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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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fressen«, erklärte Kallik.
    »Gehen wir näher ran und schauen mal«, beschloss Toklo. Dicht über den Boden gebeugt, kroch er vorwärts. Er versuchte sich so zu bewegen, als würde er sich an ein Beutetier heranpirschen. Die Bärinnen folgten dicht hinter ihm. Er schlich am Bachufer entlang, bis er in den Schatten der Bäume gelangte, dann kroch er durch die Büsche dem Geräusch der Flachgesichterstimmen entgegen.
    Auf einer Lichtung waren drei Flachgesichter um ein winziges Feuer versammelt. Sie klapperten mit Töpfen und rissen Packungen auf, die nach Nahrung rochen. Hinter ihnen standen zwei der kleinen Höhlen, von denen Lusa gesprochen hatte, die eine leuchtend blau, die andere rot. Sie sahen nicht sehr solide aus, eher wie große Blätter, die man über ein paar Stöcke gespannt hatte. Auf Toklo machten sie den Eindruck, als würden sie bei einem starken Windstoß glatt davonfliegen.
    »Für uns sind die Höhlen interessant«, flüsterte Lusa. »Da findet man am leichtesten etwas zu fressen. Wenn wir leise sind, bemerken uns die Flachgesichter nicht einmal. Das ist ganz oft so bei denen, dass sie gar nicht mitkriegen, was direkt vor ihrer Nase passiert.«
    »Das sind auch sehr kleine Nasen«, bemerkte Kallik abfällig.
    »Die Wände der Höhlen sind ganz dünn«, fuhr Lusa fort, »so wie die Häute, in die sie ihre Abfälle packen. Man kann sie einfach aufschlitzen und den Kopf reinstecken.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Toklo misstrauisch. Für Dinge, die in den Wäldern passierten, sollte seiner Meinung nach er der Experte sein, nicht Lusa.
    »Ich musste von Flachgesichtern Nahrung stehlen, als ich auf der Suche nach dir war«, erinnerte ihn Lusa. »Ich verstand mich ja nicht aufs Jagen und da bin ich eben einmal im Wald auf solche Flachgesichter gestoßen.«
    »Wie oft hast du so was wie das hier schon gemacht?«, wollte Toklo wissen.
    »Ähm … nur einmal«, gab Lusa zu. »Aber es wird funktionieren! Vertraut mir!«
    »Du gehst aber nicht«, bestimmte Toklo. »Du bist nicht kräftig genug, um wegzulaufen, falls sie uns entdecken. Ich werde mal sehen, was ich finde.« So wenig ihm die Vorstellung zusagte, Nahrung von Flachgesichtern zu stehlen, wollte er das schon lieber selbst besorgen, anstatt Lusas Fell aufs Spiel zu setzen.
    »Bist du sicher?«, fragte Lusa. »Kannst du auch richtig leise sein?«
    Toklo schnaubte nur.
    »Ich sehe keine Feuerstöcke.« Kallik nahm das Geschehen auf der Lichtung genau unter die Lupe. »Falls die Flachgesichter dich entdecken, lauf einfach ganz schnell weg.«
    »Toller Plan«, brummte Toklo. »Also gut, ihr bleibt hier. Rührt euch nicht vom Fleck.«
    Er schlich zwischen den Bäumen hindurch um die Lichtung, die Nase immer dicht über dem Boden. Als er sich umblickte, sah er, dass die anderen beiden ihn gespannt beobachteten, wie er sich den Höhlen von hinten näherte. Die Haut der blauen Höhle flatterte und bauschte sich ein wenig im Wind. Er schlitzte sie mit einer seiner langen scharfen Krallen auf. Lusa hatte recht, es ging ganz leicht.
    Toklo steckte den Kopf durch das Loch. Die Höhle war sehr klein und eng, auf allen Seiten von der seltsamen blauen Haut begrenzt. Auch das Licht im Innern der Höhle war dadurch blau. Er sah zwei längliche grüne Dinger, wahrscheinlich die flauschigen Häute, die die Flachgesichter Lusa zufolge zum Schlafen benutzten. Zwischen ihnen stand ein kleiner rot-weißer Kasten.
    Toklo zwängte sich vorsichtig durch die Öffnung. Dann nahm er sich den Kasten vor. Nach kurzem Schnuppern hatte er herausgefunden, dass sich die obere Bedeckung lösen ließ. Sie sprang sofort auf, als er seine Krallen in eine Ritze bohrte.
    Er hielt inne, um zu lauschen. Die Flachgesichter draußen am Feuer machten weiter ihre schrillen Plappergeräusche. Sie hatten keine Ahnung, dass nur wenige Schritte entfernt ein junger Braunbär ihre Sachen durchwühlte.
    Im Innern des Kastens befanden sich silberne Behälter, wie die hinter den großen Flachgesichterhöhlen, nur viel kleiner. Toklo kratzte mit den Krallen daran, aber sie waren sehr schwer zu greifen und zwischen den Zähnen fühlten sie sich kalt und hart an. Das war nichts zu fressen.
    Enttäuscht kroch er zurück durch das Loch und schlich zur roten Höhle. Als er dort ebenfalls die Rückwand aufschlitzte, gab es ein kurzes reißendes Geräusch und Toklo erstarrte. Die Stimmen der Flachgesichter veränderten sich jedoch nicht. Nach kurzem Abwarten schlängelte sich Toklo hinein.
    Hier sah

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