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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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aßen ein bißchen Schnee und blieben sitzen, unfähig, sich zu bewegen, bis die Sonne oder der Wind den Wolkennebel verjagte.
    »In der Nähe von Avenuen ist das oft so«, sagte Brazil. »Ähnliche Bedingungen entstehen, wenn zwei jahreszeitlich völlig verschiedene Sechsecke aneinandergrenzen, und da draußen ist natürlich eine Grenze, eine mit einem dreißig Meter breiten Streifen dazwischen, der Wind und Wetter aus beiden Sechsecken ausgesetzt ist.«
    Sie warteten fast den ganzen Vormittag, aber der Nebel wollte sich nicht verziehen. Brazil winkte schließlich dem Gedemondaner, er möge herankommen und sich ›dazwischenschalten‹, wie er das bezeichnete.
    »Mavra – woran haben Sie gedacht?« fragte er leise, um sie abzulenken.
    Sie lächelte schief.
    »An andere Gegenden. An andere Leute«, erwiderte sie. »Möchte wissen, wie die Schlacht ausgegangen ist. Möchte wissen, wer gewonnen hat. Und ob es überhaupt noch ins Gewicht fällt. Möchte wissen, ob sie sich auf die leere Hülle von Körper gestürzt haben, der zurückgeblieben war, oder ob sie alle irgendwo aufmarschiert sind und aufeinander einschlagen. Es wäre schön zu wissen, was geschehen ist, bevor ich…«
    »Sterbe?« ergänzte er. »Haben Sie wirklich Angst davor?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte sie. »Ich bin nicht wie Sie, Brazil. Ich glaube, keiner ist das. Ich möchte dieses neue Universum sehen.«
    Er zögerte kurz, dann sagte er: »Nun, das verrät mir etwas über Sie, worüber ich mir den Kopf zerbrochen habe.« Er ging nicht weiter darauf ein, aber für ihn klärte das eine lange, strittige Frage. Er fragte sich überlegt, jedenfalls bis zu diesem Augenblick, ob sie in ihrem Dillianer-Dasein glücklich gewesen war oder sich nach Glück gesehnt hatte. Asams Verrat mußte natürlich vieles davon zerstört haben, aber nur im Verhältnis zwischen den beiden. Es wäre jedoch nicht fair gewesen, jemandem solche Dinge anzutun, wie Brazil das tat, wenn der Betreffende in einem anderen Dasein glücklicher gewesen wäre.
    Es war so oder so nicht fair, das wußte er, aber sie würde es nicht glauben, bis sie es selbst erlebte.
    Der Gedemondaner unterbrach den Kontakt.
    »Der Nebel lichtet sich«, sagte er.
    Sie schauten sich um und stellten fest, daß das zutraf. Die Sonne war jetzt sichtbar, ungefähr ein Viertel des Weges am Himmel hinaufgekommen, und sie löste mit ihren Strahlen die dünnen, in dieser Höhe eigentlich seltenen Wolken auf.
    »Ich glaube, ich sehe einen Gipfel!« rief Prola aufgeregt. »Und da noch einen! Ja! Ich glaube, es klart auf!«
    Der Gedemondaner erstarrte plötzlich und sah sich nervös um.
    »Ich glaube, da ist nicht alles in Ordnung«, flüsterte er. »Ich spüre, daß andere in der Nähe sind. Ich – ich habe mich durch meine persönlichen Empfindungen beirren lassen«, entschuldigte er sich. »Jetzt kann ich es spüren. Man beobachtet uns!«
    Sie spannten die Muskeln an, und der Agitar zog seinen kupfernen, degenartigen Stab heraus, mit dem er Tausende Volt Elektrizität aus einem Körper übertragen konnte. Sie warteten angespannt, um zu sehen, wer diesen Nebel durchdrungen und sie in einer solchen Höhe gefunden haben konnte.
    »Hallooooo…!« dröhnte eine Stimme irgendwo links von ihnen, ein Ruf, der zwischen den Felsgipfeln hin und her hallte. »He! Nate! Wo sind Sie?« schrie die Stimme. »Kommen Sie schon – ich habe gewonnen! Ich hab’ Sie erwischt. Sie sitzen fest. Ich hab’ Ihre Herausforderung angenommen und gewonnen, Nate! Ich hab’ gewonnen!«
    Brazil machte eine Kopfbewegung, damit der Gedemondaner die Hand auf seinen Kopf legte, so daß er sprechen konnte.
    »Hier bin ich!« rief er. »Wie, zum Teufel, haben Sie uns bloß gefunden?«
    Eine riesige Gestalt glitt aus dem Nebel und kam vorsichtig heran, In zwei ihrer sechs Hände trug sie eine kleines elektronisches Gerät.
    »Das hier ist ein Hochtech-Hex, Nate«, erklärte Serge Ortega. »Haben Sie noch nie was von Radar gehört?«

Über dem Borgo-Paß
    Ortega hatte eine größere Truppe dabei, und als sie ihn begleiteten, wurde ihr Umfang deutlicher. Die Soldaten waren gut bewaffnet und mit allem Gerät ausgestattet. Offenbar grub man sich ein.
    »Ich muß schon sagen, es fällt verdammt schwer, Sie sich als Pegasus vorzustellen«, sagte der Ulik im Spaß. »Und noch dazu ein pinkfarbener! Du meine Güte!«
    Brazil schnaubte lediglich, weil der Gedemondaner als Sprechleitung nur wirkte, wenn sie stillstanden. Er und Mavra konnten nur

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