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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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bewegte sich sehr vorsichtig und blieb alle paar Schritte stehen. Man konnte nicht recht erkennen, was es war, denn es verbarg sich im Schatten der Felsen. War es ein Tier? Ein Krallenloser? Irgendetwas anderes?
    Kallik blickte hinauf zum Felsen über sich und sah, dass Lusa und Toklo die Erscheinung ebenfalls beobachteten.
    Die drei Bärenjungen sahen atemlos zu, wie das Wesen unten am Fuß des Berges entlangkroch. Jetzt erreichte es den Punkt, wo die Bären den Pfad verlassen hatten, um nach oben zu klettern. Dort verharrte es eine ganze Weile.
    Und dann … begann es ihnen nachzuklettern .
    Toklo und Lusa glitten vom Felsen herunter und drängten sich neben Kallik.
    »Was ist das?«, fragte Lusa leise.
    Das hätte Kallik auch gern gewusst. Der Wind wehte in die falsche Richtung, also konnte auch kein Geruch ihnen Aufschluss über die Erscheinung liefern.
    Toklo trat einen Schritt zurück, tiefer in den Schatten hinein. »Ich weiß es nicht«, erklärte er. Seine Stimme klang so furchtsam, wie Kallik es noch nie bei ihm erlebt hatte.
    Toklo blickte zum Himmel, als wolle er nachsehen, ob Ujurak nicht endlich zurückkäme.
    »Was macht es da?«, fragte Lusa jetzt noch leiser.
    Kallik und Toklo tauschten einen Blick aus. Sie mussten nicht unbedingt wissen, was es war, um sich denken zu können, was es vorhatte.
    Toklo sprach es schließlich aus:
    »Es macht Jagd auf uns.«

22. KAPITEL
    Lusa
    Als hinter ihnen plötzlich ein lautes Flattern und Rauschen ertönte, wäre Lusa vor Schreck fast weggelaufen. Doch da erkannte sie Ujurak, der bereits wieder seine Bärengestalt annahm.
    »Wir müssen weiter«, sagte Toklo sofort zu Ujurak. »Jetzt gleich.«
    Ujurak versuchte loszulaufen, noch bevor seine Tatzen wieder vollständig zurückverwandelt waren, geriet dadurch ins Stolpern und trat einige Steine los, die daraufhin den Hang hinunterpolterten. Lusa zuckte zusammen, denn der Lärm würde den Verfolger bestimmt auf noch direkterem Weg zu ihnen führen.
    »Ich weiß, ich habe sie gesehen«, antwortete Ujurak mit einer Stimme, die noch etwas schrill klang, wie ein Vogelschrei. »Vier Flachgesichter mit Feuerstöcken.«
    Vier? Lusa spürte, wie ihre Beine anfingen zu zittern, und sie sank zu Boden.
    »Gehen wir.« Toklo sprang auf. »Los, Lusa.« Er gab ihr einen Stoß und sie rappelte sich wieder hoch.
    »Nach oben«, bestimmte Kallik. »Wir müssen weiter hoch.«
    »Aber –«, wollte Toklo einwenden.
    »Hört zu, wenn es für uns kalt ist, ist es für die noch viel schlimmer, die haben ja kein Fell. Außerdem können wir schneller klettern als sie.«
    Toklo widersprach nicht weiter. Eilig stiegen sie geradewegs den felsigen Hang hinauf, jeder in seine eigenen, angstvollen Gedanken versunken. Lusa setzte alle Kräfte ein, um mit Toklo Schritt zu halten. Wenn sie sich nur genug Vorsprung verschafften, dann würden die Flachgesichter doch sicherlich aufgeben und wieder umkehren?
    Ihre Tatzen scheuerten auf dem harten Untergrund, wenn sie sich über die Felsblöcke hievte. Einmal polterten ein paar Steine klappernd den Hang hinunter.
    »Oh nein«, ärgerte sie sich. »Das bringt sie erst recht auf unsere Spur.«
    »Sie wissen sowieso, wo wir sind«, erklärte Toklo. »Wir müssen einfach nur schneller sein.«
    Als der Hang an einer steil aufragenden Felswand auslief, drehte Ujurak ab, um sie über einen schmalen Sims zu führen, der rund um den Gipfel verlief. Lusa versuchte nicht nach unten zu schauen, während sie sich hinter Kallik herschob. Plötzlich hörte sie ein Tosen von oben. Sie musste an das riesige Flachgesicht denken, verscheuchte diesen Gedanken aber sofort wieder.
    Der Sims beschrieb einen Bogen, und dahinter erblickten die Bärenjungen einen riesigen Wasserfall, der sich donnernd den Berg hinabstürzte. Der Pfad endete jäh an einer glitzernden Wand aus Wasser. Es ging nicht weiter. Sie saßen in der Falle!
    Keine Panik jetzt, ermahnte sich Lusa. Von den anderen gerät auch keiner in Panik. Es muss einen Weg drum herum geben. Wir müssen nicht zurückgehen, den Flachgesichtern entgegen. Nein, es gibt garantiert einen anderen Weg.
    Toklo führte sie so dicht an das herabstürzende Wasser heran, dass die Gischt ihr Fell benetzte. Schnuppernd untersuchte er den Sims sowie den Hang über und unter ihnen. Lusa nahm den Wasserfall näher in Augenschein. Es war kein Sturzbach, der senkrecht von oben herabfiel, sondern es war eher ein Wassergefälle, das um Felsblöcke herumlief und sich hier und da in einzelne

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