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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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zugute wie das Gelände.« Er schwieg einen Augenblick und fügte hinzu: »Und drittens verurteilen wir uns, wenn wir das tun, natürlich dazu, zuletzt die einzigen Lebensformen in der ganzen Schöpfung zu sein.«
    Wieder war die Tafel dunkel, der Lautsprecher lange Zeit still, bis plötzlich erneut alle gleichzeitig zu sprechen begannen. Sie redeten stundenlang, sie argumentierten, sie stritten, sie versuchten andere Wege zu finden. Ortega ließ sie reden, zeichnete alles auf und machte sich außerdem Notizen auf einer Karte der Sechseck-Welt, wenn die Sprecher ihren eigenen Neigungen nach erkannt werden konnten. Es war eine interessante Bilanz. Von der ungefähr siebenhundert vertretenen Hexagons war ungefähr ein Drittel entweder praktisch nutzlos – diejenigen, deren Bewohner ihre Heimatländer nicht verlassen konnten, wie die Pflanzenwesen, die wenig oder keine Beweglichkeit besaßen, und was dergleichen mehr war – oder unentschieden. Ein paarmal entdeckte er Andeutungen, daß einige der Sechsecke sich, wenn der Zufall es so ergeben sollte, Brazils Streitkräften anschließen mochten, und es war offenkundig, in welchen Hexagons Brazils Helfer am Werk gewesen waren. Beispielsweise hatte Marquoz die Hakazit in der Tasche. Die Dillianer, an sich keine sehr kampfeslustigen Leute, nahmen keine gemeinsame Haltung ein – bei ihnen gab es ohnehin nicht viel an Regierung – und ließen jeden für sich entscheiden.
    Aber eine starke Mehrheit, so schien es, scherte sich keinen Deut um den Rest des Universums, dachte nur an die eigene Haut und war entschieden für den Kampf. Er wußte, daß das zu erwarten gewesen war. Wenn eine Nation vor der Wahl zwischen abstraktem Prinzip oder absolutem Eigeninteresse stand, trug letzteres jedesmal den Sieg davon.
    Man würde kämpfen – oder jedenfalls gab es genug Stimmen dafür. Er konnte es nicht verhindern, und erst als die Rede auf Pogrome gegen die Neuzugänge kam, griff er wieder ein und warnte mit Nachdruck.
    »Ich würde keine Massaker an diesen Neuzugängen empfehlen«, sagte er heftig. »Bedenken Sie: Sie müssen die durchaus reale Möglichkeit einbeziehen, daß Brazil trotz unserer Bemühungen den Schacht erreicht. Jede Rasse, die an diesem Punkt ihren Überschuß ausgerottet hat, wird notwendigerweise der völligen Auslöschung ausgesetzt sein. Sie können es sich nicht leisten, sie zu töten! Denken Sie an das Leben Ihrer Völker, an Ihr eigenes Leben! Sie können tun, was Sie wollen, nachdem wir Brazil in unsere Gewalt gebracht haben, doch erst dann!«
    »Aber alle Neuzugänge sind auf seiner Seite«, klagte jemand, der für die Meinung vieler sprach. »Sie sagen damit, daß wir eine verräterische Armee aufnehmen müssen, eine, die uns töten wird.«
    »So weit hat er uns gebracht«, räumte Ortega ein. »Aber vergessen Sie nicht, Sie brauchen ihnen nicht viel Freiheiten zu lassen, wenn überhaupt welche. Bringen Sie sie unter Kontrolle, so gut Sie können. Ich vermute, daß die meisten, sobald sie dazu in der Lage sind, zu einem vereinbarten Treffpunkt eilen werden – wenn Sie das zulassen. Verhindern Sie es. Reduzieren Sie seine Armee und halten Sie sie innerhalb Ihrer eigenen Grenzen in Schach. Es hängt von Ihnen ab, klug und verstohlen vorzugehen.«
    Er wußte, daß nicht alle seinen Rat befolgen würden, aber doch die meisten. Eigeninteresse, auch hier. Sie mußten sich gegen alle Möglichkeiten absichern. Viele Unschuldige würden hingemetzelt werden, daran gab es für ihn keinen Zweifel, aber die meisten würden zögern und überlegen. Er hoffte es.
    Schließlich kam es zur Abstimmung. Von den 713 vertretenen Hexagons stimmten 431 dafür, Brazil aufzuhalten, 184 dafür, eine Einigung mit ihm zu versuchen, und 98 enthielten sich der Stimme oder sprachen sich praktisch dafür aus, nichts zu tun. Das Endergebnis entsprach in bemerkenswerter Weise der Schätzung, die Ortega während der Debatte anhand seiner Karte aufgestellt hatte.
    »Der Vorschlag ist also angenommen. Das heißt Krieg«, gab er schließlich bekannt. »Also gut. Da wir nicht die Macht haben, die Andersgesinnten dazu zu zwingen, daß sie die Haltung der Mehrheit unterstützen, muß ich in diesem Augenblick mehrere Maßnahmen ergreifen. Erstens muß ich jeden, der seine Wahlentscheidung ändern will, bitten, mir das anzuzeigen, wobei ich die in der Minderheit Befindlichen daran erinnern möchte, daß es böses Blut gegen jene Hexagons geben muß, die sich an diesem Unternehmen nicht beteiligen

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