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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Witterung nicht aufnehmen können«, meinte Kallik.
    »Ich weiß«, seufzte Toklo. Da der Wind genau aus der falschen Richtung blies, würde es eine Ewigkeit dauern, bis sie an eine Stelle kamen, an der sie weder zu sehen noch zu riechen waren. Bis dahin waren die Gänse längst über alle Berge.
    Toklo bedeutete den anderen, zurückzubleiben, machte sich dann ganz flach und versuchte, näher an die Gänse heranzukriechen. Doch ehe er nahe genug an sie herankommen konnte, erhob sich die ganze Schar mit lärmendem Geschnatter in die Luft.
    Die Gänse flogen ein paar Bärenlängen, gingen wieder zu Boden und grasten weiter. Toklo wartete wütend und enttäuscht auf seine Freunde.
    »Vielleicht trennen wir uns besser«, schlug Lusa vor. »Wenn sie vor einem von uns wegfliegen, kann ein anderer vielleicht doch Beute machen.«
    »Das könnten wir probieren«, räumte Toklo widerwillig ein.
    Die Bären teilten sich auf und krochen von verschiedenen Richtungen auf die Gänse zu. Doch auch dieser Versuch schlug fehl. Die Gänse entdeckten sie, lange bevor sie nahe genug herangekommen waren, und flogen erneut davon. Diesmal so weit, dass sie nicht mehr zu erreichen waren.
    »So was Blödes!«, knurrte Toklo missmutig. Sein Magen brüllte mittlerweile vor Hunger. Er war so wütend auf die Gänse, dass er an nichts anderes mehr denken konnte, als sich über eine von ihnen herzumachen und sie zu verschlingen. »Wir brauchen einen anderen Plan.«
    Er winkte seine Freunde mit einer Kopfbewegung herbei. »Ich habe eine Idee«, begann er, als sich die drei um ihn versammelt hatten. »Ujurak, ich möchte, dass du eine neue Art der Jagd ausprobierst. Du verwandelst dich in eine Gans, und wenn du mitten im Schwarm bist, wirst du wieder ein Bär und schnappst dir eine.«
    »Toklo, das ist eine großartige Idee!«, rief Lusa.
    »Einen Versuch ist es wert«, stimmte auch Kallik zu.
    Doch zu Toklos Verärgerung wirkte Ujurak unentschlossen. Was ist nur jetzt wieder los mit ihm?
    »Ich weiß nicht …« Ujurak klang bedrückt und er blickte die anderen unglücklich an. »Wenn ich mich verwandle, dann … werde ich wirklich zu dem Tier, in das ich mich verwandle. Ich habe die gleichen Gedanken und Gefühle. Die Tiere sind dann keine Beute mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sie jage.«
    »Das ist doch lächerlich!«, schnaubte Toklo. »Du bist doch die ganze Zeit ein Bär, auch wenn du die Gestalt von etwas anderem hast. Also musst du tun, was ein Bär tut, und jetzt in diesem Augenblick jagen wir Bären Gänse.«
    Ujurak blickte zu Boden.
    »Komm schon, Ujurak«, bat ihn Kallik mit glänzenden Augen. »Das wird ein Spaß!«
    »Versuch es doch.« Lusa stupste Ujurak aufmunternd an. »Ich will sehen, wie du die Gänse überraschst!«
    Ujurak zögerte noch kurz und starrte auf seine Tatzen. Dann atmete er tief ein und blickte seine Freunde an. »Na gut, ich mach’s.«
    »Toll!« Toklo war erleichtert, dass Ujurak endlich zur Vernunft gekommen war. Schließlich sollte diese seltsame Fähigkeit doch einen Sinn haben, oder? Wie konnte man sie besser einsetzen als dafür, Beute zu machen?
    Ujurak stand noch einen Moment da und betrachtete die Gänse. Dann wurde sein Hals länger und dünner, die Schnauze schrumpfte und verwandelte sich in einen Schnabel. Sein Körper wurde kleiner, während sich die Vorderbeine zu Flügeln wandelten. Statt des Fells wuchs ihm ein weißes Federkleid. Die Hinterbeine streckten sich und bekamen Krallenfüße mit Schwimmhäuten. Schließlich erhob er sich mit dem schrillen Schrei einer Schneegans in die Lüfte, zog einen Kreis über den Köpfen seiner Freunde, flog zu den anderen Gänsen und ließ sich mitten unter ihnen nieder.
    Toklo behielt die Schar fest im Blick. Die Vögel standen so dicht, dass er sich nicht sicher war, welche Gans Ujurak war. Nichts deutete darauf hin, dass er sich wieder in einen Bären verwandelte.
    »Worauf wartet er nur?«, fragte Toklo verärgert. »Weiß er nicht mehr, dass er eigentlich ein Bär ist?«
    Kallik suchte angestrengt mit den Augen die Gänse ab. »Ich glaube, da ist er.« Sie deutete mit der Schnauze auf eine Gans, die ein bisschen abseits stand. »Die große mit dem dunklen Fleck auf der Brust.«
    Lusa schüttelte den Kopf. »Den braunen Fleck habe ich aber nicht gesehen, als er losgeflogen ist.«
    Toklo grub die Krallen in den Boden. Noch immer sah es nicht danach aus, als würde sich eine der Gänse in einen Bären verwandeln.
    »Toklo, glaubst du, wir

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