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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Schultern. Der Herr des Hauses trug von den Hüften bis knapp unter den Knien einen Kilt aus weichem Stoff. Seine großen, runden Augen sprühten Feuer.
    »Was, zum Teufel, willst du hier, Kuhmann?« fauchte er. »Wenn ich dir den Schädel einschlagen soll, brauchst du nur noch zehn Sekunden stehenzubleiben!« Er hob drohend die Stange.
    In Yulin stieg Panik hoch, aber er beherrschte sich.
    »Augenblick!« sagte er. »Ich habe nichts Böses im Sinn.«
    »Was denkst du dir dann dabei, splitternackt hier aufzutauchen und anständige Frauen zu erschrecken?« fuhr ihn der andere an.
    »Ich bin ein Neuzugang!« schrie Yulin. »Ich bin gerade in einem Feld aufgewacht und habe nicht die geringste Ahnung, wo oder was ich bin oder was ich tun soll!«
    Der große Minotaurus dachte nach.
    »Neuzugang?« schnob er. »Wir haben bisher nur zwei Neuzugänge gehabt, von denen ich weiß, und das waren beides Kühe. Daß ein Stier auftauchen soll, ergibt keinen Sinn.«
    Trotzdem zögerte er und ließ die Stange ein wenig sinken.
    »Ich bin Ben Yulin, ich brauche Hilfe.«
    »Na gut«, sagte der Farmer. »Ich will dir das mal glauben. Aber wenn du Dummheiten machst, bringe ich dich um. Komm rein, damit wir dir wenigstens etwas anziehen und nicht die halbe Herde hinter dir herrennt.«
    Yulin ging auf die Tür zu, und der Farmer hob erneut die Eisenstange.
    »Nicht da hinein, Dummkopf! Verdammt noch mal! Vielleicht weißt du wirklich nicht, wie es hier zugeht. Geh um das Haus herum, ich komme nach.«
    Yulin tat es und benützte einen anderen Eingang zu einem Anbau. Es war eine Wohnung – Wohnzimmer mit kleinem Kamin, ein riesengroßer Schaukelstuhl aus poliertem Hartholz, Fenster, die auf die Farm hinausgingen, und zu seiner Überraschung Kunstwerke und Lesestoff.
    Die weiblichen Figuren zeigten ihm, was er vermutet hatte – die Kühe besaßen große Euter –, und ein paar von den Skizzen oder Zeichnungen waren geradezu pornographisch. Auf einem Tisch neben dem Schaukelstuhl stand ein seltsam aussehendes mechanisches Gerät, mit dem er nichts anfangen konnte. Es war ein Kasten mit horizontaler runder Platte, die offenbar mit Hilfe einer federgetriebenen Kurbel an der Seite in Drehung versetzt werden konnte. Ein kompliziertes Messinggestell auf einem Drehpunkt war an der Seite angebracht, und von der Rückseite ragte ein riesiges hornartiges Gebilde herauf. Auch vorne schien ein zweites Horn angebracht werden zu können. Yulin vermochte sich den Zweck nicht vorzustellen.
    Der Mann ging in einen anderen Raum und schien mit einer Hand eine Art Holztruhe öffnen zu wollen, während er den Besucher gleichzeitig im Auge behielt. Yulin beschloß, regungslos stehenzubleiben und gar nichts zu tun.
    Der andere Raum war offenkundig ein Schlafzimmer. Ein Holzrahmen war mit strohartigem Material gefüllt, außerdem gab es ein paar hingeworfene Decken und ein riesengroßes, ausgestopftes Objekt, das ein Kissen sein mochte. Yulin dachte an seine Hörner und fragte sich, was wohl geschah, wenn man sich im Schlaf umdrehte.
    Der Farmer warf ihm ein großes Tuch hin, und er fing es auf. Es schien aus Rupfen zu sein, viel rauher und gröber als das, was der andere trug. Man konnte es mit einer Schnur zuziehen, und Yulin begriff schnell, wie man es anlegen mußte.
    Am Boden lag ein dünner, einfacher Teppich.
    »Da mußt du dich hinsetzen«, sagte der Farmer. »Ich bekomme nicht viel Besuch.«
    Er ließ sich im Schaukelstuhl nieder.
    »Können Sie mir sagen, wie es weitergeht?« fragte Yulin.
    »Als erstes erzählst du mir von dir. Wer du bist, was du warst, wie du hergekommen bist. Wenn es vernünftig klingt, helfe ich dir.«
    Yulin berichtete und ließ nur das aus, was ihn in einem schlechten Licht erscheinen ließ. Er stellte sich als Gil Zinders Gehilfe dar, den der böse Antor Trelig gezwungen hatte, seinen Willen auszuführen. Es klang überzeugend. Als er zum Absturz im Norden kam, leuchteten die Augen des Farmers auf.
    »Im Norden gewesen, wie? Das ist für fast alle Leute hier im Süden etwas Romantisches. Exotisch und geheimnisvoll.« Er schien sich zu beruhigen. »Mein Name ist Cilbar«, erklärte er. »Das ist meine Farm. Sie sind in Dasheen. Das ist der Name des Landes und der Leute hier. Sie sind Pflanzenfresser, also können Sie nie verhungern, obwohl Sie als zivilisierter Mann feststellen werden, daß das rohe Zeug zwar den Hunger stillt, Gekochtes aber besser schmeckt. Das Hexagon ist nichttechnologisch, also funktionieren Maschinen hier

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