Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
Körper und wisperte: »Mein«, bevor er atemlos auf Simon sank.
Derek streckte die Arme aus, um die Knoten der Fesseln zu lösen und rutschte neben Simon. Der rieb seine Handgelenke, bevor er sich zu ihm drehte und ihn tief ansah. Stirn an Stirn lagen sie beieinander. Simons Gesicht kam immer näher. Sicher wollte er ihn küssen, verlangte auch nach dem Akt nach intimer Nähe und ein bisschen Sicherheit, doch Derek überfiel wieder jenes panikartige Gefühl. Er ließ sich nichts anmerken, sondern stand auf, um aus seiner Jacke ein Tuch zu holen. Es war jenes Krawattentuch, mit dem er Simon bei ihrer ersten Begegnung gesäubert hatte. Derek hatte es gewaschen und aufgehoben, als Andenken an Stuart.
»Das gehört mir«, sagte Simon lächelnd, als Derek erst ihn und dann sich damit saubermachte. Anschließend hielt er es Simon hin. »Magst du es wiederhaben?«
Grinsend nahm Simon es an sich und warf es in die Flammen.
Derek knuffte ihn. »Hey, das wollte ich behalten!«
»Du bekommst ein neues. Beim nächsten Mal.«
»Das ist Erpressung!«
Simon grinste wie ein Honigkuchenpferd. Er sah glücklich aus. Derek wollte ihm nicht das Herz aus der Brust reißen, aber er musste auf Abstand gehen. Wenn sie noch länger beieinander lagen … Hmm, er könnte sich glatt daran gewöhnen.
Derek wollte ihm sagen, dass sich ihre Wege trennen sollten, nachdem der Fall geklärt war. Doch er wusste nicht, ob er schon von Simon lassen konnte. Das war ihm seit Leandro nicht mehr passiert.
Leandro, Leandro, Leandro! Warum spukte der Zigeunerjunge denn immer noch in seinem Kopf herum, nach so vielen Jahren? Weil ich noch nicht bereit bin, mich auf einen anderen einzulassen. Er war zu sehr enttäuscht worden.
»Wie soll es jetzt mit uns weitergehen?«, fragte Simon.
Derek atmete tief durch. »Ich komme aus der Gosse, ich war ein Krimineller, ein Dieb.« Er schaute Simon in die Augen, erkannte aber keine nennenswerte Reaktion. Keinen Ekel, keine Abscheu. »Ich habe gestohlen und geboxt, um zu überleben. Ich lag ganz unten.« Seufzend setzte er hinzu: »Wir kommen aus verschiedenen Welten. Wir können miteinander schlafen, aber mehr wird da niemals sein.«
Sichtlich überrascht schaute Simon ihn an. Er hatte nach ihrem ersten gemeinsamen Mal sicher mehr erwartet. »Wir haben uns doch prima verstanden«, flüsterte er.
Dereks Herz blutete. Seine Worte hatten Simon erneut verletzt. Er sah traurig aus.
Derek wusste, dass Simon recht hatte, sie kamen wirklich sehr gut miteinander aus. Aber Derek durfte sich emotional nicht weiter an ihn binden. Er steckte ohnehin schon zu tief drin. »Ich … Das mit uns«, erklärte er, »lenkt mich im Moment zu sehr von meinem wichtigsten Fall ab.«
Derek erwartete, dass Simon diese Ausrede nicht gelten ließ, stattdessen sagte er: »Der Maskenmörder?«
Derek nickte. Der Brief fiel ihm ein. Er holte ihn aus seiner Jacke und setzte sich wieder neben Simon auf das Fell.
Interessiert schaute Simon ihm zu, wie er das Schriftstück auffaltete. »Es geht also um Geld.«
Derek kratzte sich am Kopf. »Irgendwie geht es immer um Geld.« Er war froh, kein Mitglied des ton mehr zu sein. Mit diesem Leben hatte er schon als Junge abgeschlossen, weshalb er keinen Grund sah, Simon davon zu berichten. Dort zählten auch nur Reichtum und Ansehen.
Simon grinste. »Oh je, derjenige hat aber eine miserable Rechtschreibung.«
»Das kann Tarnung sein. Auf jeden Fall wurde der Brief mit einer Feder geschrieben. Das erkennt man an den Klecksen und dem unregelmäßigen Tintenverlauf.« Derek hielt den Brief gegen das Feuer, dann runzelte er die Stirn. »Er hat ein sehr auffälliges Wasserzeichen.«
»Zeig mal.« Simon nahm ihm den Brief ab. »Ein Einhorn vor einem Baum. Darunter das Wort unicorno . Es ist dasselbe wie auf meinem Brief. Scheint wohl kein besonderes Papier zu sein.«
Derek lief ein kalter Schauder über den Rücken. »Von welchem Brief sprichst du?«
»Von deinem.«
Dereks Kehle wurde trocken, sein Herz raste. »Du hast ihn nicht zufällig dabei?«
Jetzt erhob sich Simon und holte ihn aus seinem Mantel. »Da ist er. Denkst du, ich lasse ihn zuhause herumliegen? Verbrennen wollte ich ihn aber auch nicht.«
Mit zitternden Händen hielt Derek beide Papiere vor die Flammen. »Ich habe meinen Brief in Frannys Büro geschrieben.«
»Wer ist Franny?«, wollte Simon wissen.
»Sie macht im Sherman House die Buchführung und koordiniert dort das Meiste. Sie hat gesagt, sie habe das Papier aus Italien.
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