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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Aaron
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inzwischen beinahe schon zur Gewohnheit geworden.
    Vor einer Weile war Tess nach Hause gekommen. Zu seinem Ärger war sie schon wieder in Begleitung dieses Kerls gewesen, mit dem sie in letzter Zeit anscheinend ständig zusammenhing. Beim Einkaufen hatte Greg erfahren, dass es sich dabei um den Bruder von Susannah MacIntyre handelte. Zum wiederholten Mal fragte er sich, was der wohl in Shadow Lake machte. Soweit Greg wusste, stammte Susannah von der Ostküste, und dort wohnte auch seine Familie. Es konnte eigentlich nur der Tod seiner Schwester sein, der ihn hierher geführt hatte. Aber warum? Ob er hier herumschnüffelte?
    Greg atmete einmal tief durch. Es würde ihn jedenfalls nicht wundern, wenn MacIntyre über kurz oder lang bei ihm auftauchen und versuchen würde, ihn auszuquetschen. Immerhin war er derjenige gewesen, der die Leiche von Susannah am See gefunden hatte.
    Er schüttelte sich kurz, um die Gedanken an sie zu vertreiben. Das war ein Kapitel in seinem Leben, das er besser vergessen wollte.
    Außerdem beschäftigte ihn etwas Anderes momentan viel mehr: Er hatte genau beobachtet, was sich in der vergangenen halben Stunde abgespielt hatte.
    Nachdem Tess und dieser Kerl ins Haus gegangen waren, hatten sie es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Diesmal hatten sie die Vorhänge am Wohnzimmerfenster nicht zugezogen, und Greg hatte mit eifersüchtigen Blicken verfolgt, wie sie gemeinsam Wein getrunken und sich dabei anscheinend bestens unterhalten hatten.
    Doch dann hatte Greg plötzlich eine dunkle Gestalt entdeckt, die durch Tess` Garten geschlichen war. Er hatte versucht zu erkennen, wer es war, aber in der Dunkelheit war nur die schwarze Silhouette zu sehen gewesen. Die Gestalt war auf das Haus zugehuscht, hatte ausgeholt und etwas geworfen. Es musste etwas Schweres gewesen sein, denn der Knall der zersplitternden Fensterscheibe war so laut gewesen, dass sogar er in seinem Haus zusammengezuckt war.
    Dann war die Gestalt blitzschnell wieder in Richtung Straße gerannt, in ein am Straßenrand abgestelltes Auto gestiegen und mit quietschenden Reifen weggefahren.
    Gregs erster Impuls war gewesen, sofort zu Tess hinüberzurennen, um sich zu versichern, dass es ihr gut ging. Doch ein Blick durch das zerbrochene Fenster ins hell erleuchtete Wohnzimmer hatte schon ausgereicht, um festzustellen, dass ihr nichts passiert war.
    Außerdem hatte sich dieser MacIntyre schon um sie gekümmert, dachte er verächtlich. Wahrscheinlich hatte er sich als großer Beschützer aufgespielt. Der Kerl ging ihm zunehmend auf die Nerven. Greg hätte es zumindest nicht gestört, wenn sein Nebenbuhler beim Zersplittern des Fensters ein paar Blessuren abbekommen hätte.
    Kurze Zeit darauf hatte Greg auch noch mit ansehen müssen, wie Tess in Begleitung des Kerls das Haus verließ, eine große Tasche in der Hand. Dass sie jetzt auch noch bei ihm übernachtete, gab ihm den Rest. Frustriert trat er mit dem Fuß gegen den Küchentresen. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er musste beinahe lachen.
    »Verdammt, du entwickelst dich noch zu einem Stalker«, murmelte er sich leise selbst zu. Er nahm sich fest vor, in Zukunft keinen Gedanken mehr an diese Frau zu verschwenden. Es wurde sowieso Zeit, dass er sich endlich wieder mehr um seine Arbeit kümmerte.
    Eine Sache allerdings bereitete ihm immer noch Kopfzerbrechen. Er hatte zwar die Gestalt nicht erkannt, die das Fenster des Nachbarhauses eingeworfen hatte, aber deren Auto kannte er ganz genau. Als er darüber nachdachte, schüttelte er den Kopf. Was brachte die sonst so brave, beinahe langweilige Bankangestellte Kate Reynolds dazu, so etwas zu tun?

34. Kapitel
     
    Am nächsten Morgen machte sich Tess gleich nach dem Frühstück auf den Weg zum Büro des Sheriffs.
    Sie hatte im Lakeview Inn übernachtet. Zum Glück hatte es noch ein freies Zimmer gegeben, was zu dieser Jahreszeit allerdings nicht weiter verwunderlich war. Shadow Lake war nicht gerade als Touristenmagnet zu bezeichnen. Schon zur Hauptsaison im Sommer war das Hotel nur selten ausgebucht. Jetzt im Mai waren Ryan und Tess sogar die einzigen Gäste.
    Einen winzigen Moment lang war sie beim Einchecken in Versuchung gewesen, Ryans Angebot anzunehmen und mit in sein Zimmer zu ziehen. Sie mochte ihn sehr gern und vertraute ihm inzwischen wie einem alten Freund. Außerdem fühlte sie sich in seiner Nähe sicher. Trotzdem hatte sie schließlich ein eigenes Zimmer verlangt. Sie wollte sich nicht aufdrängen, und die Gerüchte,

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