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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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gefunden, oder?“
    „Fällt Ihnen zu vergiftet noch etwas ein?“, fragte Lisa.
    Dorn sah ihr in die Augen, und sie konnte beobachten, wie ihm etwas einfiel. Er sprang auf. „Ich muss etwas überprüfen.“
    „Wo wollen Sie hin?“
    „Ins Büro.“ Er hielt inne. „Glauben Sie, er wird es noch einmal versuchen?“
    „Keine Ahnung. Wenn es nach uns geht, nicht. Wir werden einen Wagen bestellen, der Sie fährt.“
    Der kleine Mann huschte zu einem Sideboard, nahm eine Aktentasche herunter und sagte: „Ich bin bereit.“
    Gemeinsam verließen sie das Haus. Sekunden später tauchte ein Polizeifahrzeug auf, und Dorn stieg ein.
    Markus bat ihn noch, sie unbedingt zu informieren, wenn sie etwas herausfanden. „Wir fahren jetzt vermutlich nach Hildesheim. Sie erreichen uns jederzeit per Handy.“ Er drückte Dorn eine Visitenkarte in die Hand, bevor der Kollege die Tür zuklappte.
    Lisa schaute dem davonfahrenden Wagen hinterher. „Mir wäre es lieber gewesen, niemand hätte davon erfahren, dass er noch lebt.“

51
    Alfeld, Mittwoch, der 14.9.2011
    Niemals hätte Corinna erwartet, dass auf dem Land derart kreative Kulturprojekte nicht nur erdacht, sondern auch umgesetzt wurden. Was Fitz ihr heute gezeigt hatte, war scheinbar nur ein winziger Ausschnitt aus dem vielfältigen Angebot.
    Sie würde Wochen brauchen, um alles zu besuchen. Das bedeutete jedoch gleichzeitig, dass sie für jede ihrer Kundinnen ein individuelles Kultur- und Erlebnispaket zusammenstellen konnte.
    Einfach genial.
    Im September konnte sie einen Aufschlag für Kulturpakete einplanen. Die Eintrittskarte für den ,Lamspringer September‘, ein Glas Sekt und handgemachte Trüffel, inklusive Shuttlebus, sollte den Damen ein Hunderter wert sein. Mindestens.
    Ob es wohl auch Krimis gab, die in dieser Gegend spielten? Regionalkrimis boomten derzeit. Sie könnte welche in den Aufenthaltsraum legen, oder, noch besser, in jedes Zimmer einen, sozusagen als Gute-Nacht-Lektüre.
    „Sagen Sie, Fitz, die Fredener Musiktage finden immer im August statt?“
    „Regelmäßig, ja.“
    „Der August ließe sich unter Musikliebhabern vermarkten, ebenso gut.“
    Sie waren auf dem Rückweg. Wegen einer Baustelle fuhr Fitz durch eine schmale Nebenstraße. Plötzlich bremste er.
    „Entschuldigen Sie, bitte, ich muss mal eben etwas …“ Er war ausgestiegen, bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte.
    Corinna wunderte sich. Er würde doch nicht etwa an einen Baum …?
    Nein, er ging zu einem Mann, der durch die Scheiben in ein Auto hineinschaute.
    Sie konnte nicht hören, was er sagte. Aber das Gespräch sah nicht freundschaftlich aus.
    Die beiden Männer standen sich einen Augenblick starr gegenüber, dann ging der Fremde über die Straße, stieg in einen dunkelblauen Toyota und fuhr davon.
    Fitz notierte sich das Kennzeichen.
    Nachdem er wieder eingestiegen war, sagte er nur: „Das ist der Wagen von Lisa Grundberg, Sie wissen schon, der Kriminalpolizistin.“
    „Was wollte der Mann an dem Auto?“
    „Er behauptete, er wäre ein ehemaliger Kollege und wollte nur prüfen, ob alles okay ist.“
    „Sie glauben ihm nicht?“
    „Lisa hatte in den letzten Tagen mehrmals Probleme mit einer Art Stalker.“
    „Oh, wie unangenehm. Sie kann gern ein Zimmer bei mir beziehen. Ich hatte es für meinen Bruder Robert frei gehalten, aber er ist nicht gekommen. Nun steht es leer, und für die Freundin eines Freundes …“
    Sie ließ den Satz unbeendet, denn sie war sich sicher, dass er sie auch so verstand.
    „Wie großzügig von Ihnen. Ich werde es ihr ausrichten.“ Er parkte den Wagen vor seinem Haus und stieg aus. „Möchten Sie noch mit hereinkommen?“
    Sie war bereits dabei, auf den Fahrersitz herüberzurutschen, und winkte ab. „Danke, ich bin ziemlich geschafft. Außerdem wollte ich mich spätestens zum Abendessen wieder im Schloss einfinden. Herzlichen Dank für den netten Tag. Wir telefonieren, ja?“
    „Immer gern.“
    „Ich rufe Sie morgen an, gegen Mittag.“

52
    Alfeld, Mittwoch, der 14.9.2011
    Gabriel Sola hatte im Baumarkt eine Flasche Unkrautvernichtungsmittel besorgt. Natürlich hätte das noch ein paar Tage Zeit gehabt und selbstverständlich hätte er jemand anderen zum Einkaufen schicken können. Doch er wollte noch etwas anderes erledigen. Davon brauchte niemand zu erfahren.
    Er fuhr auf einen kleinen, sandigen Parkplatz und ging von hinten in die Postfiliale hinein. Glücklicherweise verkauften sie die Packsets in Tüten. Er beabsichtigte

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