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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Augenblick davon aus, dass Tolberg oben in dem Sack liegt. Ja?“
    „Okay!“
    „Dann hatten die beiden, also Tolberg und unser Täter, hier unten einen Streit. Dabei wurde der Architekt so schwer verletzt …“
    „Oder bewusstlos geschlagen.“
    „Meinetwegen. Jedenfalls hat er ihn die Treppen hinaufgeschleppt, ihn bis ins Schlafzimmer gebracht und in diese Verpackung verfrachtet.“
    „Vorher hat er ihm einige Körperteile amputiert“, warf Markus ein.
    „Aber warum? Kam er von vornherein mit der Absicht her, Tolberg zu ermorden und zu zerstückeln, oder hat er die Idee erst später entwickelt? Ist er vielleicht sogar noch einmal wiedergekommen?“
    „Du meinst, am nächsten Tag, oder so?“
    „Wir sollten die Nachbarn erneut befragen“, überlegte Lisa.
    „Das könnte Sina machen. Sie soll fragen, ob jemand versucht hat, Herrn Tolberg zu besuchen. Seit Donnerstag?“
    „Das ist eine gute Idee. Sie könnte generell nach unbekannten Besuchern fragen.“ Lisa ging langsam auf die Zimmertür zu.
    „Mir fällt da etwas ein.“ Sie drehte sich zu Markus um und wartete, bis sie seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Tolberg muss der erste Tote gewesen sein.“ Sie sah deutlich, wie ihr Kollege zu verstehen begann, was sie meinte.
    „Du hast recht, erst nachdem ihm die Leiche zur Verfügung stand, konnte er die Caches mit den Körperteilen anlegen.“
    „Bedeutet das gleichzeitig, dass es eine Beziehung zwischen den Männern gibt? Müssen wir nur den roten Faden finden, der sich von Tolberg über Senftleben zu Reuter spinnen lässt?“
    „Auf den ersten Blick hatten alle etwas mit dem Bau zu tun.“
    „Genau, Architekt, Bauamt der Stadt Alfeld, Umweltamt des Landkreises Hildesheim. Das waren die drei. Wen benötigt man noch, um ein Haus zu bauen?“
    „Kein Haus!“, sagte Lisa. „Erinnerst du dich an die Aussagen von Frau Maurer vorhin? Sie erwähnte, dass der Tolberg Gewerbegebäude baut.“
    „Sind doch auch Häuser“, maulte Markus.
    „Schon, aber keine Wohnhäuser. Bei Gewerbe sind sicher noch andere beteiligt als bei privaten, oder?“
    „Weiß nicht. Gewerbeaufsichtsamt, Finanzamt?“
    „Eine Bank?“
    „Bestimmt. Wahrscheinlich mehr als eine. Da müssen wir uns schlaumachen.“
    „Unbedingt.“
    Als sie sich bei Ralf abmeldeten, informierte er sie darüber, dass sie inzwischen entdeckt hatten, dass jemand mit einem Edding eine große Drei auf den Kunststoffbehälter gemalt hatte.
    Sie beauftragten Sina und Artjom mit den weiteren Befragungen der Nachbarn und fuhren zurück nach Alfeld.
    Da Lisa Hunger verspürte, hielten sie bei Brügges Imbiss. Lisa bestellte sich einen XXL Hotdog, während Markus den Dönerteller bevorzugte. Sie setzten sich hinten in die Ecke und nippten beide an ihrem Kaffee.
    „Ich habe selten so wenig verstanden, worum es eigentlich geht“, seufzte Markus. „Der Kerl bestimmt die Spielregeln. Wir rennen hinterher, ohne jede Aussicht auf Erfolg. Weder haben wir eine Chance, den nächsten Mord zu verhindern, noch den Täter zu erwischen.“
    „Das stimmt. Er spielt mit uns.“ Sie zuckte mit den Achseln. „Was wäre denn, wenn wir nicht mehr mitspielen würden?“
    „Er bringt noch fünf Leute um und danach ist Ruhe.“
    „Glaubst du das wirklich?“ Lisa zuckte zusammen, als ihr Handy klingelte. Sie nahm es aus der Tasche. „Eine SMS!“ Sie rief die Meldung ab und erstarrte. Erneut sandte ihr jemand Koordinaten, mit denen sie nichts anfangen konnte. „51° 58‘ 44,82‘‘ N, 9° 49‘ 01,20‘‘ O“
    Sie schickte auch diese Nachricht weiter an Fitz und bat ihn, sich so bald wie möglich zu melden.
    „Was Unangenehmes?“, fragte Markus.
    Sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Ihm von ihren Befürchtungen berichten? Was denn? Dass ihr Ex aus Kassel in Alfeld Menschen umbrachte, um sie zu erschrecken? Das klang wenig plausibel. Sie glaubte es ja selbst kaum.
    Abgesehen davon, dass definitiv jemand in ihrer Wohnung gewesen war.
    Und was sollten diese Koordinaten?
    Sie stimmten nicht mit denen der Caches überein. Das hatte sie sofort überprüft. Sollte sie dorthin fahren?
    Ganz bestimmt nicht.
    Als sie aufschaute, bemerkte sie, dass Markus sie beobachtete. „Stimmt was nicht?“
    Sie lächelte gequält. „Doch, doch, schon alles okay.“
    „Sicher?“
    „Da kommt unser Essen. Ich verhungere gleich!“
    Als Markus das Besteck in die Hand nahm, ließ sie ihr Handy in die Tasche zurückgleiten.
    Sie würde es ihm später erzählen.

37
    Abbensen,

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