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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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wehmütig. »Aber immerhin habe ich jetzt nicht mehr so furchtbar Hunger wie vorher. Danke, Lusa.«
    Lusa freute sich über ihre Beute. Wenn sie schon gezwungen waren, sich mit Flachgesichterhöhlen abzugeben, war ja wohl nichts dagegen einzuwenden, sich die Nahrung zu nehmen, die die Flachgesichter offensichtlich gar nicht haben wollten. Falls Toklo lieber warten wollte, bis er einen Lachs fangen konnte, sollte er das ruhig tun.
    Es gab in dieser Gegend nicht viele Zäune um die Flachgesichterhöhlen, daher konnte Lusa ihre Gefährten für eine ganze Weile hinter den Höhlen entlangführen, wo sie vom Schwarzpfad aus nicht gesehen werden konnten. Das Gras war angenehm weich unter ihren Tatzen. Sie mussten nicht klettern, um von einer Höhle zur nächsten zu gelangen. Das war eine Erleichterung, denn Lusa wusste nicht genau, ob Kallik eine gute Kletterin war, und es war auch einfacher, sich im Ernstfall schnell davonzumachen, wenn man nicht von Zäunen behindert wurde.
    Gerade krochen sie hinter einer großen weißen Höhle entlang, die leer zu sein schien, da ertönte plötzlich ein Brüllen und ein heller Lichtstrahl schnitt durch die Dunkelheit. Erschrocken machte Lusa kehrt und drängte die anderen in den Schatten neben der Höhle. Das Licht flutete über den winzigen Schwarzpfad neben der Höhle, als ein Feuerbiest herangestürmt kam.
    »Hat es uns gesehen?«, fragte Kallik ängstlich. »Wird es uns verfolgen?«
    »Psst«, zischte Toklo. »Verhaltet euch still.« Lusa hielt den Atem an und schloss die Augen. Bitte friss uns nicht. Bitte friss uns nicht .
    Spuckend und hustend kam das Feuerbiest neben der Höhle zum Stehen. Der helle Strahl aus seinen Augen verschwand, und sein Gebrüll sank zu einem Murmeln herab, bevor es ganz verstummte. Ein männliches Flachgesicht kroch an der Seite aus dem Feuerbiest heraus. Es eilte zur Höhle und verschwand darin. Die Tür schlug hinter ihm zu. Alles war wieder still.
    »Es hat uns nicht gesehen«, schnaubte Lusa erleichtert. »Und jetzt ist es eingeschlafen.«
    Ihr klangen noch die Ohren vom Lärm des Feuerbiests. Doch sobald ihre Sinne wieder klar wurden, vernahm sie etwas anderes. Sie erhob sich auf die Hinterbeine und lauschte.
    »Wasser!«, rief sie. »Ich höre den Fluss!«
    Sie zwängte sich an dem schlummernden Feuerbiest vorbei, sorgsam darauf bedacht, es nicht zu berühren, und ging zum Schwarzpfad hinunter, der einen weiteren Schwarzpfad kreuzte. Lusa schlug ein schnelleres Tempo an, guten Mutes, dass sie den Fluss erreichten, bevor jemand sie entdeckte. Als sie das Grollen eines Feuerbiestes hörte, begann sie zu rennen und führte die anderen um eine Höhle herum zu der grasbewachsenen Fläche dahinter.
    Es war ein kaum beleuchteter, von Büschen eingefasster Platz. Plötzlich zerriss ein wilder Krach die stille Nacht. Lusa sah das Aufblitzen von Reißzähnen, und dann kam ein riesiger Hund aus der Dunkelheit gesprungen, wie von Sinnen bellend. Kallik schrie auf und wandte sich zur Flucht. Toklos Fell sträubte sich, er richtete sich mit ausgestreckten Pranken auf, knurrend und kampfbereit.
    »Wartet!«, rief Lusa den beiden zu. Sie hatte etwas gesehen, das den anderen entgangen war. Klopfenden Herzens konnte sie nur hoffen, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Die Augen geschlossen, wich sie nicht von der Stelle, als der Hund sich auf sie stürzte. Seine Kiefer schnappten durch die Luft, doch dann, kurz bevor er sie erreicht hatte, wurde er mit einem klirrenden Geräusch zurückgerissen. Das wütende Gebell des Hundes war wie abgeschnitten und wich einem erstickten Jaulen. Lusa öffnete langsam die Augen.
    »Seht ihr? Er ist an dem Baum da festgemacht.« Sie deutete auf die lange glänzende Ranke, die den Hund zurückhielt. Seine Augen verdrehten sich und seine Zunge hing aus dem Maul, während er mit aller Kraft versuchte, an sie heranzukommen, doch vergeblich. Noch immer leicht zitternd, atmete sie tief ein.
    »Wow«, sagte Toklo, offenbar ehrlich beeindruckt.
    Im Innern der Höhle ging ein Licht an. Lusa schob ihre Freunde ins Gebüsch zurück, wo sie mit klopfenden Herzen hockten, während ein Flachgesicht aus der Hintertür gestürmt kam und den Hund anschrie.
    »Armes Ding«, meinte Ujurak. »Er hat doch nur versucht, das Flachgesicht vor uns zu warnen.«
    »Geschieht ihm ganz recht«, schnaubte Toklo. »Was hatte er denn vor, wollte er mit mir kämpfen? Das soll er mal versuchen!«
    Lusas Ohren stellten sich auf, als der Hund aufhörte zu bellen und

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