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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Arzt, entschied sie. Die Tatsache, daß es angeblich nicht weh tat und schnell vorbei sein würde, verringerte die Besorgnis nicht, die von der Tatsache herrührte, daß der riesenhafte, muskulöse, kastanienbraune Zentaur, der den Eindruck machte, er könne Stahlstangen wie Nudeln verbiegen, eine Anzahl Nägel in ihre Fußsohlen schlagen sollte.
    Als sie die Schmiede betrat, betrachtete der Schmied, ein freundlicher Mann namens Torgix, sie anerkennend, wie das von jedem Mann zu erwarten war, grinste durch einen dichten Bart wie ein Schuljunge und eilte auf sie zu. Er griff nach dem Papier mit dem Hufeisen, warf einen Blick darauf und erklärte ihr, wo sie sich hinzustellen hatte.
    »Nur die Ruhe, schönes Mädchen«, dröhnte er mit einer Stimme, die zu seiner Erscheinung paßte, »dann geht das ganz rasch.«
    Es war ziemlich nervenzerreibend, zu beobachten, wie er ihre Hufe vermaß, dann rotglühenden Stahl mit der Geschicklichkeit des Meisters in die richtige Form bog; und sie brachte es nicht über sich, hinzusehen, als er die Spezialnägel durch die kleinen Löcher in das Hufeisen trieb. Es stimmte, daß sie eigentlich keine Schmerzen verspürte, es sei denn vielleicht ein schwaches Ziehen in den Muskeln von der Wucht der Hiebe – der Mann wußte wirklich nicht, wieviel Kraft er hatte –, aber die innere Qual war groß. Froh darüber, als er fertig war, ging sie zögernd hin und her und spürte das zusätzliche Gewicht.
    »Daran gewöhnen Sie sich«, versicherte er ihr. »In zwei Tagen haben Sie vergessen, wie das war, als Sie noch ohne die gingen – und Ihre Füße werden Ihnen in den kommenden Tagen und Monaten dafür danken. Die Legierung ist gut; kein Rost und kein Verziehen, obwohl die Nägel sich mit der Zeit natürlich lockern. Wenn Sie irgendwelche Probleme haben, kann jeder Schmied kleine Reparaturen vornehmen. Kann ich sonst irgend etwas für Sie tun?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nichts, danke. Aber ich würde gern etwas trinken.« Sie zögerte. »Dafür wird man jedoch Geld oder irgendeine Art von Bezahlung brauchen, nicht?«
    »Da würde ich mir keine Gedanken machen«, sagte er mit einem leisen Lachen. »Sie sind die schönste Frau hier in der Gegend, kann ich Ihnen sagen, und bewegen tun Sie sich auch richtig, nichts für ungut, wenn Sie verstehen, was ich meine. Sie werden keine Schwierigkeiten haben, etwas zu trinken zu bekommen. Sind Sie eine Frau gewesen – vorher, meine ich?«
    Sie nickte.
    »Dann wissen Sie, was ich meine«, fuhr er vielsagend fort und zwinkerte ihr zu.
    Sie lächelte ein wenig. Ja, sie wußte ganz genau, was er meinte.
     
     
    Die Kultur, an die sie sich von ihrem letzten Aufenthalt in Dilla erinnerte, war eine gemeinschaftliche gewesen. Wenn es überhaupt Geld gegeben hatte, dann war es hier in dem Dorf am See nicht verwendet worden. Erneut hatte sich etwas geändert, wenn auch nicht auf die komplizierte Art und Weise, wie sie anderswo sogar auf der Sechseck-Welt zu finden war. Man hatte eine Nummer – auch sie hatte eine, auf diesen Schreiben –, und das verschaffte einem ein Konto, vom Schreiber in dem Ort geführt, wo man angemeldet war. Es war nichts sehr Exaktes – die Konten wurden schlampig geführt und nicht einmal mit Namen bezeichnet –, und das einzige, was verlangt wurde, damit das Konto weiterbestand, war, irgendeine Art von produktiver Art für die Gemeinschaft zu leisten. Es machte keine Mühe, zu einem Laden oder einem Verkaufsstand zu gehen und sich geben zu lassen, was man brauchte – solange man arbeitete und etwas produzierte.
    Sie fragte sich, wie weit das Konto eines Neuzugangs reichte, bevor es überzogen war. Jedenfalls nur kurze Zeit, entschied sie. Es hatte eigentlich keine zeitliche Begrenzung gegeben – obwohl ihr die Schreiberin das System natürlich nicht erklärt oder auch nur ihre Nummer mitgeteilt hatte. Es war wohl am besten, bei Leuten aus fremden Kulturen vorsichtig zu sein, die ein Konto überziehen mochten. Aber sie war wirklich schön und konnte sich unbewußt richtig bewegen, wie der Hufschmied erklärt hatte. Das System war ihr leicht verständlich.
    Sie war faul und nachlässig geworden, fand sie. Bars waren schon immer ihr Element gewesen; sie war in und neben ihnen aufgewachsen, hatte darin gearbeitet und sich ihrer bedient. Sie war immer das gewesen, was andere als niedlich empfanden. Ein großer Vorteil war das für sie, aber sie war jetzt Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und hatte es ein wenig verlernt, damit fertig

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