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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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es schon vielversprechender aus. Die Höhle war mit allerlei Behältern vollgestopft. Toklo stöberte darin herum und ließ sich von den Gerüchen leiten. Er trat auf eine grüne, prall gefüllte Haut und stellte sich auf die Hinterbeine, um an eine köstlich riechende Tasche heranzukommen, die oben auf einem Stapel silberner Behälter lag. Plötzlich rutschte die Haut unter seinen Hintertatzen weg. Toklo verlor das Gleichgewicht und versuchte, sich irgendwo festzuhalten, woraufhin alle Behälter und Taschen mit lautem Getöse umfielen.
    Von draußen hörte er die Flachgesichter erschrocken aufschreien. Als er sich gerade wieder aufrappelte, riss einer von ihnen die Vorderseite der roten Höhle auf. Das Flachgesicht starrte Toklo voller Schrecken an, Toklo starrte zurück. Er spannte alle Muskeln an. Der Augenblick war gekommen, sich dem Kampf zu stellen.

18. KAPITEL
    Lusa
    »Aaahhh!«, schrie das Flachgesicht. Es wirbelte herum und rannte über die Lichtung zu den anderen, die ebenfalls schrien und aufgeregt durcheinanderliefen.
    Toklo wälzte sich aus der Höhle heraus und schlug mit den Tatzen durch die Luft. Eine grüne Haut hatte sich um sein Bein gewickelt und ein silbern glänzender kleiner Behälter steckte an seiner Vordertatze fest. Er sprang auf und ab und wand sich, um die Sachen loszuwerden.
    »Aaahhh!«, schrien die Flachgesichter erneut und dann flohen sie alle vier in den Wald. Lusa hörte, wie sie krachend und polternd durchs Unterholz brachen, dem Schwarzpfad entgegen.
    »Gute Arbeit, Toklo!«, bellte Kallik.
    »Du hast furchterregend ausgesehen«, rief Lusa und eilte herbei, um Toklo von den Flachgesichterdingen zu befreien.
    Toklo schüttelte sich etwas federartig Weißes von der Schulter. »Wir sollten uns lieber verziehen, bevor sie mit Feuerstöcken und noch mehr Flachgesichtern zurückkehren«, brummte er missmutig.
    »Hast du das gesehen?«, fragte Kallik. »Sie hatten Angst vor dir!«
    »Ich glaube, das lag an deinem grimmigen, verwirrten Gesichtsausdruck«, frotzelte Lusa. Ihr klopfte noch immer das Herz.
    »Holen wir uns das, weswegen wir gekommen sind«, knurrte Toklo, der bereits die Dinge begutachtete, die die Flachgesichter beim Feuer hatten fallen lassen. Lusa stöberte ein wenig in der roten Höhle, wo sie einige flache Stangen fand, die köstlich rochen. Sie hatten bunte Häute, aber sobald man diese abgekaut hatte, stieß man auf eine braune, weiche Masse, die süßer war als alle Früchte, die sie je probiert hatte.
    Neben dem Feuer hatten Toklo und Kallik eine Packung mit dünnen Fleischstücken gefunden. Als sie diese aufrissen, kam auch Lusa herbei und holte sich ihren Anteil.
    »Wir sollten etwas für Ujurak übrig lassen«, meinte sie.
    Kallik legte einige Streifen Fleisch beiseite. »Die werde ich für ihn tragen«, erklärte sie.
    »Okay, gehen wir«, beschloss Toklo, nachdem sie verschlungen hatten, was sie finden konnten. »Schnell, bevor sie zurückkommen.«
    Die Bärenjungen rannten zwischen die Bäume, möglichst weit weg von den Flachgesichtern, bis sie schließlich, völlig außer Atem, anhalten und sich ausruhen mussten. Dann führte Toklo die Gruppe aus dem Kiefernwald und über die Wiese. Mit Bedacht überquerten sie einige Bäche und wateten ein Stück weit im Wasser, damit sich ihre Spur verlor.
    Lusa sah natürlich ein, dass es klug war, ihren Geruch vor den Flachgesichtern zu verbergen, aber sie machte sich Sorgen um Ujurak. Würde er sie trotzdem finden? Da Toklo jedoch eine wilde Entschlossenheit an den Tag legte, mochte sie nichts sagen. Sie erklommen einen weiteren felsigen Hang, der sich seitlich an einem Berg hinaufzog. Lusas Tatzen schmerzten, als sie sich über die scharfkantigen Steine kämpfte, und ihr Bein machte ihr zu schaffen, aber sie wollte die anderen nicht aufhalten.
    Dunkle Wolken zogen über den blauen Himmel. Ein kalter, feuchter Wind peitschte durch ihr Fell, während sie über eine steinige Böschung zu einer Baumgruppe trotteten. Kallik hob den Kopf und drehte ihn lauschend zur Seite. »Hört ihr das?«, fragte sie, nachdem sie das Fleisch für Ujurak abgelegt hatte. »Da rumort irgendwas.«
    Toklo stellte die Ohren auf. »Ich höre es auch«, sagte er.
    Lusa starrte auf den Höhenrücken vor ihnen. Es klang wie das ferne Knurren eines riesigen Bären – oder eines riesigen Flachgesichts. Sie hoffte inständig, dass es keins von beiden war, als sie mit den anderen vorwärtskroch und ihre Nase über den Grat schob.
    Sie befanden sich

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