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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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alle, die vor den Höhlen kauerten, schienen tief zu schlafen. Ihre harten Pelze waren silberfarben, rot, grün, hellblau oder schwarz. Lusa sah sogar eines, das gelb war wie die Sonne. Ob sie wohl gut miteinander auskamen? Oder war jedes nur mit Feuerbiestern seiner eigenen Farbe befreundet?
    Flachgesichter waren hier draußen keine zu sehen. Einige wenige Feuerbiester krochen über den Schwarzpfad, es war jedoch so still, dass Lusa sie schon von Weitem kommen hören und den anderen rechtzeitig ein Zeichen geben konnte, sich in die Büsche zu verkriechen.
    Aus vielen der Höhlen drang Licht durch die Löcher, und wenn Lusa die Ohren spitzte, konnte sie hin und wieder Flachgesichterstimmen murmeln hören. Oft hatte das Licht eine blaue Tönung, und manchmal konnte sie Flachgesichter ausmachen, die in ihrer Höhle saßen und auf eine hell leuchtende Fläche starrten, in der sich weitere, ganz winzige Flachgesichter bewegten.
    Sie wartete, bis sie zu einer Höhle gelangten, wo alles dunkel war. Kein Feuerbiest war davor zu sehen und es drangen keinerlei Geräusche heraus. Vorsichtig schlich sie über das kurze Gras vor der Höhle und folgte dem schwachen Duft nach Nahrung zur Seite hin, wo sich ein schmaler Zwischenraum zum Zaun befand. Hier fand sie, was sie suchte: drei große silberne Behälter, die vor einer Tür standen.
    »Psst«, warnte sie die anderen, als sie bei ihr angelangt waren. Toklo rümpfte die Nase beim Anblick der Behälter.
    »Flachgesichternahrung«, murrte er. »Hatten wir nicht darüber gesprochen, dass wahre Bären es nicht nötig haben, von Flachgesichtern Nahrung zu stehlen?«
    Lusa wollte ihm gerade eine deutliche Antwort geben, als ihr überraschenderweise Kallik zuvorkam. »Ich würde lieber etwas fressen als verhungern«, stellte die Eisbärin klar. »Wir brauchen Kraft, um den Großen Fluss zu überqueren. Außerdem haben die Krallenlosen so viel Nahrung, dass sie einen Teil davon einfach wegschmeißen. Ich glaube, es ist in Ordnung, sich davon zu bedienen, aber wir müssen sehr vorsichtig sein. Einmal habe ich Fleisch aus einer Krallenlosenhöhle gestohlen und dabei haben sie mich dann gefangen.« Trotz ihrer mutigen Rede zitterte ihre Stimme.
    »Wir werden vorsichtig sein. Und Kallik hat recht. Wir müssen fressen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben. Diesmal wird’s besser klappen«, versuchte Lusa Toklo zu beruhigen. »Ich glaube nicht, dass sich im Moment irgendwelche Flachgesichter in dieser Höhle aufhalten.«
    Toklo warf den Kopf herum und sein Blick huschte quer über das unnatürlich kurze Gras. »Na gut, dann aber schnell.«
    Lusa schob ihre Krallen unter die Abdeckung des Behälters, versuchte sie anzuheben und packte sie, als sie sich löste, mit der Schnauze, damit sie nicht auf den Boden polterte. Dann steckte sie die Nase in den Behälter und fand darin zwei glänzende schwarze Häute, die mit Flachgesichterabfall vollgestopft waren. Eine davon zog sie heraus, wobei der Behälter umkippte, aber da sie ihn mit ihrem Körper abfing, gab es nur ein leises Geräusch, als er auf dem Boden aufkam.
    Nachdem sie die Haut mit den Krallen aufgeschlitzt hatte, machten sich alle vier Bären daran, den Inhalt zu untersuchen. Da gab es einige zerdrückte Blaubeeren in einem durchsichtigen Behälter. Lusa pulte ihn aus dem Gerümpel heraus und leckte die Hälfte der Blaubeeren auf, den Rest bot sie Kallik an. Die Eisbärin machte große Augen, als sie die Beeren probierte. Sie hinterließen dunkelblaue Schmierspuren auf dem Fell rings um ihr Maul.
    »Mmh«, brummte sie, »ich wusste gar nicht, dass Krallenlose Beeren fressen.«
    »Sie fressen alles«, erklärte Lusa.
    In der zweiten Haut lachte ihnen das Glück in Gestalt mehrerer halb verzehrter Fleischstücke entgegen. Einige waren lang und rund und mit einer salzigen roten Flüssigkeit bedeckt, die ein wenig nach Tomate schmeckte, eine Frucht, die Lusa aus dem Bärengehege kannte. Andere Fleischstücke waren flach und braun, steckten zwischen zwei Brotstücken und waren ebenfalls mit der roten Flüssigkeit bedeckt. Lusa erinnerte sich, dass sie auch auf den Kartoffelstäbchen geklebt hatte, die sie so gern mochte, aber davon fanden sich leider keine in diesem Behälter.
    »Warum schmeckt ihr Fleisch so komisch?«, knurrte Toklo.
    »Weil sie’s anbrennen, bevor sie’s fressen«, erklärte Lusa. »Keine Ahnung, warum sie das tun.«
    Toklo schnaubte. »Ich würde jetzt lieber einen Fisch fressen.«
    »Oder eine Robbe«, meinte Kallik

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