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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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aber er war zu unmenschlich, und sie haßte es außerdem, eine Frau zu sein. Nathan behob das. Wir wurden von der Sechseck-Welt auf Harvichs Welt befördert, die damals noch ein Vorposten war. Er steckte mich in den Körper einer schönen, aber selbstmörderischen Hure, und Wu – Wooly – wurde zu einem Farmer namens Kally Tonge, einem großen, gutaussehenden Mann, der gerade bei einem Unfall umgekommen war. Wir wurden zu diesen Leuten und kamen zusammen – so, wie Nathan es wohl geplant hatte.«
    »Wir haben die Farm jahrelang gemeinsam betrieben«, fügte Wooly hinzu. »Es waren herrliche Jahre. Wir hatten neun Kinder und zogen sie richtig auf. Einige wurden ganz aus eigener Kraft große Leute – Politiker und Raumschiffkapitäne und Kom-Polizeichefs. Die meisten verließen Harvichs Welt, aber ein Kind blieb.«
    Die Lata nickte.
    »Unsere Tochter Vashura. Sie war enorm begabt und sehr schön. Wurde Senatorin für den Distrikt und wäre in den Rat aufgestiegen, wenn sie genug Zeit gehabt hätte. Kally und ich ließen uns einmal verjüngen, und das klappte sehr gut. Wir arbeiteten außerhalb des Systems mit der Kom-Polizei gegen das Schwamm-Syndikat zusammen. Interessante Tätigkeit, aber, als wir älter wurden, eine immer enttäuschendere. Schließlich standen wir erneut vor einer Verjüngung und einem gewissen Verlust an Erinnerung oder Fähigkeiten. Wir verzichteten darauf. Wir waren eigentlich nur geblieben, um Vashura gegen die Kom-Bedrohung für Harvichs Welt zu helfen. Ein örtlicher Parteiapparat hatte sich entwickelt, und er schien schwach zu sein, bis plötzlich entscheidende Stimmen umschwenkten. Wir wußten, daß Schwamm dahinterstand, konnten es aber nicht beweisen. Schließlich wurde uns die Anstrengung zu groß. Wir beschlossen aufzuhören. Keiner von uns konnte es ertragen, mitzuerleben, wie die Welt, an der wir hingen, zu einem Ameisenstaat umfunktioniert wurde.«
    »Und Ihre Tochter?« fragte Renard.
    »Wir versuchten sie davon zu überzeugen, daß sie mit ihrer Familie fortgehen sollte«, sagte die Yaxa. »Sie war aber störrisch, das hatte sie wohl von uns. Sie glaubte, sich wehren zu können. Bis sich herausstellte, daß das nicht ging, war es zu spät. Wir kamen selbst gerade noch davon. Wir wußten nicht, was wir tun sollten. Vashura wollte bis zum Tod kämpfen, aber man mußte an die Enkel denken. Bevor wir ein Schacht-Tor fanden, setzten wir alle Hebel in Bewegung, um Nathan Brazil zu finden.«
    »Und ist es Ihnen gelungen?« fragte der Agitar. »Ist er in unseren Teil des Universums zurückgekehrt?«
    Vistaru nickte.
    »Ja. Er versprach, wenn es ging, die Kinder herauszuholen. Retten konnte er dann nur Mavra.«
    »Wie sah Brazil aus, als Sie ihn zweihundert Jahre später wiederfanden?« fragte Yulin.
    »Genau wie vorher«, erwiderte die Yaxa. »Kein Haar verändert, kein Anzeichen von Altern. Ich glaube, er sieht so aus, seit es die Menschheit gibt.«
    »Ich möchte wissen, warum er gerade unter uns lebt«, sagte Renard nachdenklich. »Unsere Schönheit kann doch wohl nicht der Grund sein.«
    »Als Markovier hatte er geholfen, das erste Glathriel aufzubauen«, erklärte Wooly. »Es war zwar nicht sein Projekt, aber er – nun, er war der Mann, der es beaufsichtigte. Er sorgte für die Verbringung zur alten Erde. Doch im Gegensatz zu den anderen hat er sich nie ganz und unwiderruflich verwandelt. Er blieb Markovier.«
    Yulin nickte.
    »Als wir Obie bauten, erfuhren wir davon. Das ganze Universum besteht nur aus stabilisierten Energiefeldern. Man kann eine dauerhafte Veränderung hervorbringen, buchstäblich eine Gleichung schreiben, um die Elemente so gründlich zusammenzuhalten, daß diese Schöpfung zur normalen Wirklichkeit und von allen als solche empfunden wird. Mit Obie haben wir eine Frau in einen Zentauren verwandelt, lange bevor wir etwas von Dillia wußten, und tatsächlich erinnerten sich alle von Anfang an daran, daß sie ein Zentaur gewesen war. Es gab sogar einen logischen Grund dafür, der bis zu ihrer Geburt zurückreichte. Auf diese Weise haben die Markovier das Universum neu erschaffen.«
    »Klar wie Tinte«, sagte Renard.
    Yulin hob die Schultern.
    »Auf Treligs Veranlassung ließen wir die Leute durch Obie laufen und verschafften ihnen allen Pferdeschwänze – das sollte als Beispiel dienen. Alle mußten deshalb wissen, daß sie die Pferdeschwänze nicht haben sollten, die sie hatten. Wir brachten eine vorübergehend gleichgültige Gleichung hervor, eine lokalisierte

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