Art und Weise mit der Umgebung, dass es Stellen gab, die so tief im Schatten lagen, dass sich dort alles verstecken konnte.
    »Warum bist du hier?«, fragte eine raue Stimme hinter ihm.
    Sebastian fuhr so schnell herum, dass seine Nackenmuskeln schmerzhaft protestierten. Er fluchte leise, als er erkannte, dass er mit einem Taschenspielertrick hereingelegt worden war. Im Hof war niemand, aber die magische Ablenkung hatte es Koltak erlaubt, in den Raum zu schlüpfen, ohne die Lage der Geheimtür zu verraten.
    »Hast du gehört, dass man mich endlich für einen Platz im Rat der Zauberer in Erwägung zieht und dich entschieden, alle daran zu erinnern, warum man mich all die Jahre übergangen hat?« Koltak sprach leise, aber das konnte den giftigen Tonfall seiner Stimme nicht mildern.
    Ich schere mich einen Dreck um deinen verfluchten Ehrgeiz. »Ich bin gekommen, um den Rechtsbringern einen Zwischenfall zu melden«, sagte Sebastian mit ebenso leiser Stimme. »Ich habe nach dir gefragt, weil ich dachte, das wäre dir lieber, als wenn ich mit einem anderen Zauberer spreche.«
    »Die Rechtsbringer haben kein Interesse am Sündenpfuhl oder an dem, was dort vor sich geht«, entgegnete ihm Koltak ruhig.
    »Auch dann nicht, wenn ein Mensch ermordet wurde?«
    Koltak zögerte und machte dann wütend eine knappe Handbewegung. »Komm herein. Dir macht es vielleicht nichts aus, alles in der Öffentlichkeit zu besprechen, aber hier laufen die Dinge anders.«
    »Ich bleibe, wo ich bin.«
    Rote Flecken flammten auf Koltaks Wangen auf. »Was glaubst du, werde ich tun? Dich einschließen, verhungern lassen und behaupten, dass du nie hier gewesen bist?«
    »Wenn du damit durchkämst, würdest du das ohne zu zögern tun«, erwiderte Sebastian.
    »Als ob es jemanden interessieren würde, wenn du verschwindest.«
    »Eine Person würde es interessieren.«
    Der Name - und die Drohung - lagen unausgesprochen in der Luft.
    Belladonna.
    »Wir glauben, dass die Frau, die getötet wurde, aus einer reichen Familie stammt. Sie trug immer einen breiten Goldarmreif.«
    »Jede Frau eines reichen Mannes trägt einen Goldarmreif«, knurrte Koltak. »Wie sah sie aus?«
    »Ich weiß es nicht! Es war nicht genug von ihrem Gesicht übrig, um es dir beschreiben zu können.«
    Koltak erblasste, aber Sebastian wusste nicht, ob wegen dem, was er gesagt hatte, oder weil er laut geworden war.
    »Hör mir zu, Koltak. Etwas Brutales, Bösartiges ist in den Pfuhl eingedrungen. Vor ein paar Tagen hat es einen Sukkubus umgebracht. Und jetzt musste eine menschliche Frau sterben.«
    »Vielleicht wird es den Pfuhl auslöschen und euch Dämonen daran hindern, anständige Menschen dazu zu verführen, Dinge zu tun, die ihr Leben ruinieren.«
    »Es leben nicht nur Dämonen im Pfuhl. Ich bin halb menschlich, wie du dich vielleicht erinnerst?«
    Koltak zog die Lippen mit einem wütenden Knurren zurück. »An dir ist nichts menschlich!«
    Sebastian wandte sich ab. Die Wunden in seinem Herzen hatten sich wohl nach all den Jahren doch noch nicht ganz geschlossen. Dann zwang er sich dazu, Koltak in die

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