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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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geringsten störte.
    Der zweite Tag verging ganz wie der erste, obwohl er das Gefühl hatte, ein wenig zu optimistisch gewesen zu sein, was die zurückgelegte Strecke anging. Vor ihnen erhob sich Hochland und zwang sie, höherzusteigen. Das hieß, daß dieselbe Leistung mehr Arbeitsaufwand erforderte und die Atmung schneller wurde.
    Plötzlich, am späten Nachmittag, wurden sie angegriffen. Die Wesen waren riesengroße, langgezogene Scheiben mit vorquellenden Augen und zahllosen schlangenartigen Tentakeln, die aus der Oberfläche ihrer Körper ragten. Sie besaßen keine erkennbaren Köpfe, und es war rasch ersichtlich, daß ihre graue Unterseite in der Hauptsache ein Mund war. Sie zeigten kein Mittel der Fortbewegung, und er vermochte nicht einmal zu vermuten, was sie in der Luft hielt, geschweige denn es ihnen ermöglichte, so abrupt zu wenden, hochzusteigen und hinabzufegen.
    Sie reihten sich neben den zwei geflügelten Pferden auf, neun an der Zahl, jedes zwei Meter und mehr breit, an Häßlichkeit nicht zu überbieten, und zwangen sie, unten auf einer Bergebene zu landen. Die Wesen selbst landeten nicht, sondern schwebten zwei Meter in der Luft und betrachteten sie.
    »Im Namen des Rates halten wir euch auf und fordern, daß ihr erklärt, was ihr hier zu suchen habt«, sagte der Anführer. Er besaß keinen Übersetzer-Kristall, und seine Worte klangen für sie unverständlich, aber der Gedemondaner schien sie zu verstehen und antwortete in der gleichen Sprache.
    Brazil und Mavra Tschang standen zusammen mit dem Agitar Prola dabei, ohne irgend etwas tun oder auch nur erraten zu können. Der Gedemondaner nickte schließlich, und die Wesen erhoben sich in die Luft und fegten davon.
    »Eine Streife von Khutirs Armee«, sagte das zottige Wesen. »Ich mußte mir allerhand einfallen lassen, um sie davon zu überzeugen, daß wir unverdächtig sind. Ihr könnt von Glück sagen, daß ihr mich dabeihabt. Wäre ich nicht in der Lage gewesen, in ihrer Akkokek-Sprache mit ihnen zu reden, dann hätte man uns zu einem Verhör mitgenommen. Fliegen wir weiter, bevor sie es sich anders überlegen.«
    Sie starteten wieder, und die drei anderen fragten sich, was der Gedemondaner den Wesen erzählt haben mochte. Brazil nahm sich im stillen vor, mit einem Sprecher der Gedemondaner einmal Poker zu spielen.
    Während sie Quilst überflogen, sahen sie wenig von einer großen Armee, was sie ein bißchen beunruhigte. Wo war der General Khutir? War er tatsächlich abgelenkt und so weit fortgelockt worden? Würde es in der Tat so einfach sein?
    Andere Wesen stiegen gelegentlich aus verborgenen Vorposten auf, um sie zu überprüfen, aber der Gedemondaner brachte es jedesmal fertig, ihnen Nachteiliges entweder auszureden oder irgendein Zeichen oder eine Parole zu geben, die das Weiterfliegen erlaubten. Der Gedemondaner lachte nur leise, als sie nach seinen Fähigkeiten fragten, und sagte, nein, er könne keine Gedanken lesen, aber schwächere Gemüter dazu veranlassen, ihm mitzuteilen, was er wissen mußte. Das war alles, was sie aus ihm herausbrachten.
    Das Land war wieder flach geworden, als sie Quilst überflogen, ein sumpfiges Gelände voller Laub und Vegetation aller Art, dazwischen stehendes Wasser und riesige Schlammteiche. Hier und dort konnte man die gigantischen Wesen sehen, die Brazil an humanoide Flußpferde erinnerten. Sie trieben dies und jenes, aber es gab praktisch keine Gebäude oder Hinweise auf Industrie. Solche Anlagen mußten sich verborgen in den Sümpfen oder unter dem Boden befinden.
    Auf jeden Fall gab es ein weitverzweigtes Netz von breiten Straßen und Wegen, die praktisch jeden Punkt im Hex mit den anderen verbanden.
    Sie überflogen die trockenste Stelle des Hexagons, wo das Land in einer Folge von Steppen wieder anstieg. Hier hatten sich Lager und Stab von Khutir befunden, wie man sehen konnte; die Spuren – und die Ausrüstung – waren deutlich sichtbar, und es hielten sich hier noch einige hundert Wesen verschiedener Art auf, die Vorräte bewachten oder wenigstens eine Art Stolperdrahtwache vor dem Zugang zur Avenue nördlich von ihnen hielten.
    Sie schwenkten zum Süden des Lagers, in der Hoffnung, unbemerkt zu bleiben, und hatten das Gebiet bald verlassen, um in den Westen der großen Avenue zu gelangen, die man in der Ferne schon beinahe zu erkennen vermochte.
    Sie hatten nicht die Absicht, von Süden oder Osten heranzukommen, dort durch das feindliche Verion, sondern über Ellerbanta, sich, wenn das

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