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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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unterbrach sich und fragte: „Sie sind von der Polizei?“
    „Kripo Alfeld“, sagte Markus und stellte sich und Lisa vor. „Wir würden gern mit Ihnen über den Unfallhergang reden, sofern Sie sich dazu in der Lage fühlen.“
    Sie nickte Lisa zu. „Wir haben uns vor Fitz’ Haus getroffen, nicht wahr?“
    „Frau Schwartz, es tut mir leid, dass Sie ausgerechnet bei uns im beschaulichen Leinebergland verunglücken. Der andere Fall hat eine dramatische Wendung genommen. Deswegen darf ich nicht darüber reden. Aber die Tatsache, dass Sie einen Stromschlag erlitten haben, macht uns neugierig. Wieso denken Sie, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um einen Anschlag auf Ihr Leben gehandelt hat?“
    Corinna seufzte. „Ich glaube das eigentlich nicht. Thomas Steinwand ist davon überzeugt.“
    „Das ist der Handwerker, der Sie gefunden hat?“
    „Er arbeitet für Fischer & Gerling, die sind im Schloss für alle Metallbauarbeiten zuständig. Da wir den Park mit dekorativen Metallleuchten illuminieren wollen, hat die Firma auch diesen Part übernommen.“
    „Die haben einen Elektriker mit diesen Aufgaben betraut?“
    „Danach habe ich nicht gefragt, aber ich gehe davon aus. Die Ausschreibungsunterlagen legen solche Details fest. Um die Ausführung selbst kümmert sich unser Mitarbeiter Gabriel Sola. Er würde einen Dilettanten am Gang erkennen und vom Gelände verbannen, nicht ohne Wagner, den Geschäftsführer zu informieren. Und der würde dann eine Schadensersatzforderung stellen, die den Ausschreibungswert um ein Vielfaches überstiege.“
    Lisa wunderte sich über die Kaltblütigkeit der Frau. Sie fragte sich, wie sie selbst reagieren würde, wenn man versucht hätte, sie umzubringen. Jedenfalls nicht so geschäftsmäßig. Sie hätte zu gern gewusst, wie es hinter der Fassade aussah.
    Fitz hatte einen Fingerbreit Rosensirup in das Glas gefüllt, das auf ihrem Nachtschrank stand. Nun goss er es mit Mineralwasser auf. Als er Corinna das Glas reichte, sagte er: „Probieren Sie mal. Mit Prosecco schmeckt es natürlich besser.“
    Sie nahm das Glas und schnupperte daran. „Riecht blumig.“
    „Rosensirup, eine Spezialität aus dem Hildesheimer Land.“
    „Wegen des tausendjährigen Rosenstocks am Dom?“
    „Unter anderem. Es gibt Rosenseife, Rosengelee, Sirup, und bei Gelegenheit sollten Sie einmal kandierte Rosenblätter kosten. Ein besonderes Geschmackserlebnis, sage ich Ihnen.“
    „Mein Bruder wünscht sich, dass ich umgehend nach Berlin zurückkehre.“
    „Das ist nur allzu verständlich“, sagte Fitz.
    Doch Lisa fragte sich, warum der Bruder nicht hierher eilte, nachdem seine Schwester einen beinahe tödlichen Unfall erlitten hatte.
    „Frau Schwartz, können Sie sich vorstellen, wer warum versucht haben könnte, sie zu ermorden?“ Lisa formulierte die Frage bewusst brutal. Sie wollte die Frau aus der Reserve locken.
    Tatsächlich war sie leicht zusammengezuckt. Allerdings bewahrte sie die Haltung.
    „Herr Steinwand deutete an, dass die Sabotage ihm gegolten haben könnte.“
    „Wie kommt er darauf?“
    „Nicht ihm persönlich, seiner Firma. Dass er oder ein Kollege demnächst die Lampen austauschen würde, war wohl bekannt. Er deutete an, dass ein Konkurrent versuchen könnte, Fischer & Gerling aus dem Geschäft zu drängen. Aber das sollten Sie besser mit ihm oder seinem Chef besprechen.“
    Lisa ließ nicht locker. „Wer wusste denn, dass Sie zu der Brücke gehen würden? Um Fotos zu machen, wenn ich richtig informiert wurde?“
    „Mein Bruder, ich habe ihm schon Dutzende Male von dem Park vorgeschwärmt. Er sagte, dass weder die Bilder auf der Homepage noch in dem Entwurf des Flyers etwas davon vermittelten. Deshalb habe ich angekündigt, dass ich noch neue aufnehmen würde. Wahrscheinlich hat er die Mitarbeiter der Werbeabteilung darüber informiert.“
    „Das bedeutet, dass jeder in der Firma davon gewusst haben könnte. Und wer von den Personen vor Ort wusste Bescheid?“
    „Sola und Wagner.“
    Sie spuckte die Namen aus und ergänzte etwas sanfter: „Mit Janka Baric habe ich erst heute Morgen darüber gesprochen, kurz bevor ich losgegangen bin. Sie hatte definitiv weder Zeit noch Gelegenheit, irgendetwas vorzubereiten.“
    Lisa notierte sich die beiden Namen und fragte: „Wo hielten die sich zu dem Zeitpunkt des Vorfalls auf?“
    „Sola war in Hildesheim. Er rief mich von unterwegs an, weil eine Geschirrlieferung erwartet wurde. Wo Wagner sich aufhielt, weiß ich

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