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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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unzählige Milliarden von Sonnensystemen, Zehntausende von Galaxien, und alle enthalten eine beinahe unendliche Zahl von Planeten, bewohnt von nahezu jeder Art von Rasse, die man sich vorstellen kann, und von vielen, bei denen das nicht geht. Der Kom-Bund ist nicht gegen Religionen, aber er ist religionslos. Wir können das Richtige vom Falschen nicht unterscheiden, so wenig wie das Wirkliche vom Unwirklichen, die höhere Geistigkeit von Aberglauben und Betrug. Wir versuchen es auch gar nicht. Bedenken Sie die Präzedenzwirkung, Madame! Wenn wir auch nur einer religiösen Gruppe Zugang zu Geheimarchiven gestatten, warum dann überhaupt etwas für geheim erklären?«
    »Aber wir wollen doch nur eines!« sagte sie laut.
    Der kleine Drache zog die Schultern hoch.
    »Dieser Brazil besitzt dieselben Rechte wie Sie. Vom Kom-Standpunkt aus hat er gezeigt, daß er nicht gefunden werden möchte. Können Sie abgesehen von Ihren religiösen Ansichten irgendeinen Grund nennen, weshalb das zugelassen werden sollte?«
    »Abgesehen von –« fuhr Yua auf und verstummte.
    »Hier ist noch jemand«, sagte Zigeuner plötzlich.
    Sie winkte ab.
    »Die Akoluthen laufen überall herum und montieren die Lautsprecheranlage ab.«
    Der schwarzhaarige Mann schüttelte den Kopf.
    »Nein, die meine ich nicht. Irgend jemand belauscht uns. Es ist jemand hier mit uns im Raum.«
    Yua und Marquoz schauten sich um. Das Zimmer war klein und besaß keine Versteckmöglichkeiten.
    »Sie irren sich«, sagte Yua.
    »Er irrt sich selten«, erklärte Marquoz ganz leise.
    Sie blieben eine Weile schweigend sitzen, bis der Drache endlich die Schultern hochzog.
    »Was macht das? Wir besprechen hier keine Staatsgeheimnisse.« Er sah die Priesterin an. »Ich frage noch einmal: Gibt es irgendeinen Grund – mit Ausnahme Ihres Glaubens –, der Ihnen Zugang zu den Archiven sichern sollte?«
    Yua wollte gerade antworten, als Zigeuner sagte: »Mehr als einer. Hier sind mehrere Wesen, die uns belauschen.«
    Marquoz und Yua betrachteten ihn mit Besorgnis, dann wandte der Drache sich wieder an die Olympierin.
    »Also?«
    »Ihre eigenen Forschungen haben unseren Glauben bestätigt«, erklärte sie. »Das muß Ihnen klar sein. Ihre eigenen Wissenschaftler geben an, daß es irgendwo einen Hauptcomputer gibt, daß Zinder recht hatte – und daß wir Olympier Zinders Kinder sind. Sie haben sich mit den Kräften befaßt, die zu unserer Erschaffung geführt haben, also wissen Sie, daß dem so ist. Warum wollen Sie uns dann bei dieser einen Kleinigkeit nicht noch entgegenkommen? Wenn wir uns irren, ist wenig verloren. Niemand braucht je davon zu erfahren – Sie können den Präzedenzfall so leicht vergraben wie jede andere Tatsache, bei der Ihnen das sinnvoll erscheint. Wenn wir recht haben, dann ist das etwas, das der Kom-Bund wissen muß.«
    Marquoz überlegte, schüttelte schließlich aber den großen Kopf.
    »Nein, bedaure. Wie gesagt, wir können das zudecken, aber wir haben von der ganzen Sache nichts. Brazil könnte uns jederzeit wegen Störung der Privatsphäre verklagen.«
    »Ah! Sie geben also zu, daß er existiert!«
    Der Drache nickte.
    »Gewiß, es gibt – oder gab – eine Person namens Nathan Brazil, wenngleich alles darauf hindeutet, daß er, wenn er Gott ist, nicht der sein kann, den Sie suchen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich bin der Sache nachgegangen«, erwiderte der Chugach. »Er ist unter Frachterkapitänen eine Art Legende. Bei weitem der Älteste, ein Einzelgänger, starker Trinker und Raufbold aus Lust an der Sache. Nicht gerade das, was man sich unter einem Gott vorstellt, oder?«
    Sie hob die Schultern.
    »Wer kann behaupten, Gott oder das, was ER tut, zu kennen oder zu verstehen?«
    Marquoz seufzte.
    »Ich gebe zu, daß das schlecht zu widerlegen ist, aber nein, ich fürchte, Sie haben mir nicht genug Material geliefert, das ich dem Präsidium vorlegen könnte. Bedaure.« Er sah seinen zerstreuten Freund an. »Zigeuner? Kommst du?«
    »Vielleicht kann ich einen ausreichenden Grund nennen«, sagte eine neue Stimme, die einer Frau, tief und volltönend, ohne Akzent. Yua und Marquoz erschraken, und Zigeuner fuhr in die Höhe.
    »Seht ihr? Hab' ich doch gesagt!« stieß er hervor.
    Marquoz schaute sich im leeren Zimmer um.
    »Wer spricht da?« sagte er scharf. »Wo sind Sie?«
    »Hier«, erwiderte die Stimme unmittelbar hinter ihm. Er drehte sich herum und sah eine junge Frau, ganz in Schwarz gekleidet, zierlich und nicht viel größer als er, mit

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