Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
hoch oben auf dem Berghang, mit Blick auf einen gewaltigen Kiefernwald. Mitten durch den Wald schlängelte sich ein Schwarzpfad. Lange silberne Feuerbiester krochen brüllend auf ihm voran, indem sie schwarze Dämpfe ausspuckten. Neben dem Schwarzpfad waren große gelbe Feuerbiester damit beschäftigt, Erde aus einem weiteren riesigen Graben zu schaufeln. Unter gewaltigem Poltern und Brüllen bohrten sie ihre mächtigen Krallen in den Boden. Der gleiche Geruch der schwarzen, klebrigen Flüssigkeit hing in der Luft und Lusa konnte eine weitere Silberschlange am Grund des Grabens ausmachen.
    Toklo lief auf und ab, während er die Feuerbiester auf dem Schwarzpfad mit finsteren Blicken musterte. Einige von ihnen waren sogar noch größer als die, die sie beim ersten Graben gesehen hatten, und sie zogen riesige Dinge hinter sich her, zum Teil ganze Bäume.
    Lusa zuckte zusammen, als sie in der Nähe Zweige knacken hörte. Ein seltsames Tier lief den Hang hinauf in ihre Richtung, und dann erst sah sie, dass es sich um Ujurak handelte. Das graue Fell verfärbte sich bereits wieder braun, und er schüttelte sich, während er sich allmählich in einen Bären zurückverwandelte.
    »Wo warst du?«, fragte Kallik neugierig, als sie das Fleisch vor ihm ablegte.
    Ujurak antwortete nicht. Er fraß das Fleisch, dann blickte er hinunter zum Schwarzpfad. »Es ist noch nicht lange her, da war es hier ruhig und friedlich«, murmelte er. »Dann kamen die Flachgesichter mit ihren Feuerbiestern und haben angefangen, die Erde aufzuwühlen. Immerzu nehmen sie sich aus der Erde, was sie haben wollen – das schwarze Zeug, die Bäume und alles andere, was sie ihrer Ansicht nach brauchen.«
    »Nicht gut für die Tiere«, brummte Toklo.
    »Die Luchse machen sich wirklich Sorgen«, fuhr Ujurak fort. »Es sind nur noch wenige von ihnen übrig.« Er blickte traurig in die Runde.
    Lusa hätte gern etwas Aufmunterndes gesagt, doch ihr fiel nichts ein.
    Nach einer langen Pause schüttelte sich Ujurak und sprach weiter: »Lasst uns bis zur Zeit des Mondhochs rasten«, schlug er vor. »Es gibt hier einen Karibupfad, der den Schwarzpfad an seinem höchsten Punkt kreuzt. Wenn wir den finden und ihm folgen, kommen wir auf direktem Weg durch die Berge.«
    »Das hast du alles als Luchs herausgefunden?«, fragte Kallik staunend. »Das ist ja beachtlich.«
    »Ich kann irgendwie … spüren, was sie wissen«, erklärte Ujurak stockend. »Ich hab keine Ahnung, wie das kommt.«
    Sie alle machten es sich auf ihrem Lager bequem. Lusa merkte, dass Toklo sie beobachtete.
    »Willst du nicht lieber auf einem Baum schlafen?«, fragte er.
    »Ach nein, das geht schon hier unten«, erwiderte sie. Sie wollte ihr verletztes Bein nicht unnötig beanspruchen, und es war Toklo anzusehen, dass er genau das erraten hatte.
    »Okay, schlaf gut.« Er stupste seine Nase gegen ihre Schnauze, dann setzte er sich ein paar Schritte entfernt nieder und hielt Wache, während die anderen schliefen.
    Lusa erwachte, als es dunkel geworden war oder, genauer gesagt, als das diesige Dämmerlicht sich ausgebreitet hatte, das während der Laubzeit die Dunkelheit war. Das Rumoren der Feuerbiester unter ihr war verstummt. Ujurak lief unruhig im Kreis herum, während Toklo neben Kallik lag und döste.
    »Ich glaube, der Schwarzpfad ist jetzt sicherer«, meinte Ujurak, als er sah, dass Lusa wach war und sich streckte. Er deutete nach unten. »Wir sollten ihm folgen, solange wir können.«
    Nachdem Lusa Kallik und Toklo mit einem Stupser geweckt hatte, tappten sie alle schläfrig zwischen den Bäumen hindurch hügelabwärts, bis sie zum Schwarzpfad gelang-ten. Lusa war an Schwarzpfade gewöhnt, die über Himmelslängen immer geradeaus verliefen, durch Wälder und Ebenen, über Berge und sogar Wasser hinweg. Aber unmittelbar neben diesem Schwarzpfad befand sich ein schlammiges, klaffendes Loch, aufgerissen von den gelben Feuerbiestern. Unweit davon lagen entwurzelte Bäume und Büsche, zu trostlosen Haufen aufgeschichtet.
    Die vier Bärenjungen spähten in den Graben hinab. Lusas Herz begann zu pochen, als sie ein Feuerbiest erblickte, das haargenau dem glich, das sie angegriffen hatte. Doch dieses hier war stumm und schien zu schlafen. Trotzdem wandte sie sich schnell ab, bevor es womöglich aufwachte und sie sah.
    Der Schwarzpfad lag still und unheimlich im Dämmerlicht, nur ein schwaches Poltern wies darauf hin, dass irgendwo in der Ferne noch Feuerbiester wach waren. Ujurak übernahm die Führung

Weitere Kostenlose Bücher