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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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beantworten. Es wird also eine kleine Verzögerung geben. Warten Sie ab, ich halte Sie auf dem laufenden.« Er wandte sich dem Computer zu und wies ihn an, die Koordinaten des Signals zu berechnen. Es gefiel ihm gar nicht – das Signal mußte von einer Stelle kommen, die weitab von seinem vorgesehenen Kurs lag. Das vergrößerte die Gefahr vorzeitiger Entdeckung. Trotzdem konnte er einen solchen Ruf nicht übergehen. Er war selbst schon zu oft durch solche Notrufe gerettet worden, und die Chancen, daß jemand anderer ihn auffing, waren gering.
    Die Schiffsmotoren stöhnten, dann verklang das Pulsieren, das Teil seines Alltags war, zu einem dumpfen Hintergrundgeräusch, als das Energiefeld rund um das Schiff mit dem Normalraum verschmolz.
    Auf den beiden Bildschirmen erschien plötzlich die wirkliche, nicht die nachgemachte Galaxis – und mit ihr ein Planet. Ein großer, wie er sah. Felsig und rötlich im schwachen Licht einer Zwergsonne.
    Er verlangte vom Computer die Koordinaten. Die Bildschirme blieben lange leer, dann erwiderte er: ›dalgonia, stern arachnis, TOTE WELT, MARKOVISCHEN URSPRUNGS, KEINE WEITEREN INFORMATIONEN. unbewohnt‹, fügte er überflüssigerweise hinzu. Es verstand sich von selbst, daß dort nichts leben konnte, was er kannte.
    ›NOTRUFKOORDINATEN FESTSTELLEN UND STELLE VERGRÖSSERN‹, gab er ein, und der Computer suchte das triste Panorama Quadrant für Quadrant ab. Schließlich verharrte er an einer bestimmten Stelle und brachte sie stark vergrößert auf den Schirm.
    Das Bild war körnig und voll ›Schnee‹, aber die Szene zeigte deutlich ein kleines Lager. Irgend etwas schien damit nicht in Ordnung zu sein.
    Brazil brachte das Schiff in eine stationäre Umlaufbahn und schickte sich an, hinunterzufliegen und nachzusehen. Zuerst drückte er wieder auf die Sprechtaste.
    »Ich fürchte, ich muß Sie achtern einsiegeln«, sagte er zu seinen Passagieren. »Ich muß auf dem Planeten etwas nachprüfen. Wenn ich in acht Standardstunden nicht zurück bin, bringt das Schiff Sie automatisch mit Höchstgeschwindigkeit nach Coriolanus. Sie haben also nichts zu befürchten.«
    »Kann ich mitkommen?« fragte Vardias Stimme.
    Er lachte leise.
    »Nein, bedaure, die Vorschriften. Sie stehen über die Sprechanlage ständig mit mir in Verbindung, wissen also immer, was vorgeht.«
    Er schlüpfte in einen Raumanzug, was er schon seit Jahren nicht mehr getan hatte, stieg durch eine Luke in der Brücke in ein Abteil unter dem Motorenschacht und setzte sich in den kleinen Lander. Fünf Minuten danach war er unterwegs.
    Der Schiffscomputer führte ihn über Funk zu der Stelle, die er nach knapp einer Stunde erreichte. Er klappte das Dach auf – die kleine Maschine besaß keine eigene Druckkabine – und kletterte hinunter. In der geringeren Schwerkraft kam er sich vor, als sei er drei Meter groß. Das Schiff wurde natürlich zur Bequemlichkeit aller unter 1 G gehalten.
    Er brauchte nur wenige Minuten, um sich die Umgebung anzusehen und die Aufzeichnungsgeräte im Schiff zu unterrichten, während die Passagiere sorgenvoll jedes Wort mithörten.
    »Es ist ein Basislager, wie wissenschaftliche Expeditionen es benutzen«, sagte er. »Zeltanlagen, Moduln, ziemlich modern – scheint aus irgendeinem Grund alles explodiert zu sein.« Er wußte, daß das unmöglich war – und wußte, daß sie es wußten –, aber es war trotzdem so. Er fragte sich gerade laut, was dazu geführt haben konnte, als er die aufeinandergestapelten Druckanzüge in der Nähe der Schleuse bemerkte. Er ging hinüber und griff nach einem.
    »Die Anzüge liegen außerhalb – leer. So, als hätte sie jemand hier hingeworfen. Die Explosion, oder was immer hier stattgefunden hat, kann es nicht gewesen sein, weil sie keine Schäden aufweisen.« Er ging zu den Schlafzelten. »Tja«, sagte er, »ein ziemlich übler Tod. Sie starben, als das Vakuum eindrang, wenn nicht die Explosion sie getötet hat. Hmmm… Sieben. Kann ich nicht verstehen. Es sieht wüst aus, aber die Explosion hat eigentlich nicht mehr bewirkt, als die Zelte zu zerreißen. Das hat aber vollauf genügt.« Er trat an eine andere Stelle. »Seltsam, da scheint jemand an der Energieanlage manipuliert zu haben. Es ist unverkennbar. Jemand hat auf reinen Sauerstoff umgestellt und den Rest der Luft abgedreht. Danach genügt ein Funke. Macht mir aber Sorgen. Dagegen gibt es zwei Dutzend Sicherheitsvorkehrungen. Jemand muß das mit Absicht getan haben.« Er schwieg kurze Zeit. »Ich habe

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