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Sechs Brüder wie wir

Sechs Brüder wie wir

Titel: Sechs Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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schön dick wird und tausend Karieslöcher bekommt, wenn man sich nicht siebenmal am Tag die Zähne putzt, mag ich am liebsten.
    Als wir am Teich angekommen waren, bereitete Opa Jean alles fürs Angeln vor.
    „Das sind Angelruten für ein echtes Wettangeln“, sagte er. „Aber Vorsicht! Ich befestige jetzt bei jedem von euch einen besonders widerstandsfähigen Spezialhaken; ich erkläre euch gleich, warum …“
    Das Problem beim Angeln sind die Köder. Man muss in einen klebrigen Behälter langen, um dort nach einem Wurm zu fischen, den man dann glitschig und zappelnd zwischen den Fingern hält und auf den Angelhaken spießt … Ich hasse das. Es fühlt sich so an, als würde man die Hand in kalten Haferschleim stecken. Igitt!
    „Blödmann!“, feixte Jean Eins, als er meine angeekelte Miene sah. „Stell dir einfach vor, es handelt sich um gekochte Nudeln.“
    „Nudeln“, antwortete ich, „sind keine Lebewesen. Würdest du gern an einem Haken aufgespießt enden?“
    „Das kann man doch nicht vergleichen“, sagte Jean Eins. „Ich wette eine Million Dollar, dass ich mich traue, einen rohen Wurm hinunterzuschlucken.“
    „Schaffst du nicht“, sagte ich.
    „Opa!“, rief Jean Drei. „Jean Zwei will Jean Eins zwingen, einen Regenwurm zu essen!“
    „Da hat er ganz Recht“, sagte Opa seelenruhig, während er die Angel von Jean Fünf vorbereitete. „Regenwürmer haben viel Kalzium, und das braucht ihr beim Wachsen.“
    „Elender Petzer!“, rief Jean Eins. „Wegen dir habe ich soeben eine Million Dollar verloren.“
    „Hättest du sowieso nicht geschafft“, sagte Jean Drei.
    In diesem Moment hatte ich eine geniale Idee.
    Weil mich gerade keiner beachtete, öffnete ich den Picknickkorb, säbelte mit meinem Taschenmesser bei einem Brot ein Stückchen Schinken ab und pikste es auf meinen Angelhaken. Das würde einen mordsmäßigen Köder geben, viel verführerischer als irgend so ein Regenwurm.
    Danach habe ich schnell alles wieder in Ordnung gebracht und bin zu den anderen zurück, ohne dass einer was gemerkt hätte.
    Als wir alle bereit waren, ließ Opa uns antreten, um noch einmal unsere Ausrüstung zu überprüfen.
    „Liebe Kinder“, sagte er, „wenn ich euch heute einen extrastarken Haken an euren Angelschnüren befestigt habe, dann deswegen, weil man sich erzählt, dass in diesem Teich neben den üblichen Schleien und Gründlingen noch ein ganz besonderer Bewohner haust …“
    „Was für ein Bewohner denn?“, fragte Jean Vier.
    „Niemand hat ihn bisher wirklich gesehen“, erläuterte Opa mit gewichtiger Miene, „aber die Angler aus der Gegend sind fest davon überzeugt, dass es sich um den letzten Dinosaurier handelt …“
    „Ein Dinosaurier?“, fragte Jean Eins und riss die Augen hinter seinen dicken Brillengläsern weit auf. „In dem Teich hier?“
    „Natürlich ein kleiner Dinosaurier, weil ja auch der Teich klein ist, aber trotzdem ein Dinosaurier“, versicherte Opa Jean.
    „G-gibt es denn noch S-sinodaurier?“, haspelte Jean Fünf.
    „Opa macht nur Spaß“, beruhigte ich ihn.
    Der Teich hatte ungefähr die Größe des Nichtschwimmerbeckens im Cherbourger Hallenbad, war fast überall von Schilf gesäumt, und eine mächtige Trauerweide, deren Zweige ins Wasser hingen, gab es auch noch. Wie hätte ein Dinosaurier hier Millionen von Jahren überleben sollen?
    „Und das Monster von Loch Ness?“, fragte Jean Eins. „Glaubst du, das gibt es auch nicht?“
    „Keine Ahnung“, meinte Opa Jean. „Niemand hat es bisher wirklich gesehen, aber alle träumen davon, es eines Tages zu fangen.“
    „Mögen Dinosaurier denn Würmer?“, fragte Jean Drei.
    „Aber natürlich“, antwortete Opa. „Und keine Panik, wenn euer Schwimmer plötzlich nach unten gezogen wird. Ihr braucht mich bloß zu rufen und dann komme ich gleich mit dem Kescher …“
    Jean Fünf stürmte daraufhin mit seiner kleinen Angelrute über der Schulter sofort los.
    „Ich will den S-s-sinodaurier angeln!“, haspelte er.
    „Nein, ich!“, rief Jean Vier.
    „Wer ihn als Erster fängt, hat gewonnen“, verkündete Opa Jean. Wir haben uns alle rings um den Teich aufgestellt und unsere Angelschnüre ausgeworfen.
    Jean Viers Schnur verfing sich dabei in den Zweigen der Trauerweide und Opa Jean musste auf den Baum klettern, um die Zweige und die Schnur zu entwirren. Danach war Jean Drei an der Reihe: Seine Schnur verhedderte sich mit der von Jean Fünf, deshalb musste Opa sie abschneiden und auf seine Angelrute eine

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