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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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feuchte, breite Nase – unglaublich breit, fast so breit wie die ganze Schnauze –, die er für rosig hielt, und zwei mächtige Nasenlöcher mit Klappen. An der Nase befanden sich überdies Schnurrhaare – spitz, ziemlich lang, wie überlange weiße Fichtennadeln.
    Sein Mund erstreckte sich unter der Nase über die ganze Schnauze. Er tastete sie mit einer breiten, flachen, dicken Zunge ab. Viele Zähne, aber keine scharfen. Er öffnete ihn, schloß ihn, probierte Kaubewegungen aus. Er stellte fest, daß er nur seitlich hin und her kauen konnte, was ihm zeigte, daß er ein Pflanzenfresser war. Er wußte jetzt, warum man Heu und Weizen und dergleichen produzierte, und für wen das gedacht war.
    Die Augen waren groß, von der Schnauze zurückgesetzt, und standen weit auseinander. Die Ohren waren sehr spitz und konnten nach Belieben bewegt werden, wie er entdeckte. Auf dem Kopf trug er ein riesiges Hörnerpaar. Sie gehörten zu seinem Schädel, daran gab es keinen Zweifel, und ragten an beiden Seiten gute fünf Zentimeter hinaus.
    Er stand unsicher auf und stellte fest, daß sein Kopf sich nicht übermäßig schwer oder ungleichgewichtig anfühlte, auch wenn er ihn nicht in jede Richtung so weit drehen konnte, wie er das früher hatte tun können.
    Noch etwas kam hinzu. Er stellte fest, daß er einen Schwanz an einer Art Kugelgelenk hatte, einen Schwanz, mit dem er wedeln und sogar ein wenig peitschen konnte. Er drehte sich nach hinten, ergriff ihn und betrachtete ihn neugierig.
    Er wünschte sich einen Spiegel.
    Schließlich setzte er sich in Bewegung, erreichte die Straße und ging dort weiter. Er wollte zur Zivilisation.
    Auf einem Feld schien eine große Anzahl von Leuten zu arbeiten, aber sie waren zu weit entfernt, als daß er sie mit seiner verringerten Sehkraft genau hätte erkennen können. Er beschloß weiterzugehen, bis er eine Stadt erreichen oder auf der Straße jemandem begegnen würde.
    Ungeachtet der eingeschränkten Sicht waren seine anderen Sinne auffallend verbessert. Er hörte jedes auch noch so schwache Geräusch, die Gerüche waren voller und kräftiger.
    Er hatte Hunger und fragte sich, was er essen sollte. Auf den Feldern lag natürlich das Futter, aber es handelte sich ganz offenkundig um Privatbesitz, und der hohe Stacheldraht verhinderte, daß man sich beiläufig bediente.
    Er erreichte eine kleine Kreuzung, an der eine Nebenstraße zu einem großen Komplex von Gebäuden führte. Sie waren einige Stockwerke hoch, mit runden Dächern aus Stroh oder einem ähnlichen Material über stabilen Holzbauten. Er fragte sich, woher das Holz stammte; von hier war es jedenfalls nicht.
    Er beschloß, es dort zu versuchen. Als er das Haus fast erreicht hatte, sah er das erste Wesen seiner Art aus der Nähe.
    Sie – es gab keinen Zweifel, daß es eine Sie war – glättete einen Pfluggriff mit dem Hobel. Sie war größer als er, der Kopf war kleiner, der Hals länger und biegsamer. Die Hörner sahen kürzer aus und waren weniger spitz. Vom Gesicht her glich sie wirklich einer Kuh, obwohl der Kopf nicht dazu paßte. Sie sah mehr aus wie die vermenschlichte Kuh eines Witzzeichners. Auch ihre Arme unterschieden sich auffallend von den seinen – sie waren ungeheuer lang mit einem doppelten Ellenbogen, der offenbar in alle Richtungen bewegt werden konnte. Und sie trug einen riesengroßen, lederartigen Schurz um die Hüften. Er wölbte sich vorne ein wenig, und Yulin glaubte zunächst, sie sei schwanger, aber als sie sich zur Seite drehte, konnte er erkennen, daß der Schurz ein großes, rosiges Euter verbarg, das sich knapp über der Taille befand.
    Sie hatte ihn immer noch nicht gesehen. Er überlegte, ob er sich räuspern sollte, wußte aber nicht genau, wie er das anzustellen hatte, so daß er beschloß, einfach ein Gespräch anzufangen.
    »Hallo?« sagte er hoffnungsvoll.
    Sie zuckte zusammen und fuhr herum. Eine Täuschung war nicht möglich: Sie war entsetzt. Sie kreischte auf, ließ ihr Werkzeug fallen und lief durch eine große Tür in das Haus.
    Er konnte sie im Inneren schreien hören, andere Stimmen fielen ein, aber er beschloß, auszuharren.
    Was nun geschah, nahm genau dreißig Sekunden in Anspruch. Die Holztür sprang mit solcher Wucht auf, daß das ganze Gebäude erzitterte. Vor ihm stand, eine mächtige Eisenstange in den Händen, der Herr des Hauses.
    Er war ein wenig kleiner als Yulin, die Hörner aber waren riesengroß, gewölbt und spitz. Der Kopf saß massiv, scheinbar ohne Hals, auf den

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