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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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und das Gesicht waren mit lockigem braunem Fell bedeckt.
    »Das ist doch kein Bär!«, rief Toklo entrüstet.
    Obwohl er es vor den anderen nie zugegeben hätte, spürte auch er die friedvolle Atmosphäre, die den Ort umgab und die er in der Nähe von Flachgesichtern noch nie erlebt hatte. Hier war von der Bedrohung, die von den Flachgesichtern auf dem Rauchberg ausgegangen war, nichts zu spüren.
    Oder sie können es nur gut verbergen, dachte er misstrauisch.
    »Wir dürften gar nicht hier sein«, sagte er laut. »Lasst uns besser gehen. Bären und Flachgesichter gehören nicht zusammen.«
    »Sei doch nicht so ein Griesgram!« Ujurak stieß Toklo spielerisch in die Seite. »Das macht doch Spaß!«
    »Nein, Toklo hat recht.« Kalliks Blick war argwöhnisch. »Wir haben mit den Flachgesichtern schon genug Ärger gehabt.«
    »Hier gibt es nichts, wovor wir uns fürchten müssten«, wandte Lusa ein. »Ich bin mir ganz sicher. Die Flachgesichter erinnern mich eher an die netten Fütterer, die sich im Bärengehege um uns gekümmert haben.«
    »Ach, du und dein Bärengehege!«, schnaubte Toklo.
    Ehe einer von ihnen noch etwas sagen konnte, tat sich der Eingang eines Flachgesichterbaus auf und der Junge vom anderen Ende des Tals kam heraus.
    In Lusas Augen blitzte es belustigt. »Da ist dein Freund, Toklo!«
    Der Kleine sah wieder vergnügt aus. Das verletzte Bein war wohl geheilt, denn er rannte zu den anderen und machte mit ihnen Jagd auf das runde Ding. Das Flachgesicht, das ihn hergebracht hatte – sein Vater, wie Toklo vermutete –, kam ebenfalls aus der Höhle, gefolgt von einem älteren Flachgesicht. Es hatte langes graues Fell auf dem Kopf und trug das Haarkleid eines Karibus, das an den Rändern ausgefranst war. Die beiden unterhielten sich und deuteten auf die spielenden Jungen.
    »Ich könnte ihnen den ganzen Tag zusehen!«, murmelte Lusa. »Ich mag den Klang ihrer Stimmen. Seht mal den Kleinen an – er hat jetzt den Ball!«
    Der »Ball« war wohl das runde Ding, mit dem die Jungen herumtobten. Lusa kannte es bestimmt aus ihrer Zeit im Bärengehege. Toklo fragte sich, wofür so ein »Ball« gut sein sollte. Er sah nicht aus, als könnte man ihn fressen. Erinnerungen stiegen in Toklo auf, an gemeinsame Spiele mit Tobi, ehe sein Bruder zu schwach dafür geworden war. Oka hatte sich die Spiele für sie ausgedacht, um ihnen etwas beizubringen. Vielleicht war dieses Flachgesichterspiel so etwas Ähnliches.
    Während sie noch die Jungen beobachteten, öffnete sich der Eingang zu einem größeren Bau und eine Frau trat heraus. Sie schüttelte ein Ding, das ein lautes Klingeln von sich gab, und rief die größeren Jungen herbei. Sie rannten zu ihr und gingen nacheinander in den Bau. Eines von ihnen hob den Ball auf und nahm ihn mit. Der Kleine rannte zu seinem Vater zurück und deutete auf eine schnatternde Gänseschar, die am Himmel über das Tal flog.
    »Lasst uns gehen«, sagte Toklo, als das letzte Junge verschwunden war und sich der Eingang zum Bau geschlossen hatte. »Ich habe genug gesehen. Und mir knurrt der Magen!«

7. Kapitel
    Toklo
    Toklo sah sich zu Ujurak um, während er den Berg hinauftrottete, weg von den Flachgesichterhöhlen in die Richtung, die die Gänseschar genommen hatte. Der kleinere Grizzly zögerte offenbar, ihm zu folgen.
    »Komm schon, Ujurak.« Toklo klang barscher als beabsichtigt. »Es wird so langsam Zeit, dass wir wie Braunbären jagen und Höhlen bauen. Und uns um uns selber kümmern.«
    »Aber ich will die Flachgesichter beobachten«, widersprach Ujurak. »Die sind irgendwie anders.«
    »Bei den Sternen! Flachgesichter sind Flachgesichter«, blaffte Toklo zurück. »Mit denen vergeuden wir nur unsere Zeit!«
    »Na gut.« Ujurak sah sich ein letztes Mal zu den Höhlen um und sprang dann den Hügel hinauf an Toklos Seite. »Gehen wir jagen.«
    Toklo führte die anderen durch das Tal zurück in Richtung Küste. Der Geruch der Karibus, der noch über dem Pfad lag, machte es schwierig, andere Beute zu wittern, doch als sie einen Felsen umrundeten, sah er wieder die Gänse, die nun an einem See grasten.
    »Da!« Toklo deutete mit der Schnauze hin. »Da müssen wir hin.«
    Auf dem Weg durchs Tal duckten sie sich zwischen den Gräsern, wateten durch einen seichten Bach und versteckten sich hinter Felsen. Doch in der Nähe des Sees wurde das Gelände flacher, bis es keine Deckung mehr zwischen ihnen und ihrer Beute gab.
    »Wir müssen zur windabgewandten Seite gehen, damit sie unsere

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