Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt
Leute.
Und die Ringe und Halsbänder. Alle Kühe trugen sie – große Ringe, eingeschweißt in ihre großen Nasen, und Messinghalsbänder mit kleinen Haken, an denen zu erkennen war, von welcher Herde die Frauen stammten. Es gab sogar Brandzeichen.
Bekamen sie ihr Dasein jemals satt, und liefen sie davon? fragte er sich. Gab es deshalb so viele Hinweise darauf, woher sie stammten?
Die Städte hatten Gilden-Herden. Es gab Gilden für die verschiedenen Arbeiterklassen, und sie lebten in Schlafhäusern.
Er machte sich Sorgen, als er dahinterkam, daß die großen Mengen Milch von den Kühen, die die Männer tranken, mehr als nur eine Beigabe waren. Die Männer konnten, wie er selbst auch, kein Kalzium hervorbringen. Sie brauchten am Tag fast vier Liter der kalziumreichen Milch, um gesund zu bleiben und Arthritis, Knochenerkrankungen, Zahnfäule und dergleichen mehr abzuwehren.
Ohne Kühe würden die Männer sterben, langsam und unter großen Qualen.
Deshalb waren sie und ihr System in anderen Sechsecken so gut bekannt. Junge Stiere, die auf eine Gelegenheit warteten, kamen oft viel herum. Sie konnten von fast jedem Gras auf Kohlenstoffbasis leben, und ihr eigenes System reinigte natürliches Wasser, so daß sie wenige Vorräte brauchten. Aber die Männer waren so sehr daran gewöhnt, bedient zu werden, und sie hingen in solchem Maß von der Milch ab, daß sie mindestens vier Kühe mitnehmen mußten.
Er wurde überall herumgereicht, Politikern vorgestellt und mußte mit über die Krise diskutieren.
Der Rat versammelte sich am nächsten Tag, man wählte einen Vorsitzenden und wandte sich der Arbeit zu.
Mit Landkarten, Diagrammen und Tabellen erläuterten die Bürokraten die Sachlage. Man neigte dazu, sich aus der Sache herauszuhalten; Dasheen ging das alles nichts an. Zu Yulins Betroffenheit wurde sogar darüber gesprochen, ob man ihn nicht verstecken, für die Dauer des Krieges einsperren oder ihn sogar töten sollte. Im Ernst dachte aber niemand daran, so zu verfahren, obwohl er sich der drohenden Gefahr völlig bewußt war.
Am dritten Tag der Konferenz war wenig entschieden, und Ben hatte das Gefühl, daß sie einfach gern diskutierten und nur unter Zwang zu einem Entschluß finden würden.
Am dritten Tag erschien jedoch jemand, der eine Wende herbeiführte. Die Leute auf den Straßen gerieten bei seinem Erscheinen in Panik, und das Wesen unternahm wenig, sie zu beruhigen, als es landete. In der Luft war es prachtvoll und schön, ein riesiger Falter mit einer Spannweite von zwei Metern. Leuchtendorangerot und braun waren die Flügel an einem schwarzen Körper, der eineinhalb Meter lang war und auf den hinteren vier seiner acht langen Fühler stand. Das Gesicht war ein großer, schwarzer Totenkopf mit riesigen, unheimlichen Augen.
Den Yaxa hatte man jedoch erwartet.
Seine Art und seine Stimme waren kalt, hart, scharf und schneidend.
Der Yaxa hatte einen Vorschlag.
»Zuerst möchte ich zusammenfassen, wie die Lage derzeit ist«, sagte er. »Ich habe auf meiner Reise hierher in Verbindung bleiben können, und es tut sich allerhand. Die Makiem haben sich mit den Cebu und Agitar verbündet. Das ist die gewaltigste Verbindung von Verstand, Opportunismus und Begabung, die diese Welt bisher gesehen hat. Boidol wird ihnen seinen Schiffsteil übergeben, um einen Kampf zu vermeiden. Man konnte ihnen das nicht ausreden. Die Djukasis wollen kämpfen, aber wir hatten keinen Erfolg mit unseren Bemühungen, die Lata zum Mitmachen zu bewegen. Die Djukasis werden schwere Verluste erleiden, und sie können nicht damit rechnen, gegen eine solche Allianz zu bestehen. Die Klusidier werden weder nachgeben noch kämpfen, und Sie wissen, was das bedeutet. Die Zhonzorp würden kämpfen, wenn sie eine Chance hätten, aber sie sind vom Denken her den Makiem sehr ähnlich. Sie schließen sich vielleicht lieber dem Bündnis an. Ihr Haß auf die Klusidier wird verhindern, daß sie die Hilfe leisten, die sie brauchen würden.« Das Wesen machte eine Pause und rückte die großen Landkarten zurecht, mit denen es seine Darstellung ergänzte. »Olborn ist ein Rätsel. Sie kennen seinen Ruf: Niemand, der dort hingeht, kommt je wieder heraus. Ein Fragezeichen, aber ich glaube nicht, daß irgendeine einzelne Rasse diesen Aufmarsch aufhalten kann. Wenn wir Glück haben, werden die Olbornier den Vormarsch verlangsamen, wie gewiß auch die Alestoli. Aber überlegen Sie, was zwei fliegende Rassen mit etwas so Einfachem wie kochendem Öl tun
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