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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Fell denken und an die Angst, die sie gehabt hatte, weil sie Himmelslängen über dem Boden geschwebt war. Aus Panik hatte sie ihre Krallen in das Netz geschlagen, bis Nanuk sie beruhigt und ihr alles erklärt hatte.
    Doch der Schwirrvogel hatte das Eis nie erreicht. Kallik erschauderte, als sie an die Momente dachte, da die Flügel zu jammern und zu klappern begonnen hatten. Ihr Herz hämmerte, als sie an Nanuks zerschmetterten Körper inmitten des Wracks dachte, an ihre geschlossenen Augen und das Fell, das schon kalt war.
    Das Grollen schwoll an, bis es die gesamte Welt zu erfüllen schien. Kallik presste sich gegen den Boden. Plötzlich veränderte sich der Lärm, wurde höher und wimmernder. Kallik hob den Kopf und riskierte einen Blick. Der Vogel sank in Richtung Boden, die langen Schwirrflügel schienen ihn nicht mehr in der Luft zu halten.
    »Nein! Nein!«, keuchte sie, rappelte sich auf und lief auf den Vogel zu. »Geh hoch! Geh hoch!«
    Doch der Schwirrvogel hörte sie nicht, sondern sank nur immer tiefer und tiefer. Der Wind seiner kreiselnden Flügel drückte das Gras platt und verbog die dürren Dornbüsche. Kallik versteckte sich hinter einem Fels und spähte aus ihrer Deckung hervor, denn sie erwartete jeden Moment, dass Flammen aus dem Körper des Vogels aufloderten. Sie zuckte zusammen, als sie einen entsetzten Schrei aus dem Netz hörte. Da muss ein Bärenjunges drin sein! Sie kniff die Augen zusammen und wartete auf das markerschütternde Krachen, das Zischen von Flammen und das Knistern von brennendem Fell.
    Mehrere Herzschläge vergingen, doch alles, was sie hörte, war das Geräusch der Flügel, die stetig durch die Luft strichen. Als sie es wagte, die Augen wieder zu öffnen, sah sie, dass der Schwirrvogel so niedrig flog, oder besser gesagt an einer Stelle schwebte, dass das Netz mit den Bären sanft auf dem Boden aufsetzen konnte. Kallik spitzte hoffnungsvoll die Ohren. Kein Bär kommt bei so einem kleinen Stoß ums Leben!
    Von ihrem Versteck hinter dem Felsen beobachtete Kallik, dass sich das Netz am Boden öffnete und drei Gestalten herauspurzelten: eine Bärin und ihre zwei Jungen. Alle drei sahen abgemagert aus, als hätten sie, seit das Eis geschmolzen war, ebenso viel Mühe gehabt, etwas Fressbares zu finden, wie Kallik. Kallik konnte sich vorstellen, wie verwirrt sie sein mussten, hier von dem Vogel abgesetzt zu werden, ohne einen Hinweis darauf, wo sie sich befanden. Doch zumindest sahen sie nicht so aus, als wären sie verletzt.
    Das Netz fiel lose neben ihnen zu Boden, inmitten einer Staubwolke, die der Schwirrvogel aufgewirbelt hatte. Die Bären rollten aus dem Netz und blieben reglos liegen. Der Lärm, der von den Flügeln des Vogels ausging, schwoll an und er erhob sich wieder in den blauen Himmel. Der Windsog unter dem Vogel riss Staub in die Luft und zerzauste den Bären das Fell. Kallik beobachtete, dass ein Krallenloser aus dem Bauch des Vogels zu den Bären nach unten sah. Sie fragte sich, ob in dem Schwirrvogel, der sie und Nanuk mitgenommen hatte, auch ein Krallenloser gewesen war und was aus ihm geworden war, als der Vogel brennend zu Boden stürzte.
    Die Nase des Schwirrvogels senkte sich ein wenig und das Ungetüm flog davon. Der Lärm seiner Flügel verebbte und der aufgewirbelte Staub setzte sich wieder. Kallik beobachtete die Bären nervös. Sie bewegten sich nicht. Lebten sie überhaupt noch? Kallik wagte sich aus ihrem Versteck und ging ein paar Schritte, bis sie ihre Flanken deutlich gegen den hellbraunen Schmutz erkennen konnte. Sie atmeten. Den Eisgeistern sei Dank! Sie erinnerte sich wieder an den Stich aus dem glänzenden Stock des Krallenlosen, nachdem sie und Nanuk eingeschlafen und ins Netz gesteckt worden waren. Vielleicht schliefen die Bären dort auch? Sie kehrte zu ihrem Fels zurück, um zu warten, bis sie aufwachten.
    Die Sonne war weiter über den Himmel gekrochen, und Kallik war mittlerweile sehr durstig, als sich der erste Bär bewegte. Ein winziges Bärenmädchen hob den Kopf, sah sich mit noch halb geschlossenen Augen um, rollte sich dann auf den Bauch und riss überrascht die Augen auf. Wo bin ich?, schien sie zu fragen. Sie rappelte sich auf, machte ein paar unsichere Schritte und schüttelte den Kopf, als wäre er voll Wasser, ehe sie sich wieder zu Boden sinken ließ. In diesem Moment hievte sich der andere Jungbär auf die Beine, den Blick auf die Tatzen geheftet, als könne er nicht verstehen, warum der Boden so anders aussah. Er trottete zu

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