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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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andere Richtung und schließlich fast im Kreis herum. Als die Tiere müde wurden, stürzten sich die Ecundaner auf sie zu, mit den Klauen zupackend, die Stacheln in Aktion.
    Die als erste Gestochenen sollten jedoch nur als Hindernisse dienen, um die verzweifelten Tiere in eine einzige Gasse zu treiben, wo andere Ecundaner mit großen Netzen bereitstanden. Die Herde lief ihnen genau in die Hände, und während die Leittiere stolperten und quiekend in die Falle stürzten, liefen die anderen gedankenlos hinterher, bis die Ecundaner den Fang für ausreichend hielten und das Netz zuzogen. Zwei Netze faßten jeweils mindestens zwanzig Bundas, und die großen Skorpione trugen die Last mühelos.
    Zufrieden ließen die Ecundaner den Rest der Herde laufen, und alle Hände stürzten sich auf die gelähmten Bundas, die den lebenden Pferch gebildet hatten, zerschnitten sie mit scharfen Klauenzähnen und fraßen sie, samt den Knochen, in großen Klumpen, mit Mündern, die sich weit in vier Richtungen öffneten. Die Tschangs konnten keine Kaubewegungen erkennen; entweder verschlangen die Ecundaner die Stücke ganz, oder ihre Zähne lagen weit hinter dem Brustkorb.
    »Oje«, seufzte Joshi, als die Ecundaner mit der Beute abzogen. »Ich würde lieber mit ihnen reden als streiten.«
    »Würde nicht viel nützen«, meinte Mavra. »Die Leute auf dem Schiff sagten, die Ecundaner reagierten sehr grimmig auf Fremde, die sie nicht eingeladen haben. Sie fressen sie oder lähmen sie einfach und schicken sie mit dem Schiff zur Warnung zurück. Nein, von den Ecundanern haben wir keine Hilfe zu erwarten, glaub mir.«
    Am neunten Tag gingen ihre Nahrungsmittelvorräte zur Neige.
    »Wie weit ist es noch zur Grenze von Wuckl?«
    »Sollte nicht mehr weit sein«, gab Mavra zurück. »Wir sind sehr gut vorangekommen.« Vor allem, seit wir gesehen haben, wie die Ecundaner ihre Bundas zur Strecke bringen, dachte sie.
    Sie waren tatsächlich gut vorangekommen. Das Gelände war flach, es gab kaum Hindernisse, überall Bunda-Pfade, und sie hatten jeden Tag die Sonne, um sich zu orientieren. Das flache Land und die ausgetretenen Wege hatten es ihnen ermöglicht, zu traben; sie schafften nach Mavras Berechnung am Tag vierzig bis fünfzig Kilometer. Wenn sie die Richtung nicht verfehlt hatten, mußte die Grenze in der Nähe sein. Das sagte sie Joshi.
    »Wird auch gut sein«, meinte er. »Was essen die denn dort in Wuckl eigentlich?«
    »So ziemlich dasselbe wie wir. Aber viel weniger Fleisch. Sie sind sehr sonderbar, wenn ich mich recht entsinne. Man muß einen gesehen haben, um es zu glauben – ich will nicht einmal versuchen, sie zu beschreiben. Hauptsächlich freiwillige Vegetarier, betreiben sie etwas Süßwasserfischerei in Seen. Sie sind hoch-technologisiert, aber die Bevölkerung ist klein, und sie vermehren sich langsam. Wenn man auf der ›Trader‹ richtig informiert war, haben sie viele Parks und Wildreservate, einfach so zum Vergnügen.«
    Er nickte.
    »Aber wird es nicht gefährlich sein, um Nahrung zu bitten?« fragte er. »Schließlich ist das ein Hoch-tech-Hex. Die Leute, die uns suchen, werden dort sicher auch nachforschen.«
    »Wir fragen nur, wenn wir müssen. Es wächst viel Obst und Gemüse in den Parks und Seengebieten, und ich glaube nicht, daß wir viel Mühe haben werden.«
    Sie hatte recht. Bevor es dunkel wurde, erreichten sie die Grenze.
    Es war ein Wald, aber kein dichter, sondern eine parkähnliche Anlage mit Kieswegen. Sie sahen Sträucher mit wilden Beeren und sogar einige Zitrusbäume, die dicht mit Früchten behangen waren. Es sah aus wie das Land mit Milch und Honig, und die Wuckl waren weder fremdenfeindlich noch bösartig.
    Aber es gab einen Haken.
    »Sieh dir das an«, knurrte Joshi. Vier Stränge kupferfarbenen Stacheldrahts, ungefähr zwei Meter hoch, alle vier Meter Metallpfosten; ein Zaun, so weit das Auge reichte.
    »Um die Ecundaner fernzuhalten?« fragte Joshi.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Um das Eindringen der Bundas in die Parks der Wuckl zu verhindern, würde ich sagen. Wahrscheinlich haben sich beide Länder darauf geeinigt.«
    »Die oberste Stacheldrahtreihe sieht gefährlich aus. Wie kommen wir hinüber?«
    »Gar nicht«, sagte Mavra. »Wir gehen unten durch. Das sind mindestens fünfzig Zentimeter, und ein, zwei Stacheln halte ich aus. Einverstanden?«
    Joshi warf einen Blick auf die Dornen, die nicht sehr gefährlich wirkten, dann dachte er an die Ecundaner.
    »Wer zuerst?« fragte er.
    »Ich. Wenn ich

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